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Ireitag» äen IS. Dezember ISIS. II. Jahrgang. Nr. 2S1. MW Anzeiger für öas Erzgebirse MR s .... MMWWir« S«rSZL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla«. N^M-DW r'ijAun» n""^ad.Rü«n."s?N! ^prechgun», »er NeöatNon mit Ausnahme »er «vnntag» «achmittog» 4—- Uhr. — r-l»gramm.fttr»lst, Lag,blatt -tueerzgebir-». fernst»,ch« SS. ?,» KÜjiA °^°Äa.uun«-n »»»..langt eins«,«mül. Manuskrl»,. kann VewShr nicht gelelg.« »,,ö,n. Suzau genommen. 4-H- Gefangene in Rumänien. Srian-s un- Sanntnos Erklärung»» auf öle Irle-enELe. .Vie Neutralen auf veutfchlanüs Seite. Die äeursche ^rieäensnote in den «»Oe» ber Feiuds ein Ue-rgih. tu«g»nm«tzv>er, ei» Verstech, Vie PökL-r g» demoralisieren! ! kklttäruug örianür Nach Meldungen aus Paris hat Ministerpräsident öriand in der Kammer die folgende Erklärung zu dem »eutschen Friedensangebot abgelegt: Sie haben die ltede Bethmann-Hollw«g» gelesen. Heber den Text, den ch nicht besitze, kann ich mich nicht auslassen; es ist jedoch zu bezweifeln, ob diejenigen, deren Vermittelung »erlangt wird, die Aufgabe auf sich nehmen, welche das üertrauen vieler erschüttern mutz. Ich werde der Kam- ner später offiziell die genaue einstimmige Meinung >er Verbündeten Mitteilen. SS ist jedoch meine Pflicht, nein Land jetzt schon vor einer öffentlichen Vergiftung ;u bewahren. Briand ermahnt« dann zujr äußersten Vor- jicht gegenüber dem deutschen Angebot und stchr In sei ner Rede fort: Man macht unS den Vorschlag, über Frieden zu verhandeln, während Belgien, Serbien und die französischen Gebiet« besetzt sind. Mit undeutlichen und vagen Ausdrücken, mit feierlichen Worten versucht inan bei unruhigem Gewissen und Herzen in den Län dern, die über so viel« Tote trauern, Eindruck zu ma chen. Briand besprach dann einzelne Stellen der Red« des Reichskanzlers und schloß sein« Ausführungen mit den Worten: lieber «in solche» Dokument mutz man noch nachdenken und untersuchen, wa» «s bezweckt. Ich habe da» Recht, von dieser Tribüne aus zu erklären: CS ist ein Manöver, durch welches man versucht, die Verbündeten zu entzweien, ihr Gewissen zu beunruhigen und die Völker zu demoralisieren. Lite französische Re publik wird unter solchen Umständen nicht weniger tun als seinerzeit der Nationalkonvent. LEkung Sonntnor. Zn der italienischen Kammer Antwortete Sonnirw auf eine Anfrage Baslini», die deutsch« Not« enthalte keine präzise Angab« der Bedingungen, auf denen Frie densverhandlungen fUtz«n könnten. Gr Hable darum dem schweizerischen Gesandten, der di« Not« überbracht«, ge sagt, er werd«, nachdem «r sein« Kollegen gehört, natür lich mit den Verbündeten Negierungan Rücksprache zu nehmen üb«r die Antwort auf di« Mote, die ja eben falls zwischen den feindlichen Regierungen vereinbart worden sei. Sonntno Lat darauf, die Diskussion zu ver schieben, denn in einer so delikaten Angelegenheit sei es dringend nötig, datz die Verbündeten in vollem ge meinsamen Einverständnisse handeln, und zwar nicht allein nach der Substanz und wegen der Sach«, sondern auch hinsichtlich der Form. Ein Weitzer Rabe der stiuvUcheu Presse. Avanti schreibt unter der Ueberschrtst Mar» am Scheidewege: Deutschland hat den psychologischen Augen blick zu finden gewußt, um seinen Vorschlag zu machen. Ihn ohne Erörterung ablehnen, würde heißen, den Mittelmächten einen moralischen und politischen Vor sprung zu geben, den st« sicher ausnützen würden. Wenn die Leiter