Trockenkokskühlung Von Heinz Schädlich, Lauchhammer „Nicht die Wirtschaft dient dem Fortschritt, welche die meisten Brennstoffe ver braucht, sondern die, welche sie am besten nutzt“. Wenn ich einleitend das Geleitwort, unter dem die IV. Wissenschaftliche Tagung der Brennstofftechnischen Gesellschaft stand, zitierte, so deshalb, weil die Trocken kokskühlung nicht nur der besseren Kokseigenschaften halber, sondern auch auf Grund der sich für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ergebenden Vorteile hinsichtlich Ausnutzung eines Teiles der fühlbaren Wärme des Kokses zur Dampferzeugung betrieben wird. Ich darf an das Referat von Herrn Obering. Kbösswano zu „Fragen der Abgas wärme-Ausnutzung“ erinnern, welches er im Arbeitsausschuß „Verwendung von Gasen“ im November 1958 in Freiberg hielt. Wenn der Referent die Abwärme-Aus nutzung in ihrer Bedeutung in gleicher Weise wie die Kohlenförderung behandelt wissen will, so liegt dieser Standpunkt — bezogen auf die Trockenkokskühlung — doch zutiefst im Interesse einer hygienischen Arbeitsweise und im Sinne einer rationellen Brennstoffausnutzung. Ein besonderes Beispiel in der Abwärmenutzung haben wir in der Braunkohlenkokerei des Kombinat Lauchhammer, wo heute der ge samte Dampfbedarf des Werkes aus der Abgaswärme in 18 Abhitze-Kesselanlagen erzeugt wird und darüber hinaus noch Überschußdampf an die Brikettfabriken abge geben werden kann. Es könnte nunmehr der Eindruck entstehen, daß die Trockenkokskühlung aus schließlich zur Vermeidung von Energieverlusten durch Ausnutzung der fühlbaren Wärme zur Dampferzeugung angesehen wird. Eingehende Literaturstudien haben ergeben, daß bei der Kühlung von Steinkohlenkoks Veränderungen in der Qualität trocken- gegenüber naßgelöschten Kokses nicht in allen Fällen positiv beurteilt werden. Sich evtl, bei der Trockenkühlung ergebende Verbesserungen in der Koks güte werden teilweise für die weitere Verwendung des Kokses als unerheblich hinge stellt, besonders hinsichtlich des Einsatzes für metallurgische Zwecke. Fast überein stimmend wurde festgestellt, daß die Reaktionsfähigkeit trockengekühlten Kokses unter der des naßgelöschten liegt, daß also durch Wasserdampf eine Erhöhung der Reaktionsfähigkeit und Erniedrigung des Zündpunktes eintritt. Die bei der trockenen Kühlung von Steinkohlenkoks in Kokereien und Gaswerken festgestellte nur geringe Verbesserung der Koksfestigkeit erlangt beim wesentlich empfindlicheren Braun kohlenhochtemperaturkoks eine weitaus größere Bedeutung, da dieser im Gegensatz zum Steinkohlenkoks ein bei Temperaturen bis 1000 °C aus Feinstkornbriketts herge stellter Schrumpfkoks ist. Bei diesem wird mit der trockenen Kühlung ein höherer