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Bild 9. Einfluß der Art des Entlastungsgefäßes Mahlfeinheit Atomiser zyl. Entlastungsgefäß mit Prallplatte in 15 cm Abstand von der Düse Bild 10. Spezifischer Dampfverbrauch d s abhängig von der Dampftemperatur für Rohbraunkohle mit Anfangswassergehalten von 50, 55 u. 6O°/o bei einem Endwassergehalt von 30% entlastungszerkleinerung gegenüber den Mahltrock- ntings-Einblasefeuerungen, wie z. B. der Krämer-Müh lenfeuerung, wirtschaftlich zu gestalten wäre. 4. Zusammenfassung Bei allen Versuchsreihen ergaben die Belastungs charakteristiken übereinstimmend, daß mit höherer Be lastung des Strahles der Dampfverbrauch fällt, die Stäube aber gröber werden. Die Strahlbelastung konnte bis auf 5 kg/kg Dampf gesteigert werden, nachdem apparative Schwierigkeiten behoben werden konnten. Ausreichende Mahlfeinheiten bei hohen Belastungen wurden aber erst bei Dampfdrücken von 12 atü und Dampftemperaturen von 300° erreicht. Wenn auch der hier geschilderten Apparatur manche Mängel anhaften, so wurde das Verfahren der Druck entlastungszerkleinerung doch soweit geprüft, als es im Rahmen eines Hochschulinstitutes möglich ist. Wirtschaftliche Betrachtungen und Aussichten Die Versuche haben gezeigt, daß es möglich ist, den Dampfverbrauch auf 0,2 kg/kg zu senken und daß da durch die Zerkleinerung durch Druckentlastung wirt schaftlich so gestaltet werden kann, daß sie den Wett bewerb mit den vorhandenen Mühlensystemen aufneh men kann. Wie die Belastungscharakteristiken gezeigt haben, nimmt die Mahlfeinheit mit steigender Strahl belastung ab. Umgekehrt nimmt also die Mahlfeinheit im Teillastgebiet zu. Dies ist eine Charakteristik, die auch die meisten anderen Mühlenarten, die für Kohlen staubfeuerungen arbeiten, aufweisen. Ungünstig wirkt sich jedoch der hohe Energieverbrauch im Teillast gebiet aus, denn bei konstant bleibendem Vordruck geht durch die Düse praktisch die gleiche stündliche Dampfmenge hindurch, gleichgültig, ob viel oder wenig Kohle aufgegeben wird. Andererseits hat die Druck entlastungszerkleinerung den Vorteil großer Elastizi tät, d.h. raschester Anpassungsfähigkeit an Belastungs schwankungen, da der Kohleninhalt der Mühle kleiner als bei jedem anderen Zerkleinerungsverfahren ist und der Beharrungszustand sich fast momentan einstellt. Durch Gleitdruckregelung könnte man eine Vermin derung des Dampfdurchsatzes im Teillastgebiet er reichen. In unserer früheren Veröffentlichung waren wir zu dem Schluß gekommen, daß die Strahlbelastung auf mindestens 5—6 kg Kohle/kg Dampf erhöht wer den müßte, um das Verfahren wirtschaftlich zu gestal ten. Daß dies möglich ist, haben unsere Versuche ge zeigt. Der erzielte Dampfverbrauch von 0,2 kg/kg Kohle entspricht etwa 4 % der Gesamtdampfleistung eines Kessels mit 125 ata und 500° Anfangszustand des Dampfes, wenn für die Druckentlastung Dampf von 8 ata an der Turbine abgezapft wird. Für Kohlenstaubfeuerungen ist dieses Verfahren nur zur Verarbeitung trockener und mäßig feuchter Brennstoffe, wie Trockenbraunkohle, Brikett- abrieb, Schwelkoks, Steinkohle, ferner für halbtrockene Braunkohle (30—35% H,O) geeignet. Für die genann ten Brennstoffe können Druckentlastungszerkleinerer als Einblasemühlen benutzt werden. Hierbei können Mühle und Brenner zu einer Einheit, dem „Mahlbren ner“, vereinigt werden. Sehr wichtig ist die sorgfältige Mischung der Verbrennungsluft mit dem sterilen Dampf- Kohle-Gemisch; Bild 11 gibt hierfür ein Beispiel. Hier wird die aus dem Warmluftkanal 4 abgezweigte Kern luft über einen Ringkanal 5 und durch den Rohrstern 6 in die hohle Prallplatte 3 geleitet, aus der sfe durch die Lochplatte 7 austritt und von innen her das Dampf-Kohle-Gemisch durchdringt. Ferner wird durch den Ringkanal 8 tangential Mantelluft unter Drall ein geblasen, die von außen in das Dampf-Kohle-Gemisch eindringt. Bei entsprechender Konstruktion ist dieser Mahlbrenner auch für vorgewärmte Preßluft geeignet. Ein weiteres Einsatzgebiet wäre die Kombina tion der Druckent1astungszerkleine-