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iv.n.» «ouvox — 2S Mann starke TrSgerkelonne von einer Staub' latvine erfaßt — Bier Tote. Aus Lenk im Simmental in der Schweiz wird gemeldet: Am Dienstagabend wurde eine Trä- bekämpfe den Zcchnstem beim ' Wincpusien 801.1 DOX wledemm zu seinem Willkomm die üblichen 21 Salutschüsse über di« Dächer der ägyptischen^Residenz hin. Wie immer bei solchen Ereignissen bildet auch das Thema, welchen Schmück und welche Kleider di« künftige Gattin de» iranl» lchen Kronprinzen tragen wird, einen Hauptgesprächsstosf. In diesen Lagen werden aus Paris die Schmuckstücke erwartet, die die Prin zessin Fawsia und ihre Mutter, Königin Nazli, zur Hochzeit an legen werden. Ts sind zwei kostbare Diademe, zwei ebenso wert volle Halsketten und zwei Paar Ohrringe. In diese Schmuckstücke lind rund 2000 Diamanten hineingearbeitet worden. Das Diadem der Prinzessin Fawsia enthält eine Doppelreihe von L-t Brillanten und 530 kleineren Diamanten. Es wiegt insolge einer besonders leichten Ausführung der Montur nur 400 Gramm. Die Halskette besteht aus einer Doppelreihe kleinerer Edelsteine und SS schweren Diamanten, nach denen man sechs Monate lang bei allen Juwe lieren der Welt suchen mußte, um sie in der jetzigen Anordnung -msammenstellen zu können. Der Schmuck der Königin-Mutter von Aegypten ist nicht minder prächtig. Ihr Diadem zeigt neben 463 in dreifacher Parallele bogenförmig ungeordneten Steinen 179 schwere runde Brillanten. Dort, wo. das Diadem die Stirn berührt, wurden schleifenförmige Ornamente angebracht, die ihrerseits noch mit 318 kleineren- und IIS schweren runden Brillanten geschmückt wurden. drücklichst darauf hinzuweis«»!, Schußwaffen stets so ,u der« wahren, daß sie Kindern nicht zugänglich sind. »oldheim, 8. Mär». Lastzug Böschung »inabgestürzt. Jn Kviebechal mußte ein. Lastzug plötzlich anhalten. Ein nachfolgender Lastkraftwagen mit zwei Anhängern fuhr auf die stehenden Fahrzeug« auf. Der aufgofahreüe Lastzug wurde dabei «ach link- gedrückt, durchbrach ein eisernes Ge- länder und stürzte eine vier Meter hohe Böschung hinab. Beinahe wäre auch der ganze Lastzug mit der schweren La dung an Papierhallen in den Mühlgraben gestürzt. Wie durch ein Wunder blieb der Fahrer des verunglückten Last zuges unverletzt. Di« Bergung der schweren Fahrzeuge war äußerst schwierig und wurde durch Riesaer Pioniere vorge nommen. Zwickau, 8. März. Feuer durch grobe« Leichtsinn. In FriedrichSgrün wurde an der Hauptstraße ein großer Schup pen durch Feuer vernichtet. Dabei sind einige Fahrräder, Geräte, größere Mengen Hartholz und Späne mitver brannt. Wahrscheinlich liegt Fahrlässigkeit als Brandur sache vor, denn man nimmt an, daß Hausbewohner glühende Asche an die Außenseite d«S Schuppens geschüttet haben. M r»m»les il; ös-MWm«! SÄrö tm Zeichen der lrarüsch-SgVpllfchen Prinzenheiral In Kairo «erden für die am 16. März stattfindende Hochzeit de» Iranischen Kronprinzen nut der Schwe ster König Faruk» mehr al» eine Million Menschen erwartet-di« al» Gäste oder Zuschauer an den Feier lichkeiten ttilnehmrn werden. Seit einigen Wochen sind von Iran und Syrien mehrere Ka rawanen unlerweg», di« die Hochzeitsgäste au» Viesen beiden Län dern nach der ägyptischen Hauptstadt befördern. In Aegypten selbst^ ist bereit» «in Vorgeschmack der Feierstimmung zu sMren. Die Landstraßen sind mit zahllosen Menschen