Untersuchungen zur Aufklärung des Problems der trockenen Gasentschwefelung (Auszug) Von Arthur Simon und Manfred Lang, Dresden Aus der Praxis der trockenen Gasentschwefelung ist bekannt, daß die verschie denen Reinigungsmassen unterschiedliche Wirksamkeit gegenüber H 2 S-haltigem Leuchtgas zeigen. Insbesondere ist die „künstliche LUX- oder LAUTA-Masse“ in ihrem Reinigungseffekt dem natürlichen Raseneisenerz eindeutig überlegen. Für dieses Verhalten findet man in der Literatur sehr verschiedene, z. T. sich wider sprechende Erklärungen. Auf Grund dieser Tatsachen haben wir bei unseren Unter suchungen den Vorgang der trockenen Gasentschwefelung sowohl vom chemischen als auch katalytischen Standpunkt aus betrachtet. Wir haben auf Grund dieser Anschauung die von Raney bisher nur für Metalle angewandte Herstellung von oberflächenaktiven Katalysatoren auf oxydische Sy steme übertragen. Dabei erschien es für unsere Untersuchungen zweckmäßig, Skelett kontakte aus Natriumferrit-Natriumaluminat-Mischkristallen zu verwenden, da diese Verbindungen auch beim halbtrockenen Bauxitaufschluß eine Rolle spielen. Die durch Absorptionsmessungen an den Skeletten gewonnenen Ergebnisse zeigten dann auch, daß die Verhältnisse bei der Herstellung der LUX-Masse jenen Verfahrens weisen analog sind, die der Gewinnung von RaNEY-Kontakten entsprechen. Es be steht also die Möglichkeit, die hohe Aktivität der LUX-Masse als eine Folge der durch die Skelettstruktur bedingten Aktivierung aufzufassen. Daraus würde sich nun eine viel zwanglosere und einfachere Erklärung für die unterschiedliche Wirk samkeit künstlicher und natürlicher Massen ergeben. Lediglich die Absorptions kurven definierter Hydroxyde zeigen hiermit keine Übereinstimmung. Die Sorp tionsfähigkeit des reinen y-FeOOH liegt über der der LUX-Masse, während a-FeOOH und amorphe Produkte eine geringere Aktivität aufweisen [1]. Es konnte auch beobachtet werden, daß sich viele Substanzen bei mehrmaliger Beschwefelung und Regeneration sehr verschieden verhalten. Wir haben alle folgenden Untersuchungen deshalb unter besonderer Berücksichtigung dieser Tatsachen weiter geführt. Dabei ergab sich, daß das sich bildende Eisensulfid bei der Oxydation strukturelle Veränderungen der Massen hervorruft [2], Bei ungünstigen Wasser gehalten der Präparate können diese Umwandlungen sogar einen negativen Einfluß auf die Sorptionsfähigkeit ausüben. Eine abschließende und zusammenfassende Deutung der Regeneration läßt sich jedoch auf Grund des komplexen Charakters des Problems noch nicht geben. Anders dagegen hegen die Verhältnisse bei der Beschwefelung von Reinigungs massen. Da die röntgenographischen Untersuchungen der LUX-Masse und der aus