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Die Gin- rybung am S auswärts) Sterbefälle Einwohner. aus dem S3S wurden vgen' vorge- Sohn des eukirch; am rmann Ru- zot, Tochter in in Neu- Buchhcüters lrd Jürgen, >e. in Neu- w Reinhold die Fabrik- , 21. 4. her Wii^tschafts- rr DomiNik nmer, beide lzs aus De- ssa Lehnert reinzWttz- dkarbeiterin 28. t.'der schofswerda iS Riwgen- k ganz in ihrem Vr- inen Ossi' ltchlich ge- >on seinen ihm die h, stöhnt, a in sein n werden ter. „Die übt. Ich Zelle 67 iirker als ue Kraft lckbendig »ch mähr, «r Ster- ^lga Feo- Zurch die h-inr am SS, «. der Maschipfnfchlosier Exich Fritz Mrschte aut Laugburkersborf u. die Fabrikarb. Frieda Else Friese in Neuki'ch: am 1-9. 1. der Lutobahnarb. Willy Paul Schwaax au» Wilthen und die Zuschneiderin Herta LiSbeth Klin- kscht in N-ukirch. - Sterbe fälle: Am 18. 4. der Schuh machermeister Earl Gustav Hölzel, 1S7S geboren; am A 4> de? Schneidermeister Clemens Hermann Zeidler aus Neki- ktrch. 1892 geboren Steinig twolmSdsrf, 4. Mai. Staude—mtSnachrichteü für die Woche vom 16. 4. bis 23. 4. 1SSS. Geburten: «eine. --- Eheschließungen: 22. 4. TiefbauLohrer Paul Kurt AlthanS in Laubusch, yrtSteil „Grube Exikq", Rardstr. 14, mit der Kartouagenarbeiterin Marie Elisabeth Schul-« in Steinigtwolmsdorf Nr. 18. — Sterb e'fä l l e: IS. 4. Witwe Ernestine Wilhelmine Pietsch geb. Thomas in Steinigtwolmsdorf Nr. 222. im Älter von 79 Jahren, 7 Mo naten und 1b Lagen. 20. 4. Witwe Caroline Wilhelmine Lauermann geb. Zosel in Steinigtwolmsdorf Nr. 1238, iw Atter von 71 Jahren, 10 Monaten und 6 Tagen. Steinigtwolmsdorf, 4' Mai. Kind von Kraftwagen an- gefahren und schwer verletzt. Das Kind Christa, Tochter -eS Melkers Bischof, Nr. ISS, wurde am Dienstagnachmittag gegen 6 Uhr in der Nähe der sog. „Sieben Linden" von einem Auto erfaßt und mußte in schwerverletztem Zustand nach dem Krankenhaus in Bautzen gebracht werden. Der Vater der Verletzten war in der Näh« beschäftigt. Die Schultsrage ist noch nicht geklärt. Der Wagen war aus Berlin. Fuß gänger seien immer wieher ermahnt, sich recht» auf der Straße zu halten, damit Unfälle vermieden werden. Vida, 4. Mai. Zuckerladung auf der Fahrbahn. Beim Au»weichen vor einem entgegenkommenden Lastwagen fuhr hier in der durch viele Unfälle bekannten Kurve der Reichs straße Bautzen—Dresden am Mittwoch ein Lastzug gegen die Gtraßenbäume. Er legte einige Bäume und drei Stein säulen um und -rückte eine Mauer em. Der Anhänger überschlug sich. Dadurch rollten die Zuckersäcke, mit denen er beladen war, den Birg histäbl Bautzen, 4. Mai. Eine vorbildliche Mutter. Die Schmiede in Gröditz, Krei» Bautzen, wird seit 17SS von den Söhnen -er Familie Pötschs« betrieben. In diesen Tagen feierte die Witwe Helene Patschke dort ihren SO. Geburtstag. Die.Jubilarin schenkte S Söhnen und 6 Töchtern das Leben. Die Söhne nahmen alle am Weltkriege teil und kehrten bis auf «inen wieder heim. Ihre noch lebenden 10 Kinder schenk ten 40 Enkeln-das Leben Und diese wiederum bis fetzt 8 Ur ¬ enkel«. So konnte Frau verwitwete Pötschke ihren Gsburtt- tag mit ihrer 87jährigen Schwester und S8 lebenden Nach kommen feiern. Aus dem Meißner Hochland Schüttetest!», 4. Mai. Krstgerkomeradschoft. In An wesenheit des KreisschietzwarteS Hartig, der schon einmal unseren Schießstand im Oberdorf besichtigt hat, fand daS Schießen für das „ButtdeS-WetÜampf-Schießen" statt. Jeder Kamerad schoß seine vorgsschriebenen Hebungen. Von der Kriegerkameradschaft Bühlau waren 18 Kameraden er schienen. DaS Gesamtergebnis beider Kameradschaften war Wut. Besonders die älteren Kameraden waren stark vertreten. In froher