Infolge der Verwertung des Wärmeinhaltes des Rohgases entsteht kein Dampf verbrauch und infolge — nach Umbauten und Erweiterung — glücklicher Schal tung in der Laugenaufarbeitung ein minimaler Stromverbrauch. In einem besonderen Erfahrungsautausch wurde die Wirtschaftlichkeit der Ve- trocoke-Anlage im Vergleich zur Wasserdruckwäsche geprüft. Unter den gegebe nen Verhältnissen ist die Heißpottaschewäsche um ca. V3 (nach westd. Veröffent lichungen um ca. 40%) billiger. Benötigt jedoch die Waschlauge zusätzlich Dampf, dann dürfte sich das Verhältnis umkehren. Die Möglichkeit der Gewin nung von reinem CO2 ist in jedem Fall exakt zu prüfen. 6. In der Trockenanlage wird das Gas über Wärmetauscher auf einen Taupunkt von 3—5 °C mittels einer Kompressionskältemaschine heruntergekühlt. 7. In der gesamten genannten Gasreinigung entsteht ein Kraftbedarf von ca. 35 kW/1000 Nm 3 • h. Der Dampfverbrauch liegt bei je ca. 20—25 kg Sattdampf verschiedener Spannung. Es wird hervorgehoben, daß anfangs in der ül-, der Alkazid- und der Pottaschedruckwäsche besonders im Bereich der Grenz belastung Schäumen auftrat, das durch Zusatz kleinerer Mengen Entschäumer behoben wurde. Die Gasreinigung stellt bereits heute den Engpaß des Werkes dar, nachdem es gelungen war, die Leistung der Sauerstoff- und der Generatorenanlagen um über 70% zu steigern. 8. Neuerdings ist als weitere Spitzenanlage eine von Didier gebaute Erdgasspall- anlage in Betrieb, über die kürzlich Pasternak [4] berichtete. Sie arbeitet bei 20 atü nach rein thermischem Verfahren ohne Rußbildung. 9. Eine Rohgaskonverlierung mit einem Spezialkontakt ist im Versuchsbetrieb und wird als Großanlage gebaut werden. Ihre großtechnische Einführung wird eine erheblich weitere Vorwärtsentwicklung bedeuten. Die Nebenanlagen 1. Die Ammonsulfalanlage arbeitet nach dem üblichen Verfahren mit Abtreiber und Sättiger. Hervorzuheben sind die großen wärmetechnischen Verbesserungen, insbesondere die Kopplung mit der Phenosolvananlage. Als Besonderheiten sind zu erwähnen: die Verbesserung des Abtriebs durch teilweises Einleiten von Stickstoff anstelle von Brausedampf, der Verzicht auf Kalkzugabe bei ausschließlicher Gewinnung des flüchtigen NH3, die Übernahme des auf 90 °C erhitzten NH;>-Wassers der Phenosolvananlage auf den Kopf des Abtreibers, die Ausnutzung des Wärmeinhaltes der Abtreiberbrüden zur Er wärmung eines Heizwasserkreislaufs und die Ausnutzung des abgetriebenen Wassers zur Aufwärmung des Dünnwassers in der Phenosolvananlage. Das Ergebnis ist die Gewinnung des flüchtigen NH3 im Gaswasser (normaler weise 6—7 g/1) bis auf 0,04 g/1 freies NH3 mit einem Dampfverbrauch (ND- Dampf) von 100—125 kg/m 3 . Dieser Wert ist gegenüber dem normalerweise gefundenen (über 200 kg/m 3 Dampf bei 15—20 g NH3/I) als sehr günstig zu bezeichnen.