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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 16.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191007163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19100716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19100716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-16
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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Nr. 162. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge' Sonnabend, den 16. Juli 1910. vier Tag« in Berlin zu bleiben und dann recht lange an die See zu gehen. Da Mlle er, wie alljährlich, reiten baden, mit einem Wort, das richtige B«ü»eleben sichren — eben als freier Mann. Er gedenke des herzlichen Abschiedes von Berlin noch jetzt in dankbarer Erinnerung und werde ihn, so lange er lebe, nicht vergessen. Fürst Bülow gab seiner Dankbarkeit dafür Ausdruck, daß die Leffentlichkeit sich seines Wirkens erinnere und betonte zum Schluffe der Unterhaltung nochmal», wie wohl er sich fern von den Geschäften fühle, wie gerne er jedoch wieder nach Berlin und überhaupt in das deutsche Vaterland zurück gekehrt sei. — Reichskanzler von Bethmann Hollweg stat tete gestern nachmittag dem Fürsten und der Fürstin Bülow in ihrem Hotel einen Besuch ab. * * Di« Pointe der angeblichen Kaiserbriesasfiire. Der Um stand, datz englische Blätter die deutsche Diplomatie wegen der angeblich voreiligen Anerkennung des Präsidenten Madriz von Nicaragua getadelt haben, wird dadurch besonders interessant, daß, wie die Neue Polit. Korrefp. von diplomatischer Seite er fährt, auch von England selb st bereits vor längerer Zeit eine Kundgebung der Regierung des Präsidenten Madriz amt lich beantwortet worden ist. Die Regierung des Präsi denten Madriz hatte beim Tode König Eduards ihr Beileid aus gedrückt und hat darauf aus London einen offiziellen Dank erhal ten. — Was sagt die amerikanische Presse dazu? * Der Reichskanzler Uber di« elsaß-lothringisch« Ver- fassungsfrage. Wie der Stuttgarter Korrespondent der Straßen« burgcr Reuen Zeitung ersah«, hat der Reichskanzler von Beih- m u n n nH o l i w e g bei seiner jüngsten Anwesenheit in Sl uiigart mit dem Ministerpräs identen über die elsaß-lothringische V.rs.issungsfrage konferiert. Vermutlich dürfte auch bei seinem Aufenthalt in Karlsruhe davon gesprochen worden sein. * Das neue Kolonialbeamten-Gesetz ist jetzt erlassen worden, nachdem eS bereits unterm 9. Juni d. I. vom Kronprinzen Wil helm im Auftrage des Kaisers vollzogen worden ist. Die Vor schriften des Gesetzes treten, soweit sie sich auf die Besoldungs-, die Peusions- und Wariegeld-Ansprüche, sowie die Ansprüche der Hiin.rbltebenen beziehen, mit Wirkung vom 1. April d I., im übri p.n mit der Verkündung in K.aft. Soweit in dem Gesetze auf die Regelung durch ein besonderes Gesetz verwiesen ist, bleiben die bestehenden Vorschriften bis 31 Marz 1911 in Geltung. * Herr v. Kiderlen-Wächter erklärte dem Bukarester Korre spondenten der Köln Ztg. gegenüber, die Nachricht von einer bevorstehenden Begegnung zwischen dem italienischen Mini ster des Aeutzeren und ihm sei unbegründet. Dazu liege um so weniger Anlaß vor, als erst kürzlich San Giuliano mit