BEGRÜSSUNG Dr.-Ing. Hofmann, Berlin Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Namen der Brennstofftechnischen Gesellschaft begrüße ich Sie als deren Vorsitzender und füge diesem Gruß in den Räumen der Bergakademie Freiberg ein herzliches Glückauf bei. Ihr zahlreiches Erscheinen läßt die Bedeutung erkennen, die Sie unserem Kol loquium—das sich mit Fragen der Gaserzeugung, -Umwandlung, -fortleitung und -Ver wendung beschäftigt -— beimessen. Diese Bedeutung leitet sich sowohl aus Art und Umfang der Vorträge her, die wir heute und morgen hören werden, wie auch aus der Tatsache, daß uns heute zum ersten Male die Räume der beiden neuen Gas institute der Bergakademie Freiberg gezeigt werden, die beide vor kurzem ihr neues Heim beziehen konnten. Wir haben lange auf diese Besichtigung warten dürfen, um so größer wird sicher unsere Überraschung und Freude sein. In vielem ist unsere Zeit ständig schnellebiger geworden, sie gewöhnte uns an den Gedanken, Prophezeiungen des Vormittags müßten bereits am Nachmittag des selben Tages Wirklichkeit werden. In Wissenschaft und Technik, vor allem aber bei deren Auswirkungen auf das Leben, verläuft die Kette von Ursache und Wirkung nicht immer so schnell und reibungslos. Dreißig Jahre sind vergangen, seit der Altmeister unserer Braunkohlenveredelung, Rudolf Drawe, den Beginn des Zeitalters des Gases ankündigte. Inzwischen glaubten viele, daß unsere technische und wirtschaftliche Entwicklung über diese Prophezeiung hinweggegangen sei, daß diese Entwicklungsstufe übersprungen wurde. Im Gegensatz dazu bin ich jedoch der Meinung, daß diese Prophezeiung Drawes jetzt erst Wirklichkeit wird, jetzt, nachdem die Hemmnisse, die der Entwicklung der Gaswirtschaft sich entgegenstemmten, für uns in der Deutschen Demokratischen Republik durch die politische Entwicklung wirkungslos geworden sind. Wir sind uns alle bewußt, daß die Geschwindigkeit des Fortschrittes einer neuen Gesellschaftsordnung von der mehr oder minder schnellen Ausweitung der Produktion abhängig ist. Die geburtenschwachen Jahrgänge des zweiten Weltkrieges kommen jetzt in den Beruf; die Zahl der Arbeitskräfte wird sich in den nächsten Jahren also schwerlich vermehren lassen, es sei denn, es gelänge, den heute noch abseits stehenden nicht berufstätigen Hausfrauen bessere wirtschaftliche Voraussetzungen für eine Eingliede rung in unsere industrielle Arbeit zu geben. Unterschätzen wir nicht den Umfang der