Für uns ist besonders interessant, daß Minkelaers im Jahre 1785 seinen Hörsaal mit Gas beleuchtete, indem er das Gas in tragbaren Behältern in den Hörsaal transportierte. Das Jahr 1785 kann somit als das Geburtsjahr der Gasbeleuchtung oder der Gas anwendung schlechthin bezeichnet werden. Lord Dundonald Die Ideen Bechers und Claytons wurden in England von Dundonald wieder auf genommen. Er erhielt am 30. April 1781 ein Patent auf einen geschlossenen Ver kokungsofen, der eine gleichzeitige Gewinnung der Nebenprodukte gestattete. In dem Patent wurden neben Koks als zu gewinnende Produkte aufgeführt: „Teer Pech ätherische Öle flüchtige Alkali minolische Säuren und Salze.“ Im Jahre 1786 wurde von Arbeitern, die auf dem Landgute Dundonalds die Teergewinnung bei der Kokserzeugung bedienten, das dabei entstehende Gas beim Ausströmen aus eisernen Rohren, die in die zur Aufnahme des Teers bestimmte, kalt gehaltene Vorlage eingekittet waren, angezündet, um den Arbeitsplatz zu beleuchten. Auf Grund dieses Erfolges wurde das Gas in tragbaren Gefäßen gesammelt und in der Wohnung Dundonalds zur Beleuchtung verwandt. Alexander Lapostolle Dem Apotheker Lapostolle in Amiens gelang es unabhängig von Minkelaers, im Januar 1784 ein Steinkohlengas zur Füllung von Luftballons herzustellen. Allerdings hat er an irgendeine andere Verwendung des Gases, wie aus den alten Urkunden hervorgeht, nicht gedacht. Philippe Lebon In der Reihe der Pioniere des Gasfaches darf der französische Ingenieur Philippe Lebon nicht vergessen werden. Er stellte unabhängig von anderen Zeitgenossen Versuche an, um die bei der Destillation des Holzes sich entwickelnden Gase zur Beleuchtung zu verwenden. Dabei kam er auf die Idee, einen Apparat zu konstru ieren, der „zugleich Wärme, Kraft und Licht“ aus Holz entwickeln sollte. Für diese Einrichtung prägte er den Namen „Thermolampe“. Im Jahre 1796 führte Lebon seine Thermolampe öffentlich vor. Die Thermo lampe war, wie es bereits 1785 Minkelaers und 1786 Dundonald praktiziert hatten, ein tragbarer Behälter, auf dessen Mündung eine bescheidene Gasflamme brannte. Im Jahre 1799 erhielt Lebon auf seine Thermolampe ein Patent. Der Erfolg war