Betrachtungen über die Steinkohlenverwendung in der Deutschen Demokratischen Republik Von Hans Garstka, Freiberg Betrachtungen über die Steinkohle in der Deutschen Demokratischen Republik scheinen nicht aktuell zu sein, wurde doch bereits in den vorangegangenen Vorträgen z. T. darauf hingewiesen, daß die schon jetzt überragende Stellung der Braunkohle in Zukunft noch erweitert werden soll. Besonders auf dem Gebiete der Gaserzeugung wird eine restlose Umstellung von Steinkohle auf Braunkohle vorausgesagt . Diese Entwicklung ist durchaus zu begrüßen, denn sie bringt den Aufbau einer neuen und modernen Technik mit sich und bietet die Möglichkeit, den steigenden Bedarf an Edelenergie zu decken. Es wäre jedoch falsch, der augenblicklichen Situation deshalb weniger Aufmerksamkeit zu schenken. 1956 betrug der Anteil Steinkohle und importierter Steinkohlenkoks vom Auf kommen an Primärenergie in der DDR mengenmäßig zwar nur etwa 4,8%. Bei einem Erdölanteil von etwa 0,2% lag der der Braunkohle bei 95%. Betrachtet man die Wärmemengen, so ergibt sich eine Verschiebung in den Anteilen. Unter der An nahme mittlerer Verbrennungswärmen betragen sie für Braunkohle 85%, für Stein kohle 11%, für importierten Steinkohlenkoks 2,5% und für Erdöl 1,5%. In der Tab. 1 sind die absoluten und prozentualen Werte zusammengestellt. Bei der Braunkohle wurden auch die Mengen mit aufgenommen, die in Form von Briketts oder Schwel koks o. ä. exportiert wurden. Die Anteile an Erdgas, Holz, Torf, Wasser- und Wind kraft wurden nicht mit in die Betrachtung einbezogen, da sie als zu geringfügig erschienen. Tabelle 1. Primärenergie der DDR, 1956 Menge Wärmemenge t-10 3 O/ zo kcal- 10 9 0/ /o Braunkohle 210441 95 421000 85 einschl. Import Steinkohle 8 384 3,8 54 600 11 einschl. Import Steinkohlenkoks 2 271 1,0 14 300 2,5 nur Import Erdöl 798 0,2 7 980 1,5 Setzt man nun an Stelle der Mengen oder Wärmemengen die z. Z. gültigen Handelspreise ein, so zeigt sich, daß eine weitere Verschiebung der Verhältnisse ein tritt. Aus der Tab. 2 ist ersichtlich, daß die Aufwendungen für Steinkohle etwa 30%, für importierten Steinkohlenkoks etwa 10% und für Erdöl 3—4% betragen. Die Aufwendungen für Braunkohle liegen bei etwa 56%. 8