Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Saxonica
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Reihe
Freiberger Forschungshefte D 6
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
CHEMISCHE ZUSAMMENSETZUNG DER SCHLACKEN VON RENNFEUER- UND STÜCKOFENBETRIEBEN Bei dem direkten Verfahren der Schweißeisenerzeugung in Rennfeuern und Stücköfen entstehen drei Produkte: das schwammige Luppeneisen, eine eisenoxydulreiche, zähflüssige Schlacke und die in der Hauptsache aus Koh lenoxyd und Stickstoff bestehenden Reaktionsgase. Das genannte Verfahren bringt es mit sich, daß die erhaltenen Schlacken eine andere Beschaffen heit als die der modernen indirekten Eisenerzeugungsverfahren aufweisen. Zunächst ist schon das Aussehen ganz verschieden. Die Farbe wechselt vom tiefen Schwarz und Blauschwarz bis zu hellem Braun. Die erstarrten Schlacken sind z. T. gutgeflossene dichte Massen, andere sind blasig, porig, matt, wie aus einem zähen Teig entstanden, andere wieder sind aus ein zelnen Tropfen zusammengelaufene wurmartige Gebilde, noch andere sind kleinkristallinisch erstarrt. Alle haben aber einen recht hohen Gehalt an Eisenoxyden und demnach ein erhebliches spez. Gewicht. Die Strengflüssig keit dieser Schlacken wird wohl etwas beeinflußt durch die Art der Schmelz einrichtungen, d. h., die mit stärkerem Wind betriebenen Stücköfen liefern höhere Temperaturen und damit flüssigere Schlacken als die niedrigen Schmelzgruben. Hauptsächlich wird aber die Zähflüssigkeit der Schlacken be stimmt durch die mit den Erzen eingebrachte Gangart. Viel Quarz oder sehr hoher Kalk- bzw. Tonerdegehalt erschweren die Verflüssigung, umgekehrt erniedrigt der hohe Alkaligehalt der Holzkohlenasche den Schmelzpunkt der Schlacke. Die Reduktion der Erze beginnt bei etwa 1200°, und die Schmelzvorgänge bewegen sich im Temperaturgebiet von 1100 bis 1400°. GILLES gibt den Schmelzpunkt einer Siegerländer kristallinischen Renn feuerschlacke mit 1125° an. Der Schmelzpunkt eines blasigen Mantelstücks derselben Schmelze, welches Teile der tonigen Fütterung aufgelöst hatte, lag bei 1210°, und die schwarze glasige Schlacke vom Ofenmantel schmolz erst bei 1318°, was den Einfluß der Beimengungen erweist. Die Ansicht, daß immer die tiefschwarzen, eisenreichen Schlacken den ältesten Betriebs perioden angehören müssen, braucht deshalb nicht in allen Fällen richtig zu sein, wenn auch die helleren Schlacken eisenärmer sind. Auch in jünge ren Schlacken geht der Eisengehalt selten unter 32—35 % herunter, in älteren Schlacken steigt er aber bis auf 50—58 °/o herauf. Kein Wunder also, daß man in unserer Zeit solche Rennfeuerschlacken der Eifel und