bevölkert, di« nach Kairo streben. Täglich treffen in der Hauptstadt de» Lande» Hun dert« und Tausende von Reisenden «In und täglich vergrößert sich der Zustrom. Insgesamt schätzt man die Zahl der allein aus den ägyptischen Provinzen» zusammenströmenden Hochzeitsgäste und Zuschauer aus ein« Million Menschen. Kairo, das etwas mehr als eine Million Einwohker zählt, wird also in den Tagen der Hoch- zeitsfeier die doppelt« Zahl von Menschen beherbergen müssen. Di« Hauptstadt Aegypten» entfaltet in diesen Tagen den gan zer! Zauber morgenländischer Pracht. Der Kronprmz traf vor etlichen Tagen in Alexandria «in, nachdem er seine Pilgerfahrt nach Mekka beendigt hätte. Kanonenschüsse wurden zu seiner Be grüßung abgefsuert, und al» er in Kairo selbst einzog, donnerten gerkolonne des WinterwiedevholungskurseS der TebirgS- brigade 11, die eine TageSportion Verpflegung von der Jffingeralb nach der Mldhornhütte in den Berner Alpen an der Grenze gegen daS WalliS tragen sollte, in der Nähe der Hütte von einer gewaltigen Staublawine erfaßt. Bon der 22 Mann starken Kolonne konnten 18 gerettet werden. Die übrigen vier, ein Oberleutnant, zwei Leutnants und ein Wachtmeister, konnten nur als Leichen geborgen werden. — Ein Kraftwagen stürzt« «o Meter ab. Auf der Straße zwischen Mährisch-Altstabt und Goldenstein kam es unweit des BergdörfchenS Heimerlstal zu einem Autounfall, der überaus schwere Folgen hatte. Ein Personenauto in voller Fahrt kam in einer scharfen Kurve aus der Fahrbahn, durch schlug das eiserne Straßengeländer und stücke, sich etwa fünfmal überschlagend, 60 Meter tief den steilen Hang hinab, der gegen den Pfarrwald abfällt. Einer der Insassen, Ober leutnant Hasek aus Freiwaldau, war aus der Stelle tot. Augenzeugen wollen beobachtet haben, daß sich der Unglück liche im verhängnisvollen Augenblick durch Abspringen zu retten versuchte. Er wurde aber vom stürzenden Kraftwagen erfaßt und zermalmt. Ein weiterer Insasse, der Mitfahrer Heckenberg, erlitt schwere Verletzungen, befindet sich aber außer Lebensgefahr. Dagegen konnte der Lenker des AutvS, Smolert, ohne geringste Verletzungen den vollständig demo lierten Kraftwagen verlassen. Die Ursache des Unglücks ist bisher noch ungeklärt, doch dürfte der Mer Nacht gefallene Neuschnee mit Schuld daran sein. Einstellungs-e-ingungen für-en Flottendienst der Kriegsmarine Berlin, 6. März. In letzter Zeit sind über die Einstellung in die Kriegsmarine nichtamtliche Nachrichten verbreitet worden, die die Einstellungsbedingungen mißverständlich und unzutreffend wie dergegeben haben. Das Oberkommando der Kriegsmarine »«ist darauf hin, daß besondere Anforderungen für den Dienst ip der Flotte nur an die Tauglichkeit der Freiwilligen gestellt werden. Sie müssen borddiensttauglich sein. Im übrigen gellen für den Flottendienst die bekannten allge meinen Einstellungsbedingungen (der Freiwillige muß deutscher Staatsangehöriger, wehrwürdig und deutscher oder artverwandter Abstammung sem, er darf gerichtlich nicht bestraft und muß unver heiratet sein; Lebensalter am Einstcllungstage: 17.