der Negierung sich von vornherein auf eine kategorische Verweigerung versteifen würden, so (Zensur lücke). Die Regierung müßte unangreifbare Gründe ha ben, um eine derartige Haltung zu rechtfertigen, sie müßte nicht nur de» Endsieges, sondern auch per voll- I kommenen Uebsreinstimmung mit den Alliierten in den künftigen diplomatischen Verhandlungen sicher sein. Nmer rum flieaenzangebot. Reuter Mm Friedensangebot! Eine Aeußemng aus ministeriellen Kreisen über di« »deutschen FrtedenSvorschläge wird voraussichtlich erst sirach Beratung.mit den Alliierten erfolgen. Inzwischen I änn erklärt werden, datz die vollständig« Einmütigkeit der britischen Press« aller Partetschaltirrungen nicht» andere» ist, als der Reflex derselben Einmütigkeit, die so.voh! unter deu Ministern und Regierungen der Alli- MMW W M AlWlW Berlin, 14. Dezember abends. (Amtlich.) An »er S»mme lebhaftes Feuer in einzelnen Abschnitten. Aorsiiitze »er Franz-se» auf Ost-und Westufer »er Maas haben abends eingesetzt, , - Za Run Lilien ist »i« Jalomita auch Vvn »er Dvnau- Anaee rillst litten. MWlWWMWWM (Amtlich.) Große» Haxptquartirr, 15. Dezember. Westlicher SriegSschanstlitz. Frvnt »e» deutsche« Kr-nprinze«. Auf »em Wrstuser »er Maa» »ersuchten die Franzosen im 3 maligen Angriff umsonst, di« ihnen, »or kurzer Zeit auf Höhe 804 südöstlich von Malaneourt entrissenen Grä ben zurückzunehmen. » Oestlich »eS FluffeS setzte» sie »ach starke, weit in» H'uteraelrind'e schlagende Feuer»»rbereitu«g zu mehrmali gem Angriff a». « Am Pfesserrücke» scheitert«» di» vergchrMwn Sturnw welle» i» «»sevew «Uwohrfener. Auf de« Südhaug« vor H«rvonmo»t kam »er AngriW i» Mserem Aerstö- rnnssfemer nicht zur Entwicklung. Oestlich er Krieg-fchanplatz. Front de» Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nördlich »er Bah« Zloezow—Bamrop»! drangen »rutsche Truppen in die russischen Griiben und brach ten SV Gefangen« zurück. Front des Generaloberst Erzherzog Josef. Me gestrige« «»griffe st« Rufst« a« der Sieben- biirgifche« Ostfront hatte« zumeist ste» gleichen Miß- erfolg wie di« der Vortag». Ans «in« Höhst gelang e» »em Gegner Fntz M fstfie«. Front de» GeneralkeldmarschallS von Rackensrn. Mazedonische Front. Brennende Dörfer zeigen den Weg durch di« groß« Walachei, den der Russe auf seinem Rückzug genommen hat. lluter ungünstigsten WegederMtniss*» wetteifern die Verbündeten Truppen in der Ebene »en Wagner nicht zu längerem Halt lamme» z» lasse». Am Gebirge leistet« der Feinst in befestigten Stel lungen Widerstand. Sie wurden durchbrochen. Buzau ist genommen. 4080 Gefangene konnte die neunte Ar mee von gestern unv vorgestern al» Ergebnis melden. Bet Ketesti haben stärkere bulpaeifch« Kräfte die Tionau überschritte«. Mazedonische Front. Teilvorstötze »ei Paralowo u«d Grad«»,lea (beider seits des östlichen Lernalaufe») brachte» dem Feinde lediglich Verluste. Patrouillcngeplänkel iu der Strwnanistderung. Der erste Generalquartier meist«, (W. T. B). Ludendorff. IIIIIIIIIIIIiIIII!IIIIII!IIIIIII!III!