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über die Beziehungen zwischen der Härte der Braunkohlen und ihrer Brikettierbarkeit Von Dipl.-Ing. ERICH GLÖCKNER, Freiberg Die Härte der Braunkohlen beeinflußt ihr Zerkleinerungs verhalten im Naßdienst, den Körnungsschwund bei der Trocknung, die Zerkleinerung bei der Förderung, soweit sie noch durch Schnecken erfolgt, das Verhalten bei der Nachzerkleinerung, was besonders für Fein- und Feinstkornbrikettierung wichtig ist, schließlich die Verpressungseigenschaften. Das sind genug Anlässe, um sich mit der Härte der Braunkohle etwas näher zu befassen. Zur Klärung der Frage, inwieweit sich die Härte einer Braunkohle bei der Brikettierung insbesondere auf die Festigkeit der Briketts auswirkt, war es zu- und zwar teils wegen zu großer Belastung der relativ sehr weichen Kohle, teils wegen zu großer Meß ungenauigkeiten. Erst durch die von SÄUBERLICH [1] im Jahre 1942/43 gebaute und von TONEFF [2] im Jahre 1945 weiterentwickelte und vervollkommnete Apparatur (Bild 1), die sich im Prinzip an die Kegeldruckprüfung nach- ludwik anlehnte, wurden diese Mängel in weitgehendem Maße ausgeschaltet. Denn während ludwik einen Kegel mit einem Öffnungswinkel von 90° benutzte, besitzt der gehärtete Stahlkegel bei der SÄUBERLlCHschen Apparatur nur einen Öffnungs winkel von 10°, um dadurch Eindrücke von genügen der Tiefe mit kleinen Belastungen und vor allem in kurzer Belastungszeit zu erzielen. nächst erforderlich, ein einwandfreies Verfahren zur Härtebestimmung der Kohle ausfindig zu machen. Die wichtigsten klassischen Methoden der Härtebestim mung, wie die Kugel- und Kegeldruckprobe und die Bestimmung der Pyramiden- und Ritzhärte, erwiesen sich für die Braunkohle mehr oder weniger ungeeignet, Aber auch diese sogenannte Nadelhärtebestim mungsmethode erweist sich insofern als nicht aus reichend, als infolge der relativ geringen Eindruck tiefen der Prüfnadel von 2 bzw. 3 mm lediglich die Oberflächenschichten erfaßt werden, deren Härte in folge der Auswirkung der Bearbeitung des Probe stückes, ferner infolge der Austrocknung von der des Kernes der Stücke abweicht. Ferner wird zwar bei dem geringen Öffnungswinkel des Stahlkegels von 10° eine kleine Belastung und eine geringe Belastungszeit erzielt, andererseits bewirkt aber dieser geringe Öff nungswinkel eine größere Reibung der Kegelmantel fläche an dem Probestück. Gerät die Kegelspitze in eine Spalte des Probestückes, so ist der Fall leicht denkbar, daß die Schreibvorrichtung nicht die Härte der Kohle, sondern einzig und allein die Größe der Reibung der Kegelmantejfläche an den Spaltflächen an zeigt. Je rissiger eine Kohle ist, um so kleiner wird also die Sicherheit dieser Meßmethode sein. Außer dem muß bei der Bestimmung der Nadelhärte mit der größten Sorgfalt verfahren werden, um größere Meß fehler zu vermeiden. Vor allem müssen folgende Punkte genau beachtet werden: 1. Der Konuswinkel der Prüfnadel muß genau 10° betragen und ist deshalb von Zeit zu Zeit darauf hin zu überprüfen. 2. Die Indikatorfeder darf keinesfalls überlastet wer den, die am Federsockel angegebenen zulässigen Belastungen sind also genau einzuhalten. 3. Die Kontaktplatten sind peinlich sauberzuhalten, da schon Spuren von Kohlenstaub, der sich auf die sen Platten abgesetzt hat, die Meßergebnisse stark Bild 1. Apparat zur Bestimmung der Nadelhärte a " Auflagetisch p “ Platte b — Bügel r = Rad mit Griff i =* Indikator s = Spindel 1 ” Lampe t = Indikatortrommel n " Nadel v — Schreibvorrichtung beeinflussen, d. h. viel zu hohe Härtewerte ergeben. Da aber vor allem sehr leicht der Fall eintreten kann, daß zwar die Kohlensubstanz infolge weitgehender Austrocknung eine erhöhte Härte angenommen hat, daß sich aber infolge der starken Rißbildung nur ge-