Kameradschaft vergingen die Nachmittagsstunden. -i- Unser Schießstand, günstig im sogenannten „Hohlweg" angelegt, bewährt sich gut. Möchte sich feder bei Gelegenheit im Schießen fortbildtn! An welchen Sonntagen geschossen wird, wird fedeSmal besonders bekanntgegeben. Gaußig will noch größer werden Gaußia ist in der Gegend um den Picho augenblicklich dasjenige Dors, das am entschiedensten nach Ausdehnung und Erneuerung strebt- Das macht sich schon rein äußerlich in seiner regen Bautätigkeit geltend. Gleichgültig, von welcher Seite man sich dem Orte nähert, ob auf der breiten Straße voy Keitschen her, ob auf den Bergwegen von Neukirch ber ühre oder vom Klosterberg her — überall grüße» die neuen roten Ziegeldächer und die frischen Hellen Giebel hinaus fns Land. Sie reden eine deutliche Sprache davon, daß hier in letzter Zxit viel Wohvraum geschaffen worden ist. Neben Einzelhäusern, die an verschiedene» Stellen im Dorfe er standen sind, ist in dem Gründreieck zwischen der Hauptstraße und der Straße nach Günthersdorf in der Nähe des Fried hofes eine ganz neue Siedlung geworden, an der noch immer gebaut wird. Mit dem beginnenden Frühling sind in diesem Winkel wieder mehrere neue Häuser aus dem Grunde gewach sen, mehrere andere sind noch geplant. Jedenfalls herrscht in diesem Dorfteile fieberhafte Bautätigkeit Angesichts so tat kräftiger Erneuerung Wollen auch die alten Hauser nicht zu rückstehen. Sie haben ihre alten Kleider abgelegt und sich in Ahputzj Neubedächuna oder Anbauten schmuckere Gewänder angelegt, andere werden das noch tun. Auch hinsichtlich sei ner Straßen.sorgt -er Ort für Verschönerung.. Im ver flossenen Herbst War die Dorfstraße in Richtung Seitschen — und zwar dnrch sudetendeutsche Arbeiter — hergerichtet wor den. Gegenwärtig wird . mit den Straßenarbeiten — wie derum durch auswärtige Arbeitskräfte — fortgesahren, es er ¬ hält die Äräße . nämlich nach der anderen Seite hin eine Da» Streben nach Wachstum macht sich schließlich auch nach anderer Richtung hsn geltend. DaS freilich tritt nach außen hin nicht so sehr in Erscheinung, um so eifriger aber wird in den BerwaltungSstuben daran gearbeitet. Man geht nämlich mit der-Absicht um, dem Dorfe weitere Ortschaften einzuverleiben,- Während Gaußig früher ganz auf eigenen süßen stand, gliederte es sich später Günthersdorf und kaundorf an. -Das lag im Zuge der neuen Zeit, die auf ! sereinheitlichung. Und Vereinfachung der Verwaltung be acht ist. Die damals angestrebtc Linie wird jetzt nur fortae- ctzt, wenn Gaußig. darauf aüsgeht, auch die anderen in sei nem Umkreise gelegenen Ortschaften mit einzubezichen. Gegenwärtig schweben Verhandlungen, auch die Dorfge meinde Katschwitz mit nach Gaußig zu übernehmen. Dadurch würde der Ort euren bedeutenden Zuwachs erhalten, nicht so ehr an Einwohnerzahl, da Katschwitz zumeist Dörfer mit nur geringer Einwohnerzahl umfaßt, als vielmehr hinsichtlich der fluren. Katschwitz selbst umfaßt ja wiederum die Dörfer Drauschkowitz, Neudrauschkowitz, Brösaug und Katschwitz, die also zu Gaußig kommen sollen. Dadurch würde in der Tat ein Groß-Günstig entstehen. Wenn die Verhandlungen, woran kaum zu zweifeln ist, zu einem befriedigenden Abschluß gelangen, würde das nicht den Abschluß, sondern im Gegen teil erst den Anfang einer neuen Entwicklung für den Ort bedeuten. Denn die Einverleibungen müßten zwangsläufig vielgestaltige Veränderungen auf verwaltungstechnischem Gebiete nach sich ziehen. Die Gemeindeverwaltung müßte entsprechend erweitert werden, und man spricht jetzt schon davon, daß sich der Neubau eines Gemeindeamtes notwendig machen würde, Das freilich