dem Reichskanzler sich über die Politik ausgesprochen habe. * Zwischen den beiden Kammern des wiirttembergischen Landtages ist ein Konflikt ausgebrochen, indem am Freitag die Erste Kammer in der Bauordnung gegen die Beschlüsse der Zweiten Kammer votierte. Während die Zweite Kammer die Zuständigkeit für gewisse baupolizeiliche Genehmigungen für alle Gemeinden wünscht, beharrte die Erste Kammer auf der Unter scheidung zwischen Gemeinden erster und zweiter Klasse und be schloß demgemäß. * Zur Reichstagswahl in Jena-Neustadt schreibt die Wei- daer Zeitung: Einige Zeitungen verbreiten die dem Jenaer Volks blatt entnommene Nachricht, daß in einer unlängst stattgefunde nen Sitzung des zwölfgliedrigen Zentralkomitees für den Reichs- tagswahlkreis Jena-Neustadt die Wiederkandidatur des Abge ordneten Lehmann bei der nächsten Reichstagswahl in Aus sicht genommen sei. Nach unseren Informationen entspricht diese Meldung nicht den Tatsachen. — Besser und wirkungsvoller wäre es freilich gewesen, wenn das Weidaer Organ mitgeteilt hätte, was den Tatsachen entspricht und wie sich die Nationallibe ralen zu verhalten gedenken. Ist A. w. g. * England, China und Tibet. Die scharfe Depesche S i r Edward Greys an China in der Tibetangelegenheit, die in dem vor kurzem erschienenen Vlaubuch veröffentlicht wurde, bat in Silma grotze Genugtuung heroorgerufen. Berichte melden, daß die chinesische Eirwanderung in T-.bet ungeschwächt fortdauer« und es wahrscheinlich nötig machen werde, die Eskorten der britischen Handelsagenten zu verstärken. ' Die Japaner in Korea. Der japanische Kciegsminister T e r a u ch i, der sich heute nach Söul begibt, erklärte, Japan werde in Korea nicht die gepanzerte Faust gebrauchen, noch sonst irgend etwas tun, was di? Eifersucht der fremden Mächte wachrufin könnte. Ec glaube indessen, daß eine gründliche Aende- rung de« Reg'ernngssystems in Korea nölig sein werde. * Zur russisch-japanischen Konvention. Der Grotze Rat in Peking hat beschlossen, über das in oer russisch japanischen Kon vention ausgesprochene Festhalten am Statusquo in der Mand schurei seine Befriedigung auszusprechen. Ein Mitglied des Rates schlug vor, weitere Erklärungen über die Konvention zu verlangen, dteS wurde j.dech cbgclcbnt. Aus Königreich Sachsen. Denkmalweihe im Parke des König Albert-Heim». In Anwesenheit des Königs wurde gestern nachmittag im Paik des König-Albcrt-HeimS zu Gelenau die Einweihung eines König-Al<.ert-Denkmals in feierlicher Weise vollzogen. Der König lrof mit Gefolge, im Sonderzug von Dresden kommend, nach mittags b'/i Uhr auf dem Ch'mnitzer Bahnhof ein. Es wurden ohne Aufenthalt die bercilstehenden Automobile bestiegen und die Fahrt nach dem Ksnig-Albert-Hnm durch die Stadl über Hartha, Klaffenbach und Burkhardtsdorf angetreten. Obgleich cine offi zielle Begrüßung nicht vorgesehen war, zeigten die Häuser der Stratzur, die der Monarch passie.te, Fcstschmuck und das zahlreich angesammclte Publikum bereitete dem Landesherrn überall herz liche Kundgebungen. Bei der Ankunft am König-Albert-Heim er folgte die Begrüßung durch die gcschäftssührendcn Mitglieder des Land-Svcreins für Wohlfartseinrichtungen zum Besten sächsischer Staatsbeamten, deren Angehörigen und Hinterbliebenen. Hieran