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Anhang I Dresden, den n. Juni 1566. Kurfürst August I. von Sachsen beauftragt den Berg meister von Freiberg, für die Schmelzprobe, die Lazarus Ercker in Dresden vornehmen soll, fünf Karren Erz von der Zeche des Christopf Staiger auf kurfürstliche Kosten nach Dresden in die Schmelzhüttc führen zu lassen. - Landeshauptarchiv zu Dresden (LHA.) Bcrgcopial 1566 Bl. 20. Lieber getreuer. Nachdem sich Lasarus Erckcr bej uns angeben, eine neue arth schmeltzen antzurichten, das die blej von den ertzen, die sonst im feuer verbrennet werden und ver rauchen müssen, alsbald darvon gebracht und doch die andren metall ohne abgang sollen erhalten werden, so haben wir ime gemeinem berckwerge zum besten befohlen, eine schmeltz- probe in unser hüttcn alhier zu thun, darmit wir den leuten zu Freiberg, wan es mißriethc und sobald nicht anginge, nit ursach geben, unß abermals uff der Zungen umbzutragen. Be- vehlen dir derwegen, du wollest unß 5 holen ertz von Christoff Staigers und seiner mit- gewercken Zeche zu Freiberg uff unsren kosten anhero schicken und in unsrer schmeltzhütte füren lassen, damit wir die Prob davon thun lassen und sehen können, was uns und den gewcrcken zutreglich oder nicht. An dem thust du unsere gefellige mainung. Datum Dresden den 11. Junii anno [i5]66 [August] 2 Joachimsthal, den 4. Februar 1568. Lazarus Ercker legt in dem Schreiben seine Gründe dar, warum er Kursachsen verlassen mußte, und verweist nochmals auf sein Probe schmelzen in Dresden, das nach Goslarer Vorbild hergerichtet worden sei und überall Anklang gefunden habe, nur bei den kursächsischen Schmelzern nicht. Dieses Probeschmelzen habe ihn in Schulden gestürzt, weshalb er den Kurfürsten bitte, ihm diese Unkosten zu ersetzen, zum wenigsten ihm aber das zukommen zu lassen, was er bei dem Probeschmclzcn an Silber, Blei und Kupferstein ausgebracht habe. - LHA. Loc. 56 077 Rep. Sect. I Nr. 604 Bl. 318 ff. Durchlauchtigister Hochgeborner Fürst, Euern Churfürstlichen Gnaden sein mein unter- thenigste gehorsame schuldige dienst höchstes vleiß bevorn. Gnedigister Churfürst und Herr. Euern churfürstlichen Gnaden kan ich unterthenigst hier mitte nicht verhalten: Nachdeme ich vor anderthalben Jharn zu Dresden ain versuchs- schmeltzen der geringen Freybergischcn Ertzte uff Euer Churfürstlicher Gnaden gnedigst be- vehlen verrichtet habe und hierauf bey E. Churfl. Gn., mir dasselbige schmeltzen zu Freiberg zu vergunnen, unterthenigist angehalten. Dieweil mir aber domals solches von E. Churfl. Gn. abgeschlagen und ich meine Mitgewerckcn des ausgelegten Costens halben schadlos halten mus und ich die versuech Prob gleichwol mit nutz verrichtet habe, bin ich nochmals zu E. Churfl. Gn. der unterthenigsten Zuversicht, E. Churfl. Gn. werden meines schadens hierinnen nicht begern, weil mir die Prob zu schmeltzen vergunth worden und ich die Zusage be kommen, das ich zu Dresden nichts darauf wenden sollte, bitte ich unterthenigist, E. Churfl. Gn. wollen denselbigen Costen, der allein zu Dresden aufgewanth, gnedigist ablegen lassen, und gehet dennoch über mich ein mehrers und ich Zweifel keineswegs, wo E. Churfl. Gn.