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Versuche zur Reinigung von Steinkohlenmischgas und Wassergas mit Kopperskoks Von Karl Bauer, Berlin Die schwierige Versorgungslage in der Beschaffung ausreichender, zur Gas reinigung geeigneter Massen war auch für den VEB Gasversorgung Berlin einer der Gründe, andere Möglichkeiten zu suchen, das erzeugte Gas vom Schwefelwasserstoff frei zu machen. Da die Gasversorgung Berlins noch längere Zeit als Inselbetrieb auf die Erzeugung der zu ihr gehörenden Werke Lichtenberg und Dimitroffstraße angewiesen ist, müssen besonders im Werk Dimitroffstraße die vorhandenen Trockenreinigeranlagen der steigenden Gaserzeugung angepaßt werden. Von den ursprünglich vorhandenen 10 parallelgeschalteten Reinigersystemen waren zwei im Kriege vollständig zerstört worden. Die noch vorhandenen acht Systeme mit gußeisernen Kästen von 5 m X 7,5 m = 37,5 m 2 , die je zweiLagen zu je 35 cmMasse aufnehmen, also je Kasten etwa 28 m 3 Masse enthalten, reichten nicht mehr aus. Sie wurden bei nasser Abdichtung der Kästen, die einen Druck von maximal 600 mm WS zuläßt, und bei Glockenventilen mit Tauch Verschluß, die keine Drosselung zu stark belasteter Systeme gestatten, durch zwei Systeme in Betonausführung von 5 m X 7,5 m = 37,5 m 2 Fläche mit vier Lagen zu je 40 cm und einem Masseinhalt von 60 m 3 mit trockener Abdichtung ergänzt. Mit diesen Reinigern gelingt es, die noch nicht wesentlich höhere Erzeugung zu reinigen, wenn der H 2 S-Gehalt des Rohgases vor der Reinigung bei etwa 4—5 g/m 3 liegt. Bei höheren H 2 S-Gehalten, die bei Einsatz von größeren Mengen sächsischer Kohle und Kohlen aus der UdSSR häufig auftreten, ist die Reinigung des Gases auf die für Stadtgas geltenden Grenzwerte von unter 0,002 g/m 3 nicht möglich, wenn von den kleineren alten Systemen Kästen durch notwendig werdende Reparaturen ausfallen. Mit der Inbetriebnahme einer zweiten HKO-Batterie mit 22 Kammern zu je 17 t Inhalt wird bei erhöhtem Kohlendurchsatz und damit gesteigerter Gaserzeugung eine Erneuerung der Reinigung vor allem aber eine Intensivierung der noch vorhan denen Reiniger-Anlagen erforderlich. Als uns im April /Mai 1954 die von Herrn Dr. Jaenicke in Premnitz und seinem Mitarbeiter Paschke durchgeführten Versuche, die eine Verwendung von Koppers- A-Koks i m Wirbelstromverfahren zum Ziele hatten, bekannt wurden, setzten wir uns mit dem Kunstseidenwerk „Friedrich Engels“ in Verbindung. Da die hier durch-