schloß sich die Begrüßung durch den Gemeinderat, Kirchen- und Schulvorstand von Gclenan. Der König dankte und begab sich nunmehr durch die von Heimgästen gebildete Ehrengasse nach dem für ihn vor dem Denkmal errichteten Pavillon. Der Weihcakt begann mit einem vom Gelcnauer Kirchensängerchor unter Musik begleitung vorgctragenen Wcihegesang. Darauf hielt der Vor sitzende des Landesvereins, OderrcchnungSrevisor Greß, die Weihe rede. Hiernach trat Ortspfarrer Lippold vor und hielt den Weihe spruch, worauf allgemeiner Gesang den Weiheakt beendigte. Es folgte nun die Besichtigung der Jnncnräume des HeimS, sowie des Parkes, des Kinderspielplatzes und der übrigen Anlagen. Im Gesellschaftssaale nahm der König noch einen Imbiß und trat dann um 7 Uhr die Rückfahrt nach Chemnitz an, um von dort mit dem O-Zuge um 7 Uhr 45 Minuten nach München wciterzureism. O * Annaberg, 15. Juli. JmFrohnaue- Hammer ist nunmehr die von dem bekannten Hcrrgottschnitzer Hertelt in Oberwiesenthal hergestcllte große Weihnachtskrippe zur Auf stellung gelangt und wird von nun an als eine Sehenswürdig keit ersten Ranges für das Publikum zur Besichtigung bercitstehen. Die Anfertigung hat etwa zwei Jahre in Anspruch genommen. * Oberwirsrnthal, 15. Juli. Folgen des regne rischen Wetters. Das kalte und regnerische Wetter läßt im Gebirge das Schlimmste befürchten. Die zahlreichen F.üchte an den Obstbäumen fangen an zu faulen. Auch der Touristen oer k e h r leidet sthr unter dem Wettcr. Die Niederschlagsmengen sind sehr bedeutend. * Zwickau, 15. Juli. Verschiedenes. Der 19 Jahre alte Fuhr knecht Stoppe von hier geriet gestern beim Schnttabsahren so unglücklich zwischen zwei Wagen, daß ihm der Brustkasten ein gedrückt wurde. Er starb kurze Zeit darauf im Krank nhause. — Auf dem Wiihelmschacht I wurde der Häuer Paul Vetter aus Wi kau von hereinbrechendem Gestein vollständig verschüttet. Es gelang jedoch, ihn noch lebend zutage zu fördern. — Festge nommen wurde hier der Morkthrl'er L, der seinem Herrn, den Inhaber einer Eisenhandlung, nach und nach aus dem mit Hilfe e nes Nachschlüssels geöffneten Geldschrank etwa 1600 Mk- bares Geld gestohlen hatte. * Sebnitz, 15. Juli Vom Blitz erschlagen. Bei ei nem gestern abend über die hiesige Gegend niedergegangenen sehr schweren Gewitter wurden auf dem Wege von der im Kirnitsch- tal gelegenen Felsenmühle nach Ottendorf zwei Männer namens Böhme und Peschke vom Blitz erschlagen. Der wol kenbruchartige Regen überflutete Felder und Gärten und setzte viele Häuser, darunter das Zollamt, teilweise unter Wasser. * Frohburg, 15. Juli. Lebensüberdrüssig. Wäh rend der Ehemann auf Nachtschicht war, ging die Frau des Gru benarbeiters B. hier von ihren Kindern weg ins Mass er des hinzirht. Darf man fragen, wer —" „Es ist Dotier Herbert Feldmann, der früher als der Arzt meiner Eltern viel in unse rem Hause verkehrte, und dem ich jetzt hier im SeoSade w'eber begegnet bin." „Der?'" ric« lic kleine Frau lebhaft. „O. das ist ja prächtig! Auch ich zühle den ausgezeichneten Mann zu meinen alten Bekannten, und ich wundere mich, daß er dir nicht von unserem Hiersein erzablte, denn er hat sich in den letzten Tagen schon sehr mit meinem Manne angefreundet. Den mußt Lu unter allen Umständen