—23. Lebens jahr). Darüber hinausgehende allgemeine Einstellungsbedingungen bestehen nicht. Zugehörigkeit zu einer bestimmten vormilitärischen Organisation wird nicht gefordert. Die Freiwilligen des Zlottendienstes dienen mindesten» 414 Jahre, bei Eignung zum Unteroffizier 12 Jahre. Der Dienst an !aS leicht erworben, scheint nicht teuer, MaS sauer wird, ist doppelt euer. HauSlnschrlfl „Weißt du nicht, wohin du gehörst? Hast du schon jetzt vergessen, was Lu vor dem Altar gelobt hast? Mr haben dich gesucht und nicht gefunden." „Ich war in meimer Kammer." »Und was die Gäste denken und die Leute, das ist dir gleichgültig? Willst du mich inS Gerede bring«!?" „Ich habe nicht an dich gedacht, Vater. Ich hab üücr- haupt'mcht denken können ... ach, es ist alles so entsetzlich." Entsetzlich? Ist das entsetzlich, wenn ein Mädchen einem rechtschaffenen Mann angetraut wird? Wenn .es zur größ ten Besitzersfrau wird, das ganze Tal auf und ab? Du soll test deinem Herrgott dankbar sein, daß er es so gut mit dir meint. Aber das DanWarsein scheinst du nicht gelernt zu haben, und das vierte Gebot scheint auch nicht mehr in Kopf und Herz zu sitzen, wie sich das gehört." Christa senkte den Kopf und trat auf den Vater zu. „Ich bin Leine Tochter, Vater, ich hab Lich lieb, ich bin dir gchorsam und dankbar gewesen mein Lebtag. Kannst du cs nicht begreifen, baß es mir schwer wird, von hier fortzu gehen?" Ein Lächeln zog über des Alten Gesicht. Er legte seiner Tochter tröstend den Arm um die Schulter. „Bist meine ängstliche kleine Deern!" tröstete, er. „Geh jetzt, dein Mann wartet drüben. Wir haben zusammenge sessen bis vor einer Stunde. Und mach deinem Vater keinen Kummer." Fest umschlang LaS Mädchen den hochgewachsenen Mann, und wie der sich Mer sie neigte, da war alles Harte, Trotzige aus seinen Zügen verschwunden, nur das Angesicht eines liebenden Vaters war geblieben. „Mußt nicht denken, daß mir's leicht fällt, dich wegzu geben, Christel! Wozu schaffe ich noch? . . . Wer einmal kommt der Tag doch, wo ich weg muß, und dann kann ich gehen, weil ich gut für dich gesorgt habe. Ich hab dir Besitz tum geschaffen, ich hab dir einen Mann gegeben, der so ist wie ich: Fest und treu und zäh wie unsere Heimaterde. Ich werde einmal in Frieden schlafen gehen können." Christel stand still und sah ihn nicht an. Sic konnte dem alten Mann nicht widersprechen. „Geh jetzt...!" Er strich ihr ein letztes Mal übers Haar, «'s wird Zeit. Otto wartet auf dich." Dann wandte er sich und ging ins Zimmer zurück. Still schritt Christa über den väterlichen Hof. AuS den Ställen drang das unruhige Brüllen der Kühe, die nach Futter schrien, das Geschepper der Milcheimer und das La chen der Mägde. Die ersten Wagen rollten hinaus, der All tag hatte begonnen. Der Güssowsche Hof war nach Lienhardts Besitz der größt« in Birkenbach. Nicht nur die weiten Felder und Wie sen, nicht nur einige hundert Morgen hohen Waldes am Hang der Berge, nein, daS Gebäude selbst nötigte Achtung ab und sprach vom Wohlstand seines Besitzers. Der Schafstall an den Wiesen war daS einzige alte Gebäude Les Gehöftes. Christel fand den weite» Hof noch verlassen, nur in den Ställen brannte Licht. Sie ging die Stufen zum Hause hin auf und stand vor der breiten Tür mit dem schmalen Schild- „Güssow." Dazu gehörte sie nun auch, es war auch ihr Name. Die Tür war unverschlossen. Auf dem dämmrigen Flur, den das spärliche Morgenlicht nur schwach erhalte« stand Otto Güstow, ihr Mann. Er hatte Mer das Festtagsgewand seine grüne Joppe Mögen. ' „Da bi« ich." Er antwortete nichts. „Du willst mich nicht willkommen heißen?" Lange sah er sie an. Wortlos. Dann aber brach cs aus ihm wie ein langgehemmter Strom. Mit wütender Gebärde riß er sie an sich und grub sein Gesicht in ihre Schulter. „Wo warst du diese Nacht...?" stöhnte er. „Warum hast du mich genarrt? ..'