dem Gaseintritt zugekehrten Schicht. Tatsächlich wurde in der obersten Schicht eine Schwefelbeladung von 143% festgestellt. Der Versuch konnte daher nicht ausgewertet werden. Es muß noch erwähnt werden, daß der eingesetzte Koks wegen der Unzulänglichkeit der Siebanlage nicht genügend sorgfältig ausgesiebt war, so daß unter 0,5 mm noch 25,5% Anteile vorhanden waren, während der Anteil unter 1 mm insgesamt sogar 36,8% betrug. Da das Gas sehr naß war, trat starke Ver klebung des Staubes ein, die zu den hohen Widerständen führte. Bei einem zweiten Großversuch wurde der Turm in der 3. Stufe gefahren und zeigte eine bessere Entschwefelungswirkung als die Lautamasse. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde ein neuer großtechnischer Versuch ange fahren, der unter folgenden Bedingungen läuft: dreistufige Anordnung des Kokses Korngröße: 1—8 mm, Staubanteil unter 1 mm = ca. 2% Füllung je Stufe: 3,15 t = ca. 9 m 3 (bezogen auf wasserfreien Koks) Schichthöhe: 1 m Gasgeschwindigkeit: 2cm/s Verweilzeit: 50 s je Stufe Kontaktbelastung: 70 Nm 3 /m 3 Koks/h Der Versuch läuft bereits im 4. Monat. Dabei ist nach einem Durchgang von ungefähr 800000 Nm 3 Synthesegas ein S-Durchbruch in der ersten Stufe erfolgt. Nach Durchgang von insgesamt 1300000 Nm 3 werden trotzdem heute in der ersten Stufe immer noch 98,5% des H 2 S-Schwefels aus dem Gas entfernt. Gesamtdruck verlust über alle drei Stufen zur Zeit nur ca. 14—20 mm WS. Daraus geht hervor, daß der Koks einwandfrei gesiebt sein muß. Die S-Beladung beträgt in der ersten Stufe bis jetzt 30%. Auf Grund dieser Ergebnisse wird jetzt eine Sieberei für die Verwendung des Kokses als Gasreinigungsmasse projektiert, bei der zur Verbesserung der Abrieb festigkeit eine Siebtrommel verwendet werden soll. Außer der bekannten Extraktion mit Ammonsulfidlösung wurden auch Versuche durchgeführt, den Schwefel aus dem beladenen Koks bei etwas über 300° C heraus zuschmelzen, wobei als Trägergas Stickstoff und Wasserdampf verwandt wurden. Während beim Herausschmelzen mit Wasserdampf der Schwefel im Kondensat zum Teil in kolloidaler Form vorlag, war die Methode mit heißem Stickstoff grundsätzlich brauchbar. Es erhebt sich nur die Frage, ob das Verfahren großtechnisch anwendbar ist, besonders im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zum Leuna-Ver fahren mit Ammonsulfidlösung. Der vom Koks aufgenommene Schwefel muß aus volkswirtschaftlichen Gründen zurückgewonnen werden. Am günstigsten hat sich seine Verwendung nach Durch führung entsprechender Versuche in der Schwefelsäurefabrik Heinrichshall bei der Herstellung von Schwefelsäure aus Magnesium- oder Calciumsulfat erwiesen.