Volltext Seite (XML)
Die Automatisierung von Schwachgasgeneratoren Von HARALD COSTA, Jena Die wirtschaftliche Entwicklung moderner Industriestaaten wird entscheidend von dem Gesichtspunkt bestimmt, menschliche Arbeitskraft bei der Erzeugung und Verteilung von Gütern einzusparen. Dabei ist bekannt, daß für wärme technische Prozesse die Gasanwendung günstige Bedingungen für die Steigerung der Arbeitsproduktivität schafft. Richten wir den Blick auf unser Wirtschaftsgebiet, so war bisher in der Metallurgie und der Glasindustrie das Generatorgas über wiegend. Bei der Entwicklung neuer Werke zur Ferngaserzeugung taucht aber immer wieder die Frage auf, soll in der Industrie Ferngas oder Generatorgas installiert werden. Bei der Entscheidung dieser Frage müssen zwei Gesichtspunkte gelten: erstens die thermische Wirksamkeit des Gases und zweitens die Wirt schaftlichkeit. Beide hängen miteinander zusammen. Allgemein kann man zum ersten Punkt sagen, je höher die Temperatur des Wärmegutes ist (Sinterlempera- tur, Schmelztemperatur), d. h. je kleiner die Temperaturdifferenz zwischen Flam mentemperatur und Arbeitstemperatur wird, um so wirtschaftlicher wird Ferngas, weil sich höhere Flammentemperaturen ergeben, allerdings unter der Voraussetzung, daß die Innenauskleidung des Ofens die möglichen Temperaturen verträgt. Um gekehrt wird die Anwendungsmöglichkeit des Generatorgases immer fragwürdiger. Es sei denn, man wendet Kunstgriffe, wie die bekannte regenerative Gasvor wärmung der Karburierung, an. Neben der Frage des thermischen Wirkungs grades, in den bekanntlich die Differenz der 4. Potenz der Temperatur eingeht, da wir es überwiegend mit Wärmeübergang durch Strahlung zu tun haben, muß die Frage der Qualität des Erzeugnisses berücksichtigt werden, überall da, wo Temperaturschwankungen während des Herstellungsprozesses die Qualität stark beeinflussen, muß der Brennstoffeinsatz nach den günstigsten Produktions bedingungen entschieden werden. Als Beispiel: Gegenwärtig haben wir bei der Ausbeute eines bestimmten optischen Glases einen Prozentsatz von 2 von 100 gutes Glas. Eine Steigerung auf das Doppelte, also nur auf 4%, würde bei dem hohen Wert des Produktes einen beträchtlich höheren Energiepreis vertragen und wirtschaftlicher sein. Das ist ein extremes Beispiel. Es gibt aber eine Reihe ähn licher bei der Herstellung hochgezüchteter Produkte. Damit sind wir bei dem zweiten Gesichtspunkt. Aus dem Gesagten ist ersichtlich, daß die Wirtschaftlichkeit der Herstellung eines Produktes, besonders bei Hochtemperaturprozessen, also bei Temperaturen über 1000 °C, um so mehr von den Wärmepreis (ausgedrückt in DM/10 6 kcal) beeinflußt wird, je geringer der Wert des Produktes und damit je höher der Energiekostenanteil ist, z. B. bei der Erzeugung von Ziegelsteinen, Zement, Flaschenglas oder Rohstahl. Liegen dabei die Arbeitstemperaturen bei