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Der sächsische Erzähler : 28.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193902288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19390228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19390228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-02
- Tag 1939-02-28
-
Monat
1939-02
-
Jahr
1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 28.02.1939
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Str. 5 Franken 176,45 Fi Franken 15156 Fi AM. 11,692 R , Kurse der tschechischen Banknoten ln Vertin am 27. Februar: 868 (Geld) 8,62 (Brlej) Amtlich notierte Devisenkurse 24. 2. In Berlin 99,- 13S,'/. M bes-nde «»knlett 142.- 142,S0 101,75 101,- 129,5 134,- 99,— 99,- 99,- 99,— 99,- 97,7Ü 12^23 Berit .Lager b, brr Lret i alle Leuts 96^0 120,50 113.- 118,25 111,'/. 180.- 104,',. »De« 133,«" 99,5 99,'" 99,- 98,°" 98,«" 101,°" 99,5 98,25 llrgenm Belgien Brasilien Bulgarien Dänemark Danzig England Estland Neue« au» aller Welt — Die Spielgefährtin in Len Brunnen gestoßen. Ein furchtbares, von einem elfjährigen Mädchen begangenes Verbrechen wird »uS Ramnicül valcea in Rumänien berich tet. In einem Brunnenschacht wurde die Leiche.eines neun jährigen Mädchens gefunden, das vor einigen Wochen von einer elfjährigen Spielgefährtin gezwungen worben war, den Brunnenrand zu besteigen. Dann würbe es von der Spielgefährtin in den Schacht gestoßen. Die jugendliche Mörderin hat ihre Tat eingestanden. 101,50 188,25 Ile,50 158,- 122,25 123,25 WirWastsnachrichlen Sächsische Wirtschastszahlen für Januar 1939 Die sehr rege Wirtschaftstätigkeit in Sachsen hat auch Milteid. Börse Leipzig F«flverzin,liche Werl« vt. Reichsanl. Altbesitz vt. Komm. Sammelablos.- Anl. 6. l Vt. Komm. Sammelabläs.» Anl. E. N Drerd. Stadtanl.-Altbesth vt. Reichssckatzanw. 1VSS Vt. Reichs'chatzanw. v. 86 ll«..«»» » do. v. 36 12 , » « e do. v. 87 1. » , » e do. v. 87 2 . > » i Vt, Reichsanl. v. 1927 vt. Reichsanl. v. 1984 2. I Briet s Geld 1l8,5 133,- 142,- 110,- 73,5 60,— 118,- 137,25 - 59," 157,- 1436 Füchse in seinem Revier unschädlich zu machen. Die Raub tiere hatten sich wiederholt bi» in die Dörfer gewagt un unter dm Hühnerbestäntzen der Bauern schwer gewütet. 240,- 136,5 106,- 140,- 111,5 83,5 140'- 93,5 91,— 101,- 86,5 97,'" 122,25 114- 100,- 98,75 99,- 99,— 99,- 11,985 0,572 41,80 0,146 3,047 52,18 47,00 11,685 68,13 5,15 6,603 2,353 132,82 14,52 52,27 13,09 0,681 5,694 2,482 48,75 41,94 58,72 47,00 10,605 60'l6 56,64 8,591 1,978 0,899 2,491 27. Februar 11726 Kronen 75,55 Gulden 176,45 Franken 'ranken lM. Offeag, 28. Febr. Bel« Rangiere« verunglückt. Sus dem Bahnhof Osssgg kam ein sudetenbeutscher Ranglerauf- sÄher so unglücklich zu Fall, daß ihm ein Rad eine» Güter wagen» über den rechten Arm fuhr. Dem Verunglückten mußte im Krankenhaus der Arm abgenommen werden. Einzl Der Sü« machunx Bischofs die Beko wäre es m trotz der L heitnzufübr Traum Vie Schwertstr« druck««« « zuvor i« f Kraft Ler t derteidiaun allem aber schicksalSsch» gemahnt. Iran (Teheran) 100 Rial» '» 100 isl. Kron. 100 Sir, 1 Ben 100 Dinar l lan. Doll. 100 Lat, 100 Litas 100 Kronen 100 Zloty 100 Escudo 100 Lei 160 Kronen 100 Franken 100 Peseten .1 100 Kron. 1 türk. Pfd. 100 Pengä 1 Sold-Peso Vraa .... Amsterdam . 100 Reichsmark Zürich .... 100 Reichsmark Dari» .... 100 Reichsmark London ... 