nehmen — dafür will ich schon sorgen. Aber, wahrhaftig — der Wolf in der Fabel! Da oben auf der Dünenpromenade kommt er eben daher. Ich wette, daß er nicht anderes sucht als dich." Mias Augen wandten sich nach der angedeuteten Richtung; aber in der nächsten Sekunde nahm ihr verfärbtes Antlitz einen Ausdruck höchster Bestürzung an, und ein kleiner Ausruf des Schreckens kam über ihren Lippen. „Mein Gott!" stieß sie hervor. „Kann es denn Wirklichkeit sein? Der Herr, mit dem Doktor Feldmann spricht — es ist — ja, ja, ich kann mich trotz der furchtbaren Veränderung nicht täuschen — er ist es!" Frau Eli» lustige Augen waren tellerrund geworden ; nun aber blitzte es eigentümlich in ihnen auf, und sie fragte mit wirklicher oder meisterhaft erheuchelter Unbefangenheit: ,Mstr soll es denn sein, Liebste?" „Es ist Paul Merzbach — der Mann, von dem ich dir vorhin gesprochen." .Dein Adonis vom Stiftungsfest der Har monie? Welcher wunderbare Zufall! Aber — unter uns ge sagt — einen Adonis hatte ich mir lbis jetzt eigentlich etwas an der» vorgestellt." Mia Goßler sah grenzenlos unglücklich au». „Ach, du kannst dir ja keine Vorstellung davon machen, wie er sich gegen damals verändert hat. Dieser dicke Mensch mit dem aufgeschwemmten Gesicht! Und wie gräßlich philiströs er aus sieht — wie beschränkt und —" „Na, na — keine Übertreibung! Ganz so schlimm ist c- doch wohl nicht. Aber ich will dir was sage ,, Schatz: Bei eurer Begrüßung bin ich jedenfalls über flüssig. Ich ziehe mich auf ein Weilchen zu meinen Kindern zurück. Im rechten Augenblick «erde ich schon wieder auf der Bildfläche erschein«»." Sie schlüpfte blitzschnell hinter den Strandkorb, und Mia würde ohne Zweifel ihrem Beispiel gefolgt sein, w«nn ihr nicht die Füße im Augenblick buchstäblich den Dienst versagt hätten. So faß sie immer wie «in Marmorbild auf dem nämlichen Fleck, als dir beiden Herren auf sie zutraten — der stattliche Doktor Feldmann mit einem zärtlichen Leuchten in den Augen, und der dicke Herr Merzbach mit einem nichtssagenden Lächeln auf dem nicht unschönen, aber wirklich etwas schwammigen Dutzendgesicht. „Gestatten Sie mir, Fräulein Goßler, Ihnen Herrn Paul Merz bach vorzustellen," sagt« der Arzt, und der andere verbeugte sich artig. „Goßler," sagte er, „Goßler! Der Name kommt mir so merkwürdig bekannt vor. Ich muß ihn notwendig schon 'mal irgendwo gehört haben." Der armen Mia klopfte das Herz bis zum Halse. Aber zu ihrem eigenen Erstaunen brachte sie wirk lich den Mut auf, zu erwidern: „Vielleicht geschah es vor zehn Jahren auf dem Stiftungsfest der Harmonie in Neustadt, Herr Märzbach I" Sie erwartete und fürchtete nichts anderes, als daß er sie nun mit einem Aufschrei leidenschaftlicher Freude vor allen Leuten und unter den Augen des Doktors in seine Arme reißen würde. Aber nichts derartiges geschah. Der wohlbeliebte ehe malige Adonis schüttelte vielmehr nach kurzem Nachsinnen mit seinem anscheinend stereotypen Lächeln d«n Kopf und meinte ge lassen: „Nee, damals war es wohl nicht. Auf das Fest aber be sinne ich mich noch ganz gut. Ich habe mich damals mit einem allerliebsten kleinen Gänschen gottvoll amüsiert. Und wenn ich nicht einige Lage später mein Herz rettungslos an meine liebe Elli verloren