228 ZUM 100. Todestage der Königin Luise, i9- ^uli (Mit 4 Illustrationen.) L^ine der edelsten Frauen der Weltgeschichte, ein Muster aller Frauentugenden war Königin Luise, güte gewann sie aller Herze» und fand ihr höchstes Glück im einfachen häuslichen Lebe». Als ihr Gemahl 1797 den Gemahlin FriÄrich Wilhelms III. von Preutzen, die Thron bestieg, vereinigte Luise ihre Mutterpslichten mit Mutter Kaffer Wilhelms T, deren Todestag sich am 19. Zuli zum 100. Male jährt. Zu früh, nur 34 Jahre alt, wurde sie den Ihren ent rissen, schmerzlich betrauert vom ganzen deut ¬ schen Volke. Eie hat viel dulden müssen; Preutzen-Deutsch- lands Erniedri gung unter dem korsischen Er oberer untergrub ihre Gesundheit, erfüllte ihr Herz mit Sorge für ihre Kinder und schmerzlicher Trauer für ihr Vaterland. Und Nöni« Friedrich Wilhelm III. tm Kreise seiner Familie >799 denen der Köni gin. Sie beglei tete ihren Ge mahl auf seinen Reisen durch die Provinzen und linderte gern die Not der Un glücklichen. Bei Ausbruch des Krieges von 1806 ging sie mit dem König nach Naumburg, und nach der Schlacht bei Jena nach Königsberg und Memel. Vergeb lich war die de mütigende Un terredung mit Napoleon I. in Tilsit am 6. Juli 1807, woraus man billigere Friedensbedin- gungen zu er ¬ leid«! war es ihr nicht beschieden, bessere Zeiten auf dämmern zu sehen, den Sturz Napoleons miterleben zu können, denn schon im Jahre 18l0 wurde ihrem Leben ein Ende gesetzt. Auguste Wilhelmine Amalie Luise, Königin von Preußen, wurde am 10. März 1776 als Tochter des Herzogs Karl Ludwig Friedrich von Mecklenburg- Strelitz geboren. Am 24. Dezember 1793 vermählte sie sich mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Durch ihr« Schönheit, Anmut und Herzens langen hoffte. Sie lebte dann mit der königlichen Familie in und bei Königsberg, ihre Mutze namentlich dem Studium der Geschichte und der deutschen Literatur widmend, verlor aber, den furchtbaren Sturz des Staates schmerzlich empfindend, ihr Eottvertrauen nicht und richtete durch ihren Trost den tief gebeugten Gemahl auf. Im Dezember 1809 kehrte sie nach Berlin zurück, starb aber bald darauf während eines Besuches bei ihrem Vater auf Schlotz Hohenzieritz bei Neustrelitz und ward im Schlotzgarten zu Lharlottenburg beigesetzt. KS-i«« »»» n»»i« Fri-Sri«, VMH.IM III. «i» «r»,N<»tk t» IHN