1 Pfd. Sterling Benno Monzel erfaßt und zu Soden geschleudert. Menzel trug dabet so schwere Verletzungen davon, daß er kurz dar« auf im Krankenha«» starb. Reicheubach (OL.), 28. Februar, «ltrimwbeitrr vermißt. Seit Montag wirb der 60 Jahr« alt« Lteinarbeiter Vltetzfch au» MergelRwrf vermißt. Am Bruchvand auf seiner Ar beitsstelle im Stetnbruch fand man nur seinen Rucksack un eins Blutspur. Ob Selbstmord, ein Unglück»fall oder ein Verbrechen vorliegt, bedarf noch der Klärung. Rtetzktz (OL ), 28. Februar. UeLer « Füchse erlegt. Einem Fischmeister in Jahmen gelang eS, in kurzer Zeit 28 Ndca Berllner Handelsgesellsch. Tommerz- «. Prio.-Bank Deutsche Bk. u. Dlsc^Ses. vresvner Bank. , , » Reichsbank . , , » , Säckn. Bank « , , » , «L Loden-Lttd-Anst „ , . , im Januar 1939 ihren hohen Stand im allgemeinen behaupten und auf wichtigen Gebieten sogar noch steigern können, wie aus den Zahlen des soeben vom Statistische» Landesamt herausgegebenen Januar-Heftes der „Sächsischen Monatsstatistik" hervorgeht. So stieg die Braunkohlen, und Steinkohlenförderung ganz er heblich, ebenso die Strom- und Rohstahlerzeugung. Auch die Er gebnisse der Jndustrieberichterstattung lassen eine weitere Auf wärtsbewegung erkennen. Ueber die Steigerung des Umfanges des Verkehrswesens geben folgende statistische Zahlen Auskunft: Bei der Reichspost (Durchschnitt 1926/27 — 100) stieg im Januar von 1938 zu 1939 die Zahl der arbeitstäglich ausgelieferten Pakete von 85,5 auf 99,9, die der eingegangenen Pakete von 816 auf 94,0, die der Vorort», Inland- und Auslandsgespräche von 94,4 auf 101,8 und die der aufgegebenen Telegramme von 31,1 auf 39,7. Das Gewicht der in den Elbhäfen Dresden und Riesa angekomme nen Güter hat im Januar 1939 mit 26 433 Tonnen den Stand vom Januar 1938 nicht erreicht. Das Januar-Heft bringt erstmalig auch Angaben über den Güterverkehr im Elbhäfen Meißen. Für ihren Direktionsbezirk Dresden konnte die Reichsbahn Im Januar 1939 mit einem Personenverkehr von 15 294000 abgereisten Personen ein Ergebnis aufweisen, das um 3901000 über dem des gleichen Monats im Vorjahre lag. Die Zahl der Arbeitslosen stellte sich Ende Januar 1939 auf 44 534 (8,5 auf 1000 Einwohner) gegen 67 682 (13,0 auf 1000 Einwohner) Ende Dezember 1938 und 134 302 (25,7 auf 1000 Einwohner) Ende Januar 1938. Erfreulich ist die weitere Zunahme der Zahl der Beschäftigten, wie sie in der Stati stik der Krankenkassen nachgewiesen wird. Danach zählte man Ende Dezember 1937 1687 856 Beschäftigte, dagegen Ende Dezem ber 1938 1 793 776. Aus den finanzstatistischen Nachweisungen er gibt sich eine weitere Steigerung des Aufkommens an Reichssteuern. Die Zahl der neuen Konkurse betrug im Januar 1939 54 gegen 52 im Januar 1938. Aus dem Inhalt des vorliegenden Heftes seien u. a. noch erwähnt die Uebersichten über die kassenmäßigen Steuer einnahmen des Sandes, der Gemeinden mit mehr als 5000 Ein wohnern und der Bezirksoerbände sowie der Schulden des Landes und der Gemeinden mit mehr als 50000 Einwohnern, ferner die Stromversorgung Sachsens und die Stromerzeugung in Sachsen und im Reich. Konservenverbrauch fast verdoppelt Die Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft legt einen Bericht vor, aus dem sich ergibt, daß die Nachfrage nach Kon serven seit 1933 von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Der Verbrauch an