Untertagevergasung von Kohlen 49 Bei den bisher genannten Verfahren werden die Löcher vertikal gebohrt. Die Mächtigkeiten der Flöze bewegten sich dabei zwischen 3 und 6 m. In der SU werden die Löcher bei Flözmächtigkeiten von 8 m und mehr unter einem Winkel gebohrt, der sich nach der Überzugswirkung des Deckgebirges richtet. Die UTV ist wie ein Bruchbau zu betrachten, wobei der Bruchwinkel von der Art und Mächtigkeit des Hangenden abhängig ist. In Angren bohrt man z. B. mit einem Winkel von 58 Grad (Bild 4). Jede Reihe besteht aus 8 Löchern, in die das Ver- gasungsmittel eingeblasen wird. Die Gasabzugslöcher sind seitlich schräg nach außen gebohrt und über Tage durch Gassammelleitungen miteinander verbunden. Nachteilig sind die größeren Bohrlochlängen und der dadurch bedingte größere Widerstand. Deshalb mußten beim Durchbrennen Drücke von 6 bis 9 at ü und bei der Vergasung Drücke von 2 bis 3 at ü angewendet werden. Eingespart werden Zeit und Kosten für das Umlegen der Gassammelleitung von Reihe zu Reihe. Die genannten Verfahren werden in der SU und in der CSSR bei der Ver gasung horizontaler oder mäßig geneigter Flöze angewendet. Die Ausrichtung von Vcrgasungsanlagen, die also täglich 1 Million m 3 und mehr Gas für viele Jahre erzeugen sollen, bedingt Abbaufelder von erheblichem Bild 4. Schema der Vergasungsanlage Angren Ausmaß in der Größenordnung von etwa 4X8 km. Bis zur Inbetriebnahme eines Generators ist für geologische Vorarbeiten, zur Klärung der hydrologischen Ver hältnisse, zur Untersuchung der physikochemischen Eigenschaften, für Entwässe rung und Vorrichtung des Feldes eine Anlaufzeit von rd. 2 Jahren erforderlich. Die niedergebrachten Untersuchungsbohrlöcher lassen sich später zum größten Teil für die Vergasung verwenden. Gebohrt und verrohrt wird mit raupengängigen, dieselgelriebenen Bohrgeräten. Beim Rauben der Rohre wird zum Auflockern des Zement Vergusses ein elektromagnetischer Rüttler verwendet. Als Vergasungsmittel dient sowohl in der SU als auch in der CSSR ausschließlich Luft. Vergasung von Hartbraunkohlen in der Sowjetunion Die Anlage Podmoskownaja bei Tula arbeitet bereits seit etwa 20 Jahren und hat bis 1959 3,8 Milliarden m 3 Gas geliefert. Die Bilder 5 und 6 zeigen das jetzige Vergasungsfeld. Das Deckgebirge hat eine Mächtigkeit von rd. 40 m. Es besteht aus Lehm—Sand—Lehm—Kalk. Das Flöz selbst liegt in einer wasserführenden Schicht, eine zweite befindet sich oberhalb der Lehmschicht. Durch Entwässerungs löcher in Abständen von 150 m konnte der untere Wasserhorizont bis 5 m unter