ist eine Frage, die vielleicht noch in weitem Felde, liegt. Die Einverleibungen selbst dürften in nicht allzulanger Zeit erfolgen. Sicher ist, daß Gaußig gegenwärtig am Anfang einer neuen Entwicklung steht. Für 20 Millionen RM. Renten Werden aufgetaut lieber die Bedeutung des von der Reichsregierung zum Ge burtstag des Führers verabschiedeten Gesetzes zum weiteren Abbau der Notverordnungen in der Reichsoersicherung macht die „Deutsche grÜnciiiciis, ciocii sctionsncts ksirngung, vtzrkinctsn ctsn Knsslr^von lasiristsin. Tube 40 V., Kleine Lutz, 25 Di. HHlomenkränze entführt dem Menschen der leiseste Westwind, Dornenkronen jedoch nicht der gewaltigst« Sturm. Hebbel mir! Gut, bleibe nur bei deinem Bruder, der dir soviel mehr gilt als ich.» , „Gerhard!" flehte das Mädchen. „Geh nicht so von mir! Es kann ja nicht sein!" .. „ES kann schon sein! Wenn du deinem Bruder unent behrlich bist — ich werde schon ohne dich fertig, das glaube mir! Also aus! Schluß! Vorbei!" Die Erregung machte seine Stimme heiser. Mit einer schroffen Bewegung wandte er sich und-ging — ging davon mit langen, stürmenden Schritten. Sah sich nicht einmal Mehr um am Ende des W«S«s. Hermine Winkelroth sank auf die Bank. Sie legte die Arme auf die harte Lehne und den Kopf darauf— ein Mensch, der vor dem Nichts stand. Ueberall, wohin sie blick te, sah sie nur Trümmer. Würde es ihr gelingen, sich daraus ein neues Leben zu bauen? - Und währenddessen lief Gerhard Wegener blind vor Zorn und Schmerz querfeldein. Er sprang über Gräben und Zäune und achtete weder auf den Weg noch auf die Rich tung. Seine Lungen keuchten und -seine Hände ballten sich zu Fäusten. Auf diese Weise tobte er den wütenden Schmerz in seinem Inneren aus. Nein, Gerhard Wegener war nicht still und duldsam. Er lpar ein sehr stark empfindender, impulsiver Mensch. Die Wunde, die ihm diese letzte Stunde geschlagen hatte, brannte und glüht« bis zur Unerträglichkeit. Sie würde noch lange brennen, wohl immer. - ' Plötzlich blieb er stützen. Aus der schon sacht herabfal lenden Dämmerung blinkte es ihm silbern entgqzen. Es war das Wasser des Haseflüßchens. Sich besinnend, blickte er sich um. Also bis hierher war er gelaufen, weit fort von seinem Hofe. - In raschem Entschluß warf er seine Kleidung ab. Er wollte versuchen, den Aufruhr in seinem Jnnetn in den Fluten zu kühlen. Dabei dachte er nicht an die Erhitzung seines Körpers durch den raschen Lauf und die damit ver bundene Gefähr. Sie wäre ihm in dieser Stunde auch sehr gleichgültig gewesen. .Er warf sich ins Wasser und schwamm eine ganze Weile, biS er eine starke Ermattung spürte. Da stieg er anS Ufer, trocknete sich noHürftig ab und schlüpfte wieder in seine Kleider. So, nun würde er diese Nacht wenigstens schlafen können. Durch den Nebel ging es zurück, immer quer durch die Bruchwiejen. Das taunasse Gras feuchtete seine Füße. Es sproß schon wieder kräftig nach dem Schnitt in den vergangenen Wochen. Dann kam er an den breiten Wiesen weg, auf dem während der Heuernte die hochbeladenen Ma ßen. heimwärts sMvankten. Gerhard Wegener verfolgte den Weg ein ganzes Stück. Häuser tauchten aus der Dämmerung auf. Jemand kam ihm entgegen. Er sah, daß e» eine Frau war, ein junges Mäd chen. Eilig kam sie naher und blieb dann überrascht neben ihm stehen. „Gerhard Wegener? Guten Abend auch!" Freudiges Staunen klang au» ihrer Stimme. ES gab Wegener einen Ruck. War daS nur ein Zufall oder ein Wink de» Schicksals, da» ihm in dieser Stunde ge rade dieses Mädchen in den Weg führte? Er lachte plötzlich laut und lustig auf und gab ihm einen scherzenden KkapS auf die Schulter. „Sie- da, Guste! Güten