Gemüsekonserven hat sich um mehr als die Hälfte erhöht, bei Obst konserven beinahe verdoppelt. Er betrug bei Gemüsekonserven fast ISO, bei Obstkonserven fast 50 Mwionen Dosen. Für La» Jahr 1938/39 liegen noch keine Zahlen vor, ist jedoch mit einer weite ren Steigerung zu rechnen. Seit vielen Jahren stehen wir wieder vor der Tatsache, daß die Aufnahmefähigkeit für Gemüse» und Obstkonseroen größer ist als die zur Verfügung stehenden Mengen. Die Oualitätsüberwachung der Betriebe wurde werter verstärkt, wo durch viele Vorurteile gegen Konserven beseitigt wurden. Im Zuge der Oualitätsüberwachung und der Vereinfachung wird gegenwär tig die Frage geprüft, inwieweit sich eine Zusammenlegung der einzelnen Konservensorten durchführen läßt Neben den Dosen konserven hat in den letzten Jahren das Trockengemüs« steigend an Bedeutung gewonnen. Im letzten Wirtschaftsjahr betrug die Er zeugung rund 1700 Tonnen, da» fünffache von 1933. Neben dem steigenden Bedarf der Wehrmacht, des Arbeitsdienste» usw hat da» Trockengemüse auch in di« Privathaushaltungen Eingang ge funden. Dir Produktionszahlen der Kriegsjahre sind noch längst nicht wieder erreicht. Das Trockengemüse hat damals als „Draht verhau" traurige Berühmtheit erlangt, die heutige einwandfreir Ware verdient aber solche Vorurteile nicht mehr. Baumwollmarkt Bremen, 27. Februar. Baumwolle. Middling universal standard 28 mm loko 10,13 Dollar-Cents (Vortag 10,05). Geld 11,975 0,571 41,89 0,146 3,047 52,14 47,03 11,675 68,13 5,145 6,598 2,853 132,53 14,51 52,23 13,09 0,681 5,694 2,480 48,75 41,94 58,67 47,00 10,60 6lh10 56,56 8,591 1,978 0,699 2,491 5-/, L-us.Soldpfdbr. R.S Laus. Aufw.-Lstedltbri«s« R. 15 4X'/°(8) Kred.Anst.SSchj. Sem. Soldpfdbrfe. . , 48«/. (8) dgl. Soldkrbrf. 42°/. (8) Ldw.Soldpfdbr, 4)4«/. (8) Eächs.Bodencrd Lust. Goldpsdbrse. . , 4X«/. Leipziger Hyp^ Bk.-Soldpf. 4X»/. Mitteld. vod.- Cred -Gpf. . . . . , 4X«/^(8^Ln»d.Stadtanl, 4K«/. l8) Dresd-GoldpfbL Vtsch Schutzgeb.-Anl.. j Aktien vautzner Brauerei, » j Eartonn. Dresden » . / Thein. Helfender- . , j Them. von Heyden , < Dresd Sardin, u. Spitz vr»d. Lechz. Schnellpress. Elbrw. Herrn. Haelbig Erst« Kulmb. Brauer« Felsenkeller Brauerei. , Sasversorg. vstsachsen Vebler-Werk« . . . , Seh« L T» . . . > , Lechz. Riebeck-Lrau«r«i Wörlitzer Waggon. . < Meißn. Oesen L Porzeb lqn «. Leich«» . . Das Freiberger Wunbermetall Deutsches Indium und seine Möglichkeiten Von Dr. Raoul Francs führte a«! Der l Er ist ein heute« v Flugzeuge über uns langer Kn inmitten beitslosigk Zahlungen härtere sere. Der aller Welt wehrpoliti 1918/19 gej damit das kraft voir Die Mi Seit j Führers Luftwaffe, Tempo au re« Wehr, Valmler-Benz « . , Deutsch« Kabelwerk« , Sls«-Bergbau VS., , Kasi-Themie LV. . , Kötitzrr Leder ... Llngner-Werk« , , . Rütgerswerke » . , Stichs. Webstubl-Fabr. Schneider Hugo. , , > Schultheiß-Patzenhofer Siemen» L Halske. , , Vereinigt« Stahlwerk« Bogel, Draht ... Zellstnsf-Waldhof . . k«/e Lt. Relchibahn-Vz.