. Du bist meine Frau vor Gott und den Menschen ... du hast bei mir zu sein ...!" Entsetzt stemmte sie sich seinem wütenden Griff entgegen, bleich, zu Tode erschrocken über den jähen Ausbruch des sonst so stillen, verschlossenen Mannes. „Wenn jemand kommt..,!" stammelte sie und, versuchte ihn zurückzudriingcn. Aber er hielt sie mit klammernden Armen und lachte. > „Hier hat niemand ungerufen zu kommen . . . hier bin ich allein der Herr, hörst du? Auch deiner, mein schönes zar tes Fräulein . . .!" >,Laß mich ... du tust mir Weh!" Mit einem Ruck gab er sie frei. In seinen Augen spie gelte sich unterdrückte Wut, wetterleuchtete es verdächtig. „Du willst nicht? Gut ... Dein Schlafzimmer liegt gleich neben der Treppe. Zieh dich um In einer halben Stunde wird Kaffee getrunken. Die Mutter wartet auf dich/' „Und du?" . „Was kümmert's dich?" Ohne Gruß wandte er sich und giW hinauf. Von ihrem Zimmer aus.sahfie ihn bald, danach in Werktagskleidern los fahren, Len Feldern zu. „O du mein Herrgott," seufzte sie, „wie soll das wer den ...?" » „Herrje ... der Kantorsjungel" rief Thiele, der Schäfer, als er vor das Hoftor trat Und Peter Helmbrecht vorüber wollte, dem Lienhardtschen Hofe zu. „Hel Wohin denn so eilig?" Thiele — wie sein Vatername lautete, wußte außer dem Amtsvorstetzer kaum ein Mensch — war der älteste Mann im Dorfe. Er sah vor zwanzig Jahren, als er dem Käntorsjungen Weidenpfeifen schnitzte, schon genau so aus wie heute. Noch immer trug er seinen Schafpetz, allerdings, weil es Winter war, den Petz nach außen. Noch immer baumelte ihm die haiblange Pfeife im zahnlosen Munde, noch immer war er Schafhirt auf dem Güstow-Hof und ein geheimer Arzt für allerlei Krankheiten, für die man Len Doktor glaubte nicht nötig zu hoben. Peter hielt inne und ging auf den Alten zu. „Vater Thiel«, Ihr lebt auch noch?I" lachte er. „Tjä, mein Junge," kam die bedächtige Antwort, „ein bißchen Zeit habe ich wohl noch, meint der Herrgott. Aber daß ich dich noch mal wiedevsche, das hätt' ich bestimmt nicht gedacht. Und groß bist Lu geworden! Nein aber auch, du bist ja wähl nun richtig erwachsen, waS?" „Ich glaube, Vater Thiele," lachte er. „Daran ist wohl nichts mehr zu ändern, und mit dem Pfeifenschneiben und Geschichtenerzählen Ms vorbei. Wer Ihr werdet all« Tage jünger, und die Pfeife schmeckt auch noch gut, nicht wahr?" -Gott sei Dank. - Die Leut« sagen, Lu warst weit weg in Amerika? Ist denn das wahr?" „Wird wohl sein, Vater Thiele. Ich hab mich ein wenig umgetan." „SioV«i Jahre sind ne lange Zeit. Wirst wohl allerhand gelernt haben, was?" „DaS will ich meinen." Peter säh sich unruhig um. Daß ihm der alte Lienhardt nur nicht davonliefl Schon wollte er sich hastig verabschieden, Mer Thiele, der E-Hafer, ließ die Gelegenheit zu einem Schwatz so schnell nicht locker. MaS hast du denn gelernt drüben?" „Oh, ich baue so allerlei Sachen!" „Häuser?" „Größer!" „Kirchen?" „Noch größer)" Jetzt sah ihn der Alte erschrocken an. Es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre ihm die Pfeife aus dem Mund gefallen. „Noch größere Sachen als eine Kirche? Kantorsjunge, jetzt schwindelst du aber! Das heißt ja den lieben Gott ver suchen! Kennst du die Geschichte vom Turm zu Babel, diö der Pastor so schön erzählt? Ist alles wieder zusammenge stürzt." „Was ich baue, hält lange, Vater Thiele." Peter wurde ungeduldig. „Aber nun sagt mir, wo ist Christof Lienhardt? Habt Ihr ihn nicht gesehn?" „Der ist wohl noch drinnen," entgegnete Thiele und deu tete mit deni Pfeifenstiele auf das Nachbarhaus. „Wer es ist nicht gut reden mit ihm heute. Sie sagen, er hätte die Wut, weil die Christa dem Otto Güssow durchgsbrannt ist diese Nacht." „Die Christel ist fort?" „I Gotr bewahre!" wehrte der Alte erschrocken ab . „Sie hat in ihrcni Vaterhaus geschlafen. Da drüben, wo du jetzt hinwillst. . . Und nicht, wie sich's gehört, bei uns. Vor ein paar Stunden in der Frühe ist sie erst hinüber zu ihrem Mann. Wer was geht das dich an? Warum bist du so durch einander? Bist doch gar nicht der Mann, dem sie auSge- rissen ist?!" Peter gab keine Antwort, und mit zusammengekniffenen Augen sah der Alte dem Davonstürmenden nach.'' Was hatte denn der mit einem Male? Und wie er so stand, da fiel's ihm plötzlich wieder ein, daß er die beiden damals oft zusam men gesehen hatte, die Christel und den Käntorsjungen. Und wie ein Verstehen glitt es jetzt Mer sein faltiges Gesicht. „Sieht nicht gut aus für dich, Kantorsjunge! Und für dich auch nicht, Christel!" murmelte er vor sich hin. „Werde ein Auge auf die beiden haben müssen in Zukunft!" Langsam humpelte er seinem Schafstall zu. „Er baut etwas, das größer ist als eine Kirche . . . und die Christa ist Otto Güssows Frau .. .!" Das ging ihm im Kopfe herum und ließ ihn nicht los. Drinnen war Peter der Bescheid geworden, daß der Herr bereits hinaus aufs Feld sei, und weil Peter den Weg dahin genau kannte, zögerte er keinen Augenblick, den alten. Lien hardt dort aufzusuchen. Bald lagen die letzten Häuser des Dorfes hinter ihm, die Herbstsonne umschmeichelte ihn mit ungewöhnlicher Wärme, und befreit atmete er tiefer und voller, als er den Hinrmel blau und unverhüllt Mer sich stehen sah. Wollenfetzen, iveiß und zerfasert, trieb der Höhen wind über die Helle, leuchtende Fläche. Droben auf der Höhe mochte es schon kalt sein. Bei aller Freude an der Schönheit seines HeimattaleS ließ er -och das andere Ufer des Birkenbaches nicht auS den Augen. Dort drüben ... der schwarze Punkt, der sich durch die Wiesen bewegte, die hohe Gestalt, der weitgreifende Gang ... es gab keinen Irrtum, daS lvar Lienhardt. Aus seinen Krückstock gelehnt, erwartete ihn der Alte, das Gesicht dem Ankömmling voll zugewandt. „Suchst du mich, Peter?" Ruhig klang die Frage, die auch Gruß sein konnte, Siel- leicht schwang auch ein wenig Spott in seinen Worten. Der andere hörte nicht drauf. In ihm brannte die alte Wut, ihm hatte der schnelle Marsch das Blut noch mehr ins Wal len gebracht. „Ja, Euch suche ich, Christof Lienhardt! Ihr sollt mir hier Rede und Antwort stehen, so wahr ich Peter Hambrecht heiße." „Ein feiner Gruß, den du deinem alten Freunde La ent- gogenwivfstl" nickte Lienhardt, ohne eine Miene zu verziehen. „Ist daS die Frucht der sieben Jahre?" „Spart Euch das. versucht Eure alte Art nicht Son neuem an mir! Einmal habt Ihr mich mit diesem Spott ge troffen, jawohl, Ihr Haves erreicht, WaS Ihr wolltet, aber daS verfängt nicht mehr!" Peter ballte heimlich die Fäuste. Ruhe! Ruhe! dachte er. Wer schimpft, ist immer unterlegen. Ich will ihn treffen, also muß ich unverwundbar sein. (Fortsetzung fotzt.)