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32 Diskussion zum Vortrag Strankmüller Bedeutung dürfte z. B. dem Zusammenbrechen des Gitters beizumessen sein. In dem Augenblick, wo etwas Schwefelwasserstoff eingewirkt hat, haben wir doch gewissermaßen Löcher im Gitter. Die Stabilität ist natürlich eine ganz andere, die Temperatur steigt durch die Wasserbildung an. Und dann treten durch diese Umordnung natürlich Effekte auf, die wir noch nicht kontrollieren konnten. Mit diesen Problemen beschäftigen wir uns jedoch zur Zeit noch. Düpl.-Ing. Reinhabdt, Leipzig: Man kann das Gebiet des Schwefelwasserstoffes im Gas nicht verlassen, ohne an den organi schen Schwefel zu denken. Alle Bemühungen, den Schwefelwasserstoff vollkommen aus dem Gas zu entfernen, die bisher für das Reingas zulässige obere Grenze des Schwefelwasserstoffgehaltes von 2 g/100 Nm 3 Gas also weiter herunterzusetzen, erscheinen ziemlich sinnlos, wenn auf der anderen Seite unter dem Einfluß des Einsatzes von Steinkohlen mit hohen Schwefelgehalten (Sachsen, UdSSR) inzwischen eine wesentliche Steigerung des Gehaltes an organischen Schwefel verbindungen im Gas zu verzeichnen ist, Während die Werte für den organischen Schwefel bei Verwendung von schwefelarmen Kohlen 30 g/100 Nm 3 Gas nur selten überschreiten, sind, wie einzelne Analysen ergeben haben, bei Einsatz von sowjetischen Kohlen Gehalte an organischem Schwefel von 50 bis nahezu 100 g/100 Nm 3 Gas festzustellen. Wenn die Erage des organischen Schwefels im Braunkohlenbrikett-Hochtemperaturgas (Lauchhammergas) wegen des hohen Ge haltes dieses Gases an Merkaptanen so brennend geworden ist, kann ihre Bedeutung beim Stein kohlengas auch bei der andersgearteten Zusammensetzung des organischen Schwefels nicht über sehen werden, denn die bereits geschilderten Schwierigkeiten an den Gasgeräten sind nicht allein auf den anorganischen Schwefel, sondern heute vielleicht in wachsendem Maße auf den organischen Schwefel, im Gas zurückzuführen. Ing. Chem. Hanke, Leipzig: Die Beurteilung der in der Niederlausitz gewonnenen Eisenhydroxydschlämme erfolgte durch Laboratoriumsuntersuchungen, wobei nicht erwiesen ist, ob aus dem Ergebnis der Labo ratoriumsuntersuchungen eine Eignung für den techn. Betrieb zu folgern ist. Deshalb sollte in der halbtechnischen Reinigeranlage des Versuchsgaswerkes Leipzig im Institut für Energetik eine größere Menge Eisenhydroxydschlamm auf seine Brauchbarkeit zur Schwefelwasserstoff entfernung aus Steinkohlenmischgas geprüft werden. Die Masse wurde in Buchwalde gewonnen und stellt ein Gemisch aus verschiedenen enteisneten Wässern dar. Eür die Versuchsdurchführung wählten wir die gleiche Anordnung wie sie im Vortrag von Herrn Dr. Schmidt beschrieben ist. Den ursprünglichen Eeuchtigkeitsgehalt von 70 bis 75% im Anlieferungszustand senkten wir durch Trocknen auf unserer Ofenanlage auf 50%. Die mit der Masse erzielten Ergebnisse waren zunächst unbefriedigend. Bei einer Versuchsdauer von 33 Tagen und einer Beaufschlagung mit 42000 Nm 3 Steinkohlen mischgas wurde eine Schwefelanreicherung von 25 bis 33%, bezogen auf wasserfreie Substanz, erzielt. Darauf erfolgte die Austragung der Masse und ihre Regeneration an der Luft. Die durch die Regeneration ausgetrocknete Masse wurde vor dem erneuten Einsatz durch Zugabe von Ammoniakwasser auf 30—35% Feuchtigkeit eingestellt. Während einer Betriebsdauer von 55 Tagen beaufschlagten wir die Masse mit 65 000 Nm 3 Steinkohlenmischgas unter Zusatz von 2,3% Luft. Die Schwefelwasserstoffabsorption war wesentlich günstiger als beim ersten Versuch. Die Schwefelanreicherung betrug 41—48%, be zogen auf wasserfreie Substanz. Die Schwefelaufnahme in den einzelnen Schichten war unter schiedlich und zeigte ein analoges Verhalten zu den Ergebnissen der HoFSÄss-Untersuchungen. Die unterschiedlichen Schwefelanreicherungen dürften darauf zurückzuführen sein, da es sich bei der Masse um kein einheitliches Produkt handelte. Aus den Ergebnissen kann geschlossen