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mit 4,2, beim trockengekühlten mit 2,1% (bezogen auf wasserfreien Koks) bestimmt. Rammler und Bilkenroth haben schon früher darauf hingewiesen, daß diese Zu nahme des Gehaltes an Flüchtigem beim naßgelöschten Koks auf Bindung von Hy dratwasser durch die Asche des Kokses, die Kalziumsulfat, CaO und Kalksilikate ent hält, beruht und es sich hier um sogenannte „unechteflüchtige Bestandteile“ handelt. Die bisher festgestellten Unterschiede zwischen trocken- und naßgelöschtem BHT-Koks vermögen zunächst, wenn man den Gewinn der fühlbaren Wärme vorerst nicht in Betracht zieht, die Anwendung der Trockenkokskühlung bei der Braun kohlenverkokung noch nicht ganz zu rechtfertigen. Stellt man jedoch den Trommel festigkeitswert des naßgelöschten Kokses von 25,3% R + 40 mm den des nach dem Trockenkokskühler erhaltenen gegenüber, so liegt der auf dem 40-mm-Sieb ermittelte Rückstand bei 40%, so daß sich eine Steigerung der Trommelfestigkeit von etwa 15% absolut ergibt. Diese gegenüber der Naßlöschung festgestellte Steigerung der Trom melfestigkeit auf Kosten des Anfalles an groben Sorten ist unter anderem auf die mechanische Beanspruchung im Kühlbehälter zurückzuführen. Dieser mit dem Kühlverfahren verbundene Zuwachs an Trommelfestigkeit ist für den BHT-Koks besonders hoch zu bewerten, da dessen Festigkeitseigenschaften in weit größerem Maße von der Beschaffenheit der Rohkohle und der Briketts abhängig sind, als nor malerweise die Festigkeit des Steinkohlenschmelzkokses von Schwankungen der Backkohleneigenschaften beeinflußt wird. Naßlöschen des Kokses führt zu Festig keitsminderungen sowohl durch Anätzen des Koksgefüges durch die Wassergasreak tion als auch durch Zerklüftungen infolge zu hoher Wärmespannungen bei plötz licher Abkühlung. Berücksichtigt man ferner den mit der Naßlösche sich zwangs läufig einstellenden höheren Wassergehalt und die Vermehrung des Gehaltes an Flüchtigen durch Wasseraufnahme der Asche, wodurch der Heizwert gedrückt wird, sowie weiterhin den Rückgang der Koksausbeute durch Wassergasbildung, so dürfte aus diesen Punkten die Wahl des Kühlverfahrens zugunsten der Trockenkühlung entschieden sein. Wärmebilanzen wurden für den ursprünglichen Kühlertyp mit Leitdächem und für den mit Glockeneinbauten ausgerüsteten Kokskühler, mit dem die besten Kühlergebnisse erzielt wurden, aufgestellt. Auf die Methoden der Berechnung und Messung der diese Wärmebilanzen aufbauenden Einzelposten kann im Rahmen dieses Vortrages nicht eingegangen werden. Bild 8 veranschaulicht zunächst das Wärme flußbild für den mit Leitdächern zur Kühlgasverteilung ausgerüsteten Kokskühler. Auf der Eingangsseite stehen die Wärmemessungen des Heißkokses, die vom Koks abbrand erzeugte Wärmemenge sowie die mit dem Umwälzgas und der Wälzgasver dichtung eingebrachten Wärmemengen. Die ausgebrachte Wärmemenge setzt sich aus folgenden Einzelposten zusammen: Umwälzgas, Kaltkoks, Kühlwasser, Ab schlämmwasser, den Leitungs- und Strahlungsverlusten und schließlich die erzeugte Dampfmenge. Im vorliegenden Bild liegt die durch Abbrand eingebrachte Wärme menge bei 15,6% bezogen auf die insgesamt eingebrachte Wärmemenge mit 100%. Die Dampferzeugung ist mit 63,5% beteiligt. Betrachten wir hingegen das Bild 9, welches das in der gleichen Art aufgestellte Wärmeflußbild vom Kokskühler mit Glockeneinbauten enthält, so geht die durch Abbrand eingebrachte Wärmemenge auf 4,0% und die mit dem erzeugten Dampf ausgebrachte auf 61,4% zurück. Die als