hätte — wer weiß, was sich da noch hätte ereignen können. Mia Goßler war nicht sehr weit von einer richtigen Ohn macht entfernt. Frau Elli aber schien nunmehr den vorhin er wähnten Augenblick für gekommen zu halten; denn hinter dem Strandkoüb hervor erklang plötzlich ihre Helle, frische Stimme: „Komm doch einmal schnell her, Paul! Ich habe dir etwa. Wichtiges zu sagen." Al» offenbar sehr wohlerzogener Gatte leistete der Strumpfwarenhändler en gros — noch immer völlig ahnungslos — dem Ruf« Folge. Doktor Feldmann aber be nutzte dqs gewünschte Alleinsein, um sich zu Mia herabzuneigen, und mit dem Ausdruck inniger Bitte zu fragen: ,Si« haben meinen Brief erhalten, nicht wahr? Darf ich mir Hoffnung auf eine beglückende Antwort machen, liebe Ma?" Da streckt« sie ihm in überströmender Freude ihr« beiden Hände entgegen und hob ein glückverklärtee Antlitz zu ihm empor. „Ja," sagt« sie leist. „Von Herzen gern: Ja!" großen Jahnteiches. Ein schwere» Nervenleiden hat die Frau in den Tod getrieben. * Jahnsdorf, 15. Juli Verhängnisvoller Biß. Vor kurzem wurde, wie die Chemn. N. R. »ulden, in der Beschäl station dcS Kg!. Lundstaüamt G.-stüiSwärter HausmannI von einem Henzst in die Hüfte gebissen. Ter Bedauernswerte ist an dieser Verwundung gestorben. * Söbrigen bei Pillnitz, 15. Juli. Das Pilzvergif tung S - U n g l ü ck, von dem, ivie wir bereits ausführlich be richteten, die hiesige Arbeiterfamilie Siinon betreffen wurde, hat noch ein weiteres Opftr gefordert, denn auch die Frau Simon ist nach schweren Qualen verstorben. Von der scchsköpfiaen Familie ist nur da? Iljährige Mädchen übrig geblirben, das auch noch schwerkrank darnicdcrliegt. Rs« Gtasr MB Lmzd. "Gedenktage am 16. Juli: 1849 Th. Barth, Politiker, " Duderstadt. 1890 Gottfr. Keller. Dichter, f- Zürich. — Am 17. Iuli: 1864 Beruh. Dernburg, Kolonialdirektor (4. 9. 1906), * Darmstadt. MnekbEl vsm Ib. ZtM. — 7 Udr morgens. Station; - Name Larometer. Stans Temperatur nach Lclsius Leuchtig- keitsgehalt Max. Mi». wind, richtung Wetterhäuschen König Albert- Nrticke A»e 729 -s- is 71 4-40« c 4-IS" c kl. S-re, «16 Juli ik-kkv-rua «riner-r Lokalnc>tii«u. >>re durch 7k r r es n d § z <1rv « u kruurrtH geurich« fiv.» — ist au«- im LuSru« uuc mis Quellenangal'« gestaltet. " Die Starken und die Schwachen ist der neue Roman des Auer Tageblattes betitelt, mit dessen Abdruck wir in der vor liegenden Nummer beginnen. Verfasserin des Romans ist die als Erzählerin ebenso bekannte wie beliebte Freifrau G. von Schlippenbach, die unter dem literarischen voiue <Is Luorre Herbert Rivulet sich einen bedeutenden Namen gemacht hat. Der hohen Aristokratie von Geburt aus entstam mend, ist wohl selten jemand in gleichem Maße imstande, ein kritisches Urteil über diese zu fällen, wie die Freifrau von Schlip penbach, Das tut sie in dem Roman, der in den nächsten Wochen die Leser des Arier Tageblattes in Spannung halten wird. Seine Tendenz ist dahin zusammenzufassen: Die Menschen, die ernst und mutig um ihre Existenz kämp fen, nehmen trotz materieller Sorgen doch eine überlegene Stel lung ein, weil sie fremde Hilfe entbehren. Sie bauen auf ihre eigene Kraft und bleiben unabhängig, die innere Freiheit macht sie glücklich. So werden sie die Starken und