Abend, Mädchen. WaS läufst du den» noch so spät umher?" Guste Ritter sah ganz beglückt zu ihm auf. Nein, das hätte sie sich nicht träumen lassen, dass ihr Gerhard Wegener begegnen würde, und schon gar nicht, daß er so nett zu ihr wäre. Sonst sah er immer Wer sie hinweg. „Ich war bei meiner Tante", sagte sie. „da ist eS mir ein bißchen spät geworden. Ich bin schon gelaufen, daß ich nach Hause komme." Sie machte eine deutende Kopfbewegung nach rechts, wo etwa- abseits vom Hauptwege ihr Elternhaus unter breit ästigen Eichen lag. „Oh. waruyl so eilig? Darf ich ein Stückchen mit dir gehen?" fragte Wiener. Er war plötzlich unnatürlich lustig und aufgeräumt und schwatzte und lacht» »PffffffPGffffffPPffff,,ffffffff,PffffffffPffiffffffMffffffffHP,ffff,,,,,,,,,,,ffPff,PP„,,ff,ffffff,,, Pffffff, ffffffffff Lin Lrsuensckuärs»! von stssrie Sckmicktsberg ^F-rksch-ng.) „Mtbt ihr heut« gemäht?" fragte er. „Ja, wirhaben den Anfang gemacht." „Ich wollteeS auch, Wer da kam mir der Besuch da- z ^Gie wechselten noch einige gleichgültige Sätze über di« Arbeit deS Tage-, aber sie täten e» halb mechanisch, weil sie Seide an ander« Dinge dachten. Da gab sich Gerhard Wege ner einen Ruck. WaS hatte da» Drumherumreden für Zweck? Je eher er wußte, woran er war, desto besser. Ihm bangte auch nicht vor der Entscheidung, weil er seiner Sache sicher war. Unvermittelt sagte er: „Aber nun wollen wir zuerst von dem sprechen, was uns am meisten angeht: Bon unserer Zukunft. Du wolltest mir heute sagen, wann du meine Frau werden willst." Er nahm sie in seine Arme, und da fühlte er durch den leichten Stoff ihre» Kleides daS Willie Schlägen ihres Her zen», Betroffen hob er ihr Gesicht. „Hermine —" - „Ja, Gerhard —" Sie schloß die Augen, um seinem forschenden Blick nicht zu begegnen. - „Willst du mir nun antworten? Wann. Hermine?" drängje er. „Frühestens in drei Fahren, Gerhard. Es — geht nicht anders." Er ließ sie so jäh loS, baß sie fast taumelte. „Du weißt nicht, WaS du sagst!" „Doch, Gerhard, doch! Ich habe es mir ja hundertfach überlegt. Ich habe alle Möglichkeiten erwogen und auch mit Onkel Westermann gesprochen. ES geht nicht anders," Hermine sprach mit fliegendem Atem und setzte ihm noch einmal die Gründe auseinander, aber er wischte sie mit einer Handbewegung hinweg. Eine steile Faite stand zwischen seinen Brauen. „Das alle» hast du mir schon einmal gesagt, «Nh ich habe dir ebenfalls meinen Standpunkt klargelegt. Wozu di, vielen Wort«? Unsere Liebe ist doch kein Kuhhandel. Ich will nicht darum feilschen. Ich lasse mir auch nichts abhandeln. Also stelle ich dir klipp und klar noch einmal die Frage: Willst Lu nach Ablauf des Trauerjahres meine Frau werden?" „Ich kann doch nicht, Gerhard!" ES klang wie ein Schrei au» tiefster HerzenSnot. / . ^Za oder nein?" beharrte er mit finsterem Gesicht. Selbst jetzt glaubte er noch nicht an ein Nein. „Wie kann ich nein sagen, wenn ich dich über alles lieb hab«! Wie kann ich ja sagen, wenn die Pflicht mich bei meinem Bruder hält?" „Ein Dritte» gibt es nicht! Also noch einmal: Ja oder nein?" ES War eine grausame Minute, in der sich alle Qual und alle Zweifel der letzten Zeit noch einmal zusammendrängten. Sie. waren beide aufgesprungen und standen sich gegenüber, Hermine mit verkrampften Händen und gesenktem Kopf. Nun hob sie langsam den Blick — ein schwerer, zitternder Atemzug. „Dann — nein!" sagte sie mit brechender Stimme. Der Mann starrte sie in ungläubigem Entsetzen an. „Hermine!" „Du — willst eS so!" Da schoß ein« jähe Röte in sein fahlgewordenes Gesicht. Er lachte auf, kur» und härt. „Ich will eS so? Gut, gut! Weil ich kein Hansnarr