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIII!IIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII,IIIIIII,IIIiIYIII irrten, wie unter den alliierten Völkern herrscht. T«r deutsche Schritt wird als ein schlauer Versah angesehen, Mißheltigkei.'en zwischen den Alliiertsn zu säen, gleich zeitig aber auch al» ein offener Beweis dafür, datz die Mittelmächte den Krieg niemals gewinnen können und daß sie tatsächlich so ziemlich ausgepumpt find. keulraie Stimmen. Glatte Ablehnung wär» da» größte Verbrechen! In einem Am Wendepunkt überschriebenen Leit artikel sagt das Verner Jntelligenzblatt, daß nach dem 2 August 1914 die Geschichte dem 12. Dezember 1918 eine überragende Bedeutung betmefjen werde. Niemand könne die gewaltige Erschütterung der Ententestaaten leugnen, die durch den Zusammenbruch ihrer letzten mi litärischen Hoffnung, Rumänien», sich bei ihren Bül- kern geltend mach«. Aber «benso wenig könne auch der ungeheure Vorsprung der deutschen Waffen von den Alliierten geleugnet werden. Unzweifelhaft habe auch die Eroberung der Walachei Deutschland in wirtschaft, licher Hinsicht neue Aussichten eröffnet und da» Ziel seiner Aushungerung abermals in die Ferne gerückt. Die glatte Ablehnung de» Vorschlages wäre das größte Verbrechen der Geschichte, da «S sich hier um den aus- zusprechenden klaren Willen zum Guten oder Bösen handele. TS« geiS ßiir die Neutralen G -«kommst«! Zum Friedensangebot der MitSemächte führt dir Neue Züricher Zeitung u. a. au-: Der Biervrrband wird sich mindesten» gezwungen sehen, seine bisher noch niemals gemeinsam fdstgesetztsn FriedenSb«dingungen kundzugeben. Durch die ungebrochene Verteidigung»- und erfolgreich« AngriMlkrfi der Mittelmächte ist der Befürchtung jeder Boden entzogen worden, datz diese Friedenskundgebung als Zeichen verzweifelter milttäri- scher Lage aufgefaht werden könnte. Gerade Deutschland wird bet den Neutralen «inen Stein im . Brett erhalten, wenn «s zuerst -um Frieden die Hand bietet. Auf dem Bierverband wird die Verantwortung für die Fortsetzung de» Krieges lasten. Bor allem dürste «s nun an den Neutralen sein,, ihr Wort etn-ulegen. Einzeln werden sie Wohl nicht» erreichen, «in gemeinsamer Schritt wird sich ab«r nicht ohne wettere» abwetsen lassen. Matz- - gebend wird dabei die Haltung der Bereinigten Staa ten sein , Wilson al» Vermittler? Ter Washingtoner Korrespondent de» Daily Tele graph erfährt von maßgebend«? Seite, datz da» Staats- Departement zweifellos Mtimmen werd«, als Bermfit« lungskanal zwischen Deutschland und der Entente zu dienen. Eine Friedensnote v«s> Papstes. Im Anschluß an das Friedensangebot der Zentral mächte steht eine Nvte des Papstes an die kriegführenden Mächte unmittelbar bevor. H-WvVifHst Stimmen. Ta» Allg. HandelM. schreibt: Die Tatsache, daß Frieden-vorschläge gemocht sind, ist von sehr großer Be deutung, und alle, die Verlangen nach dem.Ende diese» schrecklichen Kampfes zeigen, haben Ursache zur Freude. Ter erste Schritt ist der wichtigste, und alle, di« den Frieden ivünschren, mögen dem Deutschen Kaiser dafür dankbar sein. — Tii« sozialdemokratische Zeitung Het Volk schreibt: Wenn di« FriedenSÄMnWngen der Mit telmächte die Möglichkeit schaffen, dem Massenmorden in Europa ein End« zu machen, dann dürste kein Tag länger gezögert werden. (W. T- B.) Schwedische Stimmen zum Friedensvorschlag. SydsvenSka Dagbladet schreibt in seinem Artikel über die FrtedenSvorschläge Deutschlands: Schwer wiegt die Verantwortung, falls das Blutvergießen fortgesetzt werden sollte. Ein rechtlich denkender Staatsmann dürste sich mehr al- einmal bedenken, ehe er freiwillig die Veramworung auf sich nimmt. In efiter Linie fällt die Entscheidung dem neuen englischen Premierminister Lloyd George zu, der heute mehr al» gestern der Mann der Stund ie ist. Die Hand ist au-gestreckt. Sollte eine ermüdende Welt auf Waffenruhe und WeihnachtSfrstden Haffen dürfen?