Clemens Winklek Nach der so fruchtbaren Tätigkeit Lampadius’ sind die Bemühungen anderer Gelehrter um das Gasfach an der Bergakademie Freiberg bis heute nicht wieder abgerissen. Kein geringerer als der Freiberger Professor Clemens Winkler hat sich mit vielen Fragen des Gasfaches beschäftigt. Bei dieser Gelegenheit sei nur eine Veröffentlichung Winklers aus dem Jahre 1881 im „Journal für Gasbeleuchtung“* (S. .344) erwähnt. Er sagt dort in einem Aufsatz mit dem Titel: „Zur Wassergas-Frage“ folgendes: „Was die Gasbeleuchtung für uns schon lange ist, das wird uns die Gasheizung früher oder später werden: Eine große wirtschaftliche Wohltat. Mit der uns von der Natur überwiesenen Brennstoffmenge werden wir einen ungleich größeren Effekt erreichen wie seither, und der enorme Betrag an Wärme, welcher bei unseren heu tigen Heizeinrichtungen mit den Rauchgasen ungenutzt in die Atmosphäre entweicht, wird in die ursprüngliche Gestalt oder in Kraft umgesetzt dem menschlichen Wohl befinden und Schaffen zugute kommen. Neben der erhöhten Wärmeausnutzung bringt aber die Vergasung der Brennmaterialien noch einen anderen Gewinn mit sich, indem sie uns in gewissem Grade von der Qualität des Brennmaterials unabhängig macht. Angesichts all dieser Tatsachen wird niemand leugnen können, daß die verall- gemeinte Einbürgerung billiger Gasheizung einem nationalökonomischen Fortschritt gleichkommen würde.“ Clemens Winkler behandelte übrigens in dieser Arbeit auch die Fragen des Gas einsatzes im Industrieofen, vor allem im Hüttenofen. Wenn wir heute, nach nunmehr 77 Jahren, diese Arbeit lesen, so müssen wir sagen, daß Clemens Winkler damals schon Fragen mit einem geradezu seherischen Weitblick behandelt hat, an denen wir im Gasfach zum Teil heute noch arbeiten. Von Clemens Winkler bis zur Gründung des Gasinstitutes Betrachtet man die Entwicklung der Bergakademie Freiberg, etwa von der Zeit Clemens Winklers bis zum heutigen Tage, so wird man feststellen, daß sie sich in dieser Zeitspanne sowohl hinsichtlich der verschiedenen Fachrichtungen als auch der Studentenzahl nach stetig aufwärts entwickelt hat. Aber erst nach 1945 hat die Bergakademie Freiberg dank der Unterstützung und Voraussicht der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik den Aufschwung genommen, der sie zu ihrer heutigen Bedeutung und Größe führte. Bis zur Einrichtung einer besonderen Fachrichtung „Gasfach“ im Jahre 1953 wurden die Interessen des Gasfaches allein von den Instituten für Chemische Kohle veredelung, Technische Brennstoffverwertung Wärme wirtschaft und Organische Chemie wahrgenommen. Im Rahmen der kurzen hier zur Verfügung stehenden Zeit * Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung.