auch einige gute Schlacken. Das alles zerstampft man auf der Stampfmühle und spült mit Wasser nach. Dabei fällt das gute Kupfer klein gepocht zu Boden. Dieses Kupfer sammelt und wäscht man und setzt davon, wenn soviel vorhanden ist, 12 bis 14 Zentner auf den Spleißofen. Dazu bringt man noch 5 oder 6 Zentner bieiiges Kupfer und 18 Zentner Schwarzen König und spleißt davon wieder 20 Zentner gestampftes Kupfer heraus, das 12 bis 13 Lot Silber enthält. Dieses Kupfer wird dann auch geseigert oder auf den Treibherd gesetzt, wo es mit reichen und armen Bleien abgetrieben wird. Was zuletzt beim Stampfen in den Stampfkästen bleibt und sich absetzt, wird ebenfalls aufgehoben. 4 Zentner davon geben einen Zentner Kupfer. Dieser Rückstand wird mit den Schlacken wieder verschmolzen. Es folgt ein weiterer Bericht über das ungarische Seigern und darüber, wie die armen Einstriche gemacht werden Zum ersten Einstrich oder zur ersten Schicht, bei der ein Meister mit einem Knecht 8 oder 9 Stunden lang schmelzen kann, verarbeiten sie zunächst 30 Zent ner reiches oder gutes Kupfer, aber viel mehr Frischblei, nämlich 110 Zentner, das aus Krakau 297 kommt und das im Zentner etwa 1 Lot Silber enthält, also in Summa 140 Zentner Kupfer und Blei. Daraus werden in der Schicht 40 Stück. Diese Stücke gießt man aus dem Vortiegel ab in eine kupferne Pfanne. Auf ein Stück entfallen dabei 3 /4 Zentner reiches oder gutes Kupfer und 2V4 Zentner Frischblei. Und hierauf soll ein jeder Schmelzer gut achten, daß der Zuschlag für ein jedes Stück gesondert zu erfolgen hat und daß die Stücke gleich schwer gegossen werden, damit von der ganzen Schicht nicht mehr oder weniger Stücke ausgebracht werden als vorher eingewogen worden sind, wie ich oben auch schon berichtet habe. Die Schlacken zieht man später sauber aus dem Vortiegel ab und verschmelzt sie wiederum in einem Ofen. Daraus entsteht Schlackenblei, das in einem Zentner 1 Lot Silber enthält. Die oben angeführten 40 Stück aber werden geseigert, wobei man stets 5 Stück auf einen Seigerofen einsetzt. Das Blei davon rinnt in eine Grube und wird dann in kleine kupferne Pfännlein vergossen. Wenn das Kupfer reich ge wesen ist, so enthält 1 Zentner dieses Seigerbleies gewöhnlich 2 bis 2V2 Lot Silber. Das, was auf dem Seigerherd zurückbleibt, also kupferhaltig ist, heißt man Kienstöcke, die noch ungedörrt sind, und das, was zwischen dem Ofen hin durchfällt, nennt man Dörnlein vom Seigerofen. Diese wiegen ungefähr 80 Pfund. Solche Dörnlein werden so zugute gemacht: Man nimmt 20 Zentner dieser Dörn lein vom Seigerofen und weitere 20 Zentner Dörnlein vom Dörrofen, dazu 40 Zentner Hartblei und 40 Zentner Glätte, also zusammen 80 Zentner. Daraus werden in einer Schicht 20 Stück. Auf ein Stück entfallen demnach 2 Zentner 297 Aus „Krakau“ sicher nur als Handelszentrale; erschmolzen wurde Metall im oberschlesischen Raum.