Stolzen, die ihr Schicksal meistern. Die Wahrheit dieser Morte belegt die Autorin in ihrem Roman mit zahlreichen Beispielen. Dieser ist außerordentlich spannend geschrieben und enthält treffliche Milieuschilderungen aus aristokratischen Kreisen der verschiedensten Art. Wr sehen den Majoratsherrn, der zu den Schwachen zählt und zur Kugel seine Zuflucht nehmen muß, weil er den Tod der Verarmung vorzieht. Wir sehen den jungen Offizier, der als Verschwender lebt und mit hereinbrechenden Geldsorgen ein Starker, Stolzer wird. Mr sehen weiter die geldgierige junge Aristokratin, die ihrer wahren Liebe entsagt, um sich einem zwar alten, dafür aber schwerreichen Manne an den Hals zu werfen. Nur diese Typeil sollen hier genannt sein, denn sie lassen zur Genüge er kennen, wie interessant, spannend und inhaltsreich unser neuer Roman ist. Indem wir diesen der Oeffentlichkeit übergeben, hof fen wir, den Beifall unserer verehrten Leserinnen und werten Leser zu finden. Der Anfang befindet sich, wie gesagt, in der heutigen Ausgabe; neu hinzutretenden Abonnenten liefern wir den Anfang kostenlos nach. " Die Tage des Auer Schützenfestes sind nun wiederum ge kommen. Heute abend wird ein Zapfenstreich Len Einwohnern unserer Stadt verkünden, daß die Schützen sich zusammengefun- Len haben, um alter Sitte gemäß ihr Vogelschießen abzuhalten. Die Vorbereitungen, die auf dem Festplatze getroffen worden sind, versprechen höchst amüsante Stunden für die Besucher der Vogelwiese. An Schau- und Glücksbuden usw. fehlt es nicht, für Abwechslung jeder Art ist gesorgt, und im Hauptfestzelt, dem Ko losseum, das herrlich dekoriert ist und von Herrn Albert Modes bewirtschaftet wird, winken unterhaltende Vorträge, wie hier auch Gelegenheit ist, sich zu erlaben und neue Kräfte zu sammeln für die Fortsetzung des Festplatzbummels. Für die Schützengild« selbst ist Las Festtagsprogramm in der althergebrachten Weist aufgestellt worden. So winken denn für die Zeit vom 16. bi» 20. Juli vergnügliche Tage. Mögen sie jedem das bringen, was von ihnen erwartet wirdl - Versammlung de» Allgemeinen Turnverein» (D. T). Unter dem Vorsitze de- Bürgerschullehrers Herrn Stark hielt der Allgemeine Turnverein (D. T.) gestern abend in seinem Vereinslokale, dem Gasthaus Bürgergarten, eine Versammlung alS. Nach kurzer Begrüßung der Erschienenen und Bekanntgabe einiger Mitgliederaufnahmen wurde die Versammlung mit einem Gut Heil! eröffnet. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildet« da» wie alljährlich so auch in diesem Jahre zu veranstaltende Schauturnen. Es wurde einstimmig beschlossen, Sonntag den 18. September Liest» Jahre» ein Schauturnen, verbun. den mit einem Mitglieder- und Zöglingswetturnen im Sechs, kampf und am darauffolgenden Montag den 19. September den üblichen Schauturnboll abzuhalten. Weiter beschloß man, sich an der am 4. September stattftndenden Fahnenweihe de» Turnver- ein» Turnerschaft von 1878 zu beteiligen. Zum Schlüsse der Versammlung wünschte der Vorsitzende noch allen Teilnehmern de» Vereins, die sich an dem am morgigen Sonntag« und die folgenden Tage in Zittau stattfindenden Kreisvp»^ beteiligen, guten Erfolg. Gegen s^1L Uhr schf< sammlung. .
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