Volltext Seite (XML)
42 Harald Costa wir uns über diese Fragen der Beheizung unterhalten. Wichtig ist, daß ein gleichmäßiges Produkt über den gesamten Querschnitt anfällt. Ich denke an unsere großen Rübeländer üfen mit 6 m Durchmesser, die meines Erachtens nur sehr schwierig und mühsam unter sehr großen Aufwendungen für die entsprechenden Drücke mit Gas betrieben werden können. Hier sind für bestimmte Mischfeuerungspozesse der Gasanwendung gewisse Grenzen gesetzt. Prof. Dr. rer. nal. Costa, Jena: Wir kaben im Institut für Wärmetechnik und Automatisierung der Silikathütten industrie nun seit 10 Jahren konsequent den Weg verfolgt, nicht nur zu entwickeln, son dern auch in die Praxis überzuleiten. Wir haben bereits vorgegriffen, indem wir einen sogenannten wissenschaftlichen Industriebetrieb schufen, der heute 250 Menschen beschäf tigt. Mit den dort produzierten Meß- und Regelgeräten versorgen wir zunächst einmal unseren Industriezweig, aber auch teilweise funktionsmäßig benachbarte Industriezweige, wie Chemie und Metallurgie. Grundsätzlich besteht also die Möglichkeit, die Geräte über das Institut in Jena-Burgau zu beziehen. Zu der Kübelbeschickung ist zu sagen, daß sic natürlich über eine Steuerung auch automatisiert werden kann, es bleibt aber nach wie vor die Diskontinuität der Be schickung, die meines Erachtens wieder ausgeglichen wird durch die Vielzahl der Gene ratoren. Je kleiner die Anzahl der Generatoren ist, um so nachteiliger wirkt sich das aus. Es ist jedenfalls sehr erfreulich, welche erhebliche Arbeitskräfteeinsparung Sie dadurch erreicht haben. Für den Abtransport der Schlacke kommt eigentlich nur die Bandförderung in Frage, natürlich muß dabei die Platzfrage irgendwie gelöst werden. Lehnt man für die Feuerlageneinstellung die Rosltemperaturmessung ab, so kommt für die individuelle Bedienung nur noch die Stangenprobe in Frage, die aber doch wie derum Zeit und Arbeitskräfte erfordert. Ich glaube, daß in jedem Fall die Temperatur messung des Rostes oder die Absaugungsmessung aus der Sowjetunion angewandt werden sollte. Beide Verfahren werden noch von uns kritisch untersucht. Es geht ja nicht darum, einen Menschen absolut einzusparen. Aber die Menschen sollen von körperlicher Arbeit freigemacht werden, um sich wirklich mit Ruhe auf die Anlage selbst zu konzentrieren. Zweifellos ist hier ein Weg gegeben, tun zusätzlich Sicherheit zu schaffen. Die von Herrn Koll. Gruson und auch von Herrn Sauer angeschnittene Gleich mäßigkeit des Brennstoffes ist ein sehr heikles Kapitel. Bekomme ich ständig in kleinen Portionen unterschiedliche Brennstoffe geliefert, dann bin ich praktisch machtlos. Bekomme ich aber größere Mengen von einheitlichen Brennstoffen, so kann ich meine Anlage wechselweise einstellcn, wenn die wichtigste Größe, der Schlackenschmelzpunkt, bekannt ist. Aus Erfahrungswerten ergibt sich dann, wie die verschiedenen Kohlen mit ihren Schlackenschmelzpunkten mit den verschiedenen Dampf Sättigungen gefahren wer den müssen. Ich erinnere nur, daß beim VEB Schott & Gen. Generatorgasprotokolle der letzten 30 Jahre vorliegen, aus denen man zu Mittelwerten kommen kann, mit welcher Unterwindsättigung die einzelnen Kohlen mit ihren Schmelzpunkten gefahren werden ra üssen. Der Koll. Reinhardt hat mit dem Problem der Gerätewartung eine entscheidende Frage angeschnitten. Vor allen Dingen müssen wir uns immer vergegenwärtigen, daß die Generatorbedienungsmannschaften nicht gerade aus Feinmechanikern bestehen. Hier muß die Forderung nach der Berufssparte Gerätewart gestellt werden. Das ist eine Kom bination zwischen Fein- und Rundfunkmechaniker, denn heute gibt es kaum noch eine Anlage, die nicht mit Elektronenröhren und teilweise auch mit Hochfrequenz arbeitet. Eines ist natürlich wichtig, eine Anlage darf nicht erst repariert werden, wenn sie aus fällt, sondern sie muß gewartet werden. D. h., mit dem Protokollbuch muß turnusmäßig festgelegt werden, die und die wichtigsten Kreise sind in den und den Abständen zu kontrollieren, unwichtigere körnten in längeren Abschnitten kontrolliert werden. Zu einer geregelten Wärmewirtschaft gehört die tägliche Streifenabnahme der Registriergeräte, und da muß gleich die Wartung mit einbezogen werden.