bin und nicht um dich betteln kann! Da» ist dein, große Liebe zu Guste Ritter hatte ihm schon oft und deutlich gezeigt, daß er ihr gefiel. Sie verfolgte ihn verstohlen mit den Blik- ken und ging ihm zu Gefallen, um ihn zu treffen, das hatte er schon lange bemerkt. Sie errötete auch, wenn sie ihn sah. Bisher.hatte er sie kaum beachtet, aber heute! Warum nicht?! Man konnte Hermine Winkelroth — ach, dieser schmerzhafte Stich im Herzen, wenn man ihren Namen dachte — ja, man konnte ihr zeigen, daß cs genug Mädchen gab, die mit Freu den bereit waren, seine Frau zu werden Ohne Wartezeit und ohne Bedingungen! Es bereitete ihm eine grausame Freüde, sich vorzustellen, was Hermine empfinden würde, wenn sie üavoit erfuhr. ' ' „Uebernächsten Sonntag ist Kirmes", sagte er. „Wollen wir hin und zusammen feiern?" „Ja, gern!" war Guste bereit. Sie kam aus ihrem glücklichen Staunen nicht mehr her aus. Was sie solange vergebens ersehnt hatte, fiel ihr an die sem Abend ganz unerwartet zu. Und dabei hatte man vor kurzer Zeit von .einer baldigen Verlobung Gerhard Wege ners mit Hermine Winkelroth gemunkelt! Das war natür lich nur leeres Gerede gewesen, so ein Klatsch, der von Mund zu Mund ging und hinter dem weiter nichts steckte. Wegener war neulich bei der Beerdigung auch nicht mit den Ver wandten gegangen. Sie waren inzwischen in der Nähe von GusteS Eltern haus angelangt und blieben stehen. „Können wir uns vor der Kirmes noch an einem Abend treffen? Vielleicht wieder, an derselben Stelle?" fragte Wegener. Guste dachte nach. „Am SonnabeUdabend ginge cs. Da muß ich noch ein mal wieder »U meiner.Tante." Mit einem lieben Lächeln auf dem nicht sonderlich hüb schen Gesicht sah sie zu ihm ans. Sie ist keine Hermine Win kelroth, ging es ihm durch den sinn, aber sie hat mich gern. Er beugte sich - nieder, um sie zu küssen, aber da riß es ihn zurück. Nein, das konnte er nicht! Heute noch nicht! Er drück te nur flüchtig ihren. Kopf an sich. „Also gut", sägte er. „Und nun gute Nacht! Schlafe wohl!" Er wandte sich rasch und war im nächsten Augenblick in der Dämmerung, verschwunden. - - * ' Fast war cs zuviel, was in dieser Zeit auf Hermine Winkelroth cinstürmte, erst-er Tod der Eltern und dann die Auflösung ihres Verlöbnisses. Der Gedanke an ihre Liebe hatte ihr Kraft gegeben, -en Verlust der Eltern zu ertragen, nun hatte sie auch diese verloren. Manchmal glaubte sie selbst, nicht mehr weiter zu kön nen. Wer es ist Wohl so, daß der Mensch an der Schwere seiner Aufgaben wächst und sein wahrer Wert sich erst dann offenbart, wenn höchste Anforderungen an ihn gestellt wer den. In durchweinten und durchwachten Nächten begrub Her mine ihren LiSbeStraum. Diese Nächte waren furchtbar in ihrer Trostlosigkeit. Sie atmete auf, wenn die Sonne sieg reich einen neuen Tag verkündete und sie an ihre Arbeit gehen konnte. ' Die Arbeit wurde überhaupt ihre Trösterin und Helfe rin. Biel später hat Hermine Winkelroth einmal gesagt, die Arbeit sei mit das Beste in ihrem Leben gewesen. Anfänglich war. eine ganz leise, uneingestandene Hoff nung in ihr. Vielleicht siegte in Gerhard Wegener doch noch die Liebe über seinen Zorn und seine Empörung. Vielleicht — wenn er erst ruhiger geworden war» kam er doch noch! Gerhard Wegener blieb fern. Statt dessen kam etwas anderes, ein letzter, schwerer Schlag. Als Hermine eines Mittags die Zeitung auseinandcrfaltete und ihre Augen über den Anzeigenteil streiften, da war es ihr plötzlich, als ob eine eisige Hand ihr ans Herz griff. Eine kleine Anzeige hatte daS bewirkt, und sie lautete: Ihre Verlobung zeigen an: Auguste Ritter Gerhard Wegener ,Fortsetzung - > >