- Lktien « , « » » Unerschöpflich sind nun die Möglichkeiten, die sich dem menschlichen Scharfsinn bieten, wenn ihm ein solch vielseitiges Material zur Verfügung steht. Die Medizin hat schon Ge- brauch davon gemacht, der so geistreich ersonnen ist, daß ich ihn nicht unerwähnt lasten mochte. Es gibt jetzt Verbände mit Jndiumlegierunaen bei Knochenbrüchen, die warm ange legt werden, dann erstarren und das gebrochene Glied in jeder gewünschten Lage halten. Sollen sie aber abgenommen wer den, braucht man sic nur zu erwärmen, und sie zerfließen. Eine andere ganz merkwürdige Anwendung bat baS In dium neuestens als automatischer Feuermelder gefunden. Ein Läutewerk wird in Tätigkeit gesetzt, wenn die Sperre schmilzt, und die Jndiumlegierung besorgt daS Prompt, sobald die Temperatur im bewachten Raum gefahrdrohend steigt. Man kann sich nach diesen Proben leicht ausbenken, welche unbegrenzten Möglichkeiten ein so vielseitiger Stoff hat, dem man schon die Bezeichnung Gold Nr. 2 beiaelegt Lat, ob schon er in manchem sogar da» Gold Nr. 1 übertrifft. So lange war er in Bescheidenheit verborgen, verstaubte einfach in oer Registratur als Element Nr. 49, und nun steigt er aus zu höchster Wertschätzung und Nützlichkeit. Wieviel verbor gene solche Wunderdinge mögen noch schlummern in der Stoffwelr. Das Indium hat unS gezeigt, baß wir von ihm erst einen Bruchteil, vielleicht nur die äußerste Oberfläche kennen. Minwfa ..... Plauener Sardinen . Radeb. Exportbrauerei Peniger Patent-Papter Sachsenwerk . . , . , Reichelbräu . . , , , Rlquet L To. . . . , Schubert L Salzer. , , Seidel L Naumann , , Siemen» Glasindustrie > Eoe. Brauerei Wald- schköAchkN » L . I Steingut Sörnewitz , , Lhode Papierfabrik . i Thür. Sasgesellschast. , Der. Bautzn. Paplerfabr. Wanderer-Werk« , . . Zeiß Ikon Berliner Börse 4X>/, BerlHyp.-Bk.Sps. 4X»/. vt. Tentrolboden- ! eredtt Spf. . . . . 414 »/, vt. Hyp.-Bk. Sps. 414 »/»Gothaer Grund- Kredit Gpk. . . , , 414 */, Meininger Gpf. , BSrsen-Kurse vom 27. Februar 1939 Mitgeteilt von der Etodtsparkast« — Stadtbank Bischosswerva ferisMr?S1 ment gebier Waffe bei demagogen weiterhin s nichts» l Es wäre da den zu gebe, fen unS i Lage ist gen. Die KriegStr verwirre der letzten L sige Verlern daran erinn und gerecht gründete Zu alle Staaten erst lehnten sie l Rüstungsbeg Deutsche für sich zu mach Luftwaffe er sichen Mater wir über s e mit erstkll sorgen, die hl Die vielen Qualität un auch hier all« Die Lufi Noch so 12,005 0,575 41,97 0,148 3,053 52,24 47.10 11,705 68,27 5,155 6,612 2,357 132,79 14,53 52,33 13,11 0,683 5,703 2,484 48,85 42,02 k8,79 47,10 10,62 60'22 56,68 8,609 1,932 0,901 2,495 EkMinm tage, v« hau, Hal stell» wv<! 27 2. l^ Brief 12,015 0,576 41,98 0,148 3,053 52,28 47,10 11,715 68,27 5,16 6,617 2657 132,58 14,54 52,37 13,11 0,683 5,706 2,486 48,85 42,02 58,84 47,10 10,625 6H28 56,78 8,603 1,982 0,90t 2,495 DaS alte schöne Freiberg in Sachsen ist eine wunderliche Stadt. AIS ich einmal zur Dämmerstunde durch seine alten Gassen ging, fühlte ich plötzlich, hier ist der natürliche Schau platz abenteuerlicher Geschichten des E. T. A. H0ffmann, in jedem der winkeligen Giebelhäuser muß etwa» Ungewohn tes. ganz Merkwürdiges stecken. Die sonderbarsten Geschichten hätten dort ihren selbstverständlichen Rahmen. Aber nichts schien diese Erwartung zu bewahrheiten. Uralt ist zwar die Geschichte der alten Silbergruben, Goethe und Humboldt schritten hier einst aus und ein. Von der Freiberger Bergaka demie ging eine der ganz großen wissenschaftlichen Ideen der Erdgeschichte aus, aber baS ist alles vorbei, der Silberbergbau ist eingestellt, Freiberg lebt daS Leben aller stillen Städte des Erzgebirges und versucht seine Blüte in einer gut entwickel ten chemischen Industrie. Und dennoch ging von Freiberg gerade in unseren Tagen doch eine der abenteuerlichsten Gesthrchten aus, die man nur erzählen kann. Vielleicht eine Äirtschaftsrevolution, die Deutschland in den Mittelpunkt einer neuen Welt stellt. DaS ist die phantastische Laufbahn deS IndiumS, die noch lange nicht zu Ende ist .. . Der Freiberger Boden ist wunderbar reich an Metallen. Alles ist da, was sich nur denken läßt. Blei, Zink, Silber, Kupfer, Eisen, Antimon; man könnte eine ganze Liste her setzen. AVer von allem nur geringe Mengen. Das Silber, von dem viel da war, ist schon erschöpft. Nur für Studien zwecks sind die Freiberger Erze ideal. Und so entdeckte man schon vor mehr denn funfundsievzig Jahren darin auch ein neues Metall mit Hilfe der bamatt ebenso neuen Spektral analyse. Das erste, was man davon sah, war ein wunder schöner, indigoblauer Strich im leuchtenden Farbband. Damit war auch schon der Name gefunden. Er hat mit Indien gar nichts zu tun, sondern nach dem Indigo nannte man das 1863 zuerst aufleuchtende neue Metall Indium. Seine Entdeckung war eine schöne saubere, ehrliche wissen schaftliche Arbeit, aber ohne jedes Interesse. Etnes der vielen Elemente mit der Ordnungszahl 49, Atomgewicht 114,8. Zu nächst schwer herzustellen eben aus den Freiberger Zinkblen den; als dann ein winziges Häufchen davon dalag, da war es nur eine Art Aluminium. Ein silberweißes Metall, ebenso weich wie das Aluminium, nein noch weicher. Es schmolz schon bei 155 Grad, läßt sich wie Brot mit dem Messer schneiden, mit der Hand formen. Das erste, was ganz merkwürdig schien an diesem schön glänzenden Metallplättcheu, war, daß eS sich gar nicht änderte. Auch in feuchter Luft nicht rostete. DaS ist ja ein Edelmetall, sagte man, ein zweites Gold. Wenn es nur nicht so schwer herzustellen wäre. Die Entdecker, die Chemiker Reich und Richter, setzten nach den Herstellungskosten den Preis für ein Gramm auf zirka 2800 Mark fest. Und trotzdem gab es so wenig Indium auf der Welt, daß noch 1924, als der amerika nische Chemiker Murray die neue „Goldquelle" aufspürte und mit Indium experimentieren wollte, er auf der ganzen Welt keine zehn Gramm Indium auftreiben konnte. Aber das änderte sich. Neue Methoden wurden ersonnen, neue große Lagerstätten wurden entdeckt, Deutschland rst reich an Erzen, aus denen sich Indium gewinnen läßt. Schon alles Freiberger Zink enthält ein Zehntel Prozent, bei Goslar, am Rammelsberg gibt es welches. Ueberhaupt in den Zinkblen den, auch im Galmei, in manchen Wolframerzen, besonders viel in Italien. Im ganzen so viel, daß man heute beliebig viel Indium bekommen kann. Schon im Jahre 1930 kostete ein Gramm Indium nur mehr neun Dollar, bis zum Jahre 1936 sank es sogar unter den Goldpreis. Im Jahre 1937 konnte man Indium schon um zwei Mark das Gramm kaufen, und es wird sicher noch billiger werden, so viel ist davon da. Warum verdrängt es dann mit seiner EdelmetaÜnatur nicht das Gold? Aber Indium kann mit Gold nicht in Wettbewerb treten. Seine Weichheit hindert die Anwendung, aber es hat eine ganz phantastische Sondereigenschaft. Es kann nämlich hart werden, härter als die anderen Metalle, wenn man mit Kupfer oder Silber daraus eine Legierung herstellt. Legierungen sind ohnedies eines der Wunderwerke der Technik, das man sich längst gewöhnt hat, als völlig selbstver ständlich hinzunehmen mit ihren ausgezeichneten Eigenschaf ten, ohne daran zu denken, daß sie in der Natur fast gar nicht vorkommen und von Menschen erfundene künstliche, gleichsam neue Metalle sind. Denn wer denkt daran, daß fast alles Ge- brauchsgold als Schmuck, Zahnplombe, Münze, ebenso alles Gebrauchsstlber eine Legierung ist. Die Legierungen des Indiums werden ihm nun die ganze Welt erobern. Man kann mit ihnen andere Metallgegenstände überziehen. Dieser Ueberzug ist anfangs weich; aber man braucht ihn nur zu erwärmen, und daS In dium dringt in die barunterliegende Kupfer- oder Silber schicht ein und verwandelt sie in eine Masse von der unerhör testen Eigenschaft. Sie ist von allergrößter Härte, widersteht allen Versuchen, sie chemisch zu zersetzen oder physikalisch zu zerstören. Natürlich rostet sie nicht. Sie ist ein Unikum von Eigenschaft. Besser als Gold oder Platin. Sie hat daher un- begrenzte Verwendungsmöglichkeiten. Seitdem man daS weiß/ geht der Siegeszug des Indiums durch die Welt an. Kein Monat vergeht, ohne daß man nicht eine neue Verwendungsmöglichkeit dafür ersinnt. Besonders seitdem man eine zweite außerordentliche Eigenschaft dieses absonderlichen Metaves entdeckt hat. Bekanntlich ist der Schmelzpunkt aller Legierungen im mer niedriger als der jener Metalle, aus denen sie bestehen. Nun, wenn Indium dabei ist, geht das ins Phantastische. ÄuS Blei, Wismut, Zinn, Kadmium und Indium läßt sich eine Legierung Herstellen, die schon im Sonnenschein schmilzt wie Butter. Bei 470 Grad Celsius wird sie flüssig. Man kann sie in die Hand schütten und beliebig modellieren. DaS eröffnet dem Indium wieder hunderterlei technische Möglichkeiten. War Lieser Stein der Weisen ein Unikum nach der Seite der Edelmetalle und Härte, ist er nun ebenso unglaublich durch seine Weichheit. Er ist ein Modelliermaterial, besser als Plastilin, denn man braucht die angefertigte Form nur auf galvanischem Wege mit einem anderen Metall zu überziehen, so hat man die schönste Hohlplastik fertig, wenn man dasGanze in heißes Wasser stellt. Die Jndiumlegierung im Innern zergeht sofort, die harte Metaurinde bleibt übrig. Dresdner Getreide-Großmarkt 00» 27. Febmar Amkllche Uollenm-e« Weizen; Mühlenhandelsprei» 208, Festpreis W 5 200, D 7 LOL, W 8 206, W 9 SO»; Roggen: Mühlenhandelsprei» 198. Fest, mei, R 10 189, R 1» 191, R 14 19S, R 15 1V4: Wintergerste G 7 191, G 9 196: Sommergerste, zu Brauzwecken LIS; Futter, -erste: Festpreis S 7 171, G 9 176; Futterhafer: H 7 167. H 11172 Weizenmehl, W 4, 5, 7, 8, 9 29,IS, Roggenmehl, A 10 22,20, R 12 22,35, R 14 22M R IS 22,70, R 16 22,VS. W.izenklele: w 4 II^S, W v 11^0, W 7 11,40, W 8 11BC W 2 11HL. Rog- aenNeie: R 10 10,20, R 12 10,40, R 14 10,KO, R IS 10HÜ. Mal,- keim« 11^0, Trockenschnltzel 8B8, Zuckerschnitzel 12,09, Kartoffel pocken 18,40. Rotklee, lettischer 160, polnischer 162. Rogaenstrvh, blndfadengepreßt oder gebunden 2,00, dgl. Wrt- jenstroh 2,80, dgl. Hafer- und Gerstenstroy 2,70, Roggenstroh, vom Erzeuger dradtaepr. 8,20, dgl. Welzenstroh V,00, dgl. Hafer- und Gerstenstroh 2,90. Wirsenheu, lose, gesund, trocken S,00 vt» S.40, dgl. gute» 6,00 bi» 6,40: Acker- und Aeldheu los», gesund, trocken 6,20 bt» 6,60, dgl. gute» 6,80 bi» 7H): Tlmothyheu, Luzern«. Esparsette los«, gesund, trocken 7,60 bi» 8,00, dal. gute» 8,20 bi, 8,60; Kleeheu, los«, gesund, trocken 7,20 bi» 7,6ix dgl. gute« 7,60 