fürst und Herr sein und bleiben. Das wille ich umb E. Churfl. Gn. unterthenigst zu verdienen zum höchsten geflissen sein. Datum Prag, den i;ten Martii Anno (i;)86ten Euer Churfürstlichen Gnaden unterthenigster undt gehorsamer Diner Lazarus Ercker, Müntzmeister.“ Dieser Brief machte keinen Eindruck in Dresden; außerdem waren die alten Gegner Erckers nicht untätig. Sie wußten, daß der neue Kurfürst der Probier kunst wenig Aufmerksamkeit schenkte und daß er nur die Pferde liebte, für die er eine Unmenge Geld verschwendete. So war es ein leichtes, ihn davon zu über zeugen, daß Joachim Ercker unnütz in Dresden sei. Daher ging am 17. März 1586 folgender Brief an Lazarus Ercker in Prag 7 : „An Lazarus Ercker Lieber getreuer. Wir haben auß deinem schreiben verstanden, seindt auch ohne das be richtet worden, welchergestaldt weilandt unser gnediger geliebter herr Vater, hochlob- lichster und Christlicher gedechtnus, deinen Sohn Joachim Erckern in seiner Gnaden Dienst begehret und angenommen, darinnen er sich auch, wie uns nicht anders bewust, treulich und wohl verhalten. Weil uns aber die Cementirung des Goldes ferner nicht nutz noch zutreglich, alß haben wir deinen Sohn wiederumb auß unßern diensten mit gnaden erleubet und ihme mit notturfftiger Zehrung an dich vorsehen lassen. Woltten wir dir gnedigst nicht verhalten und seindt dir mit gnaden wohl geneigt. Datum Dreßden den (1)7. März (15)86 Christian.“ Dieses Schreiben klingt zwar sehr verbindlich, es blieb aber immerhin recht sonderbar, das Abschieben Joachims nach Prag so eilig zu betreiben und den Willen des toten Kurfürsten auf diese Weise zu mißachten. Lazarus Ercker war gekränkt. In dem unvermuteten und plötzlichen Nachhauseschicken seines Sohnes dürfen wir einen Grund sehen, warum Erker, noch aufgestachelt von einem Leip ziger Kaufmann, auf einmal seine Ansprüche dem Kurfürsten gegenüber wegen der Kostendeckung des Probeschmelzens wieder geltend machte. (Über den ge nauen Sachverhalt und Lösung dieser Frage berichtete ich im Freiberger For schungsheft D 12.) Verfolgen wir nun das Schicksal des „Großen Probierbuches“, das mit schönen Holzschnitten geschmückt ist, an Hand einer Übersicht weiter: 1580 erscheint es verbessert in Frankfurt a. M. bei Johann Schmidt/Sigmundt Feyrabend. 1598 wird es in Frankfurt a. M. bei Johann Feyerabendt gedruckt. 1623 unternimmt Franziscus Nikolaus Roth zu Frankfurt a. M. ebenfalls, einen Nachdruck. 1629 erfolgt der Nachdruck von Gottfried Tampach in Frankfurt a. M. 7 LHA. Cop. 535 (2. Abt.) Bl. 185.