Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Saxonica
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Reihe
Freiberger Forschungshefte D 6
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Zeit um 2060 v. d. Z. Er war ebenfalls stark nickelhaltig (10,8 %). Das Eisen dieser beiden Funde erweist sich also als Meteoreisen. Als ältestes Stück terrestrischen Eisens wurde früher das von HILL in einer Spalte zwischen den Quadern der Cheopspyramide gefundene Eisen messer angesehen. Dabei wurde angenommen, daß das Messer beim Bau der Pyramide um etwa 2600 v. d. Z. als Handwerkszeug Verwendung ge funden habe, so daß man sein Alter mit dem der Pyramide gleichsetzen könne. Dieses Eisenstück ist terrestrischen Ursprungs. Es ist nach der Unter suchung von FLIGHT nickelfrei und ließ sich, wie L. BECK festgestellt hat, wie Schweißeisen ausschmieden. Der Fund in der Pyramide ist sicher bezeugt. Es sind aber von mehreren Seiten Zweifel erhoben worden, ob das Stück wirklich in die Zeit des Pyramidenbaues gesetzt werden darf. Als Beweis für das hohe Alter wird immer angeführt, daß die tiefen Einschnitte der Hieroglyphen in das harte Gestein der Pyramiden nur mit Eisen- oder Stahlwerkzeugen möglich gewesen wären; also müßten Stahlwerkzeuge be nutzt worden sein. LUKAS gibt aber an, daß der größte Teil dieser Pyra midengesteine gar nicht so hart ist, als daß eine Bearbeitung ohne Eisen nicht möglich gewesen wäre. Es wird auch ein Hinweis HERODOTs auf den Pyramidenbau herangezogen. Die Stellen sagen aber nicht, daß Eisen beim Pyramidenbau Verwendung gefunden habe. Das Messer ist, wie sicher be zeugt ist, in einer Fuge zwischen den Steinlagen der Pyramide gefunden worden, jedoch nicht im Innern der Pyramide, sondern in der Umkleidung. Es ist also wahrscheinlich erst in späterer Zeit bei Wegnahme dieser Stein lage (für anderweitige Bauzwecke) in die Spalte gelangt. Das Messer ist ja auch kein Meißel, d. h. kein Steinbearbeitungswerkzeug. Es kann also jetzt als erwiesen gelten, daß das berühmte Eisenmesser einer jüngeren Zeit als der des Baus der Cheopspyramide zuzurechnen ist. Die nächsten Eisenfunde in Ägypten sind aber nicht viel jünger als die Cheopspyramide. REISSNER fand im Mykerinos - Tempel zu Gizeh ein kleines Eisen stückchen, welches der IV. Dynastie (um 2530 v. d. Z.) angehören dürfte. Es war ziemlich stark in Oxyd zerfallen und mag ursprünglich wohl ein Gegenstand mit magischer Bedeutung (Zauberschutzmittel) gewesen sein. Im Fundament eines Tempels in Abydos entdeckte PETRIE ein Eisen stück zusammen mit Kupferbeilen aus der Zeit der VI. Dynastie (um 2200 v. d. Z.). Da auch dieses Stück kein Meißel war, ist die Verwendung als Werkzeug beim Bau ausgeschlossen, und es blieb unaufgeklärt, wie das Stück in die Fundamente des Tempels gekommen ist. Bekannt sind noch Werkzeuge aus Eisen, die MASPERO in der Pyra mide des Königs UNI (ONNOS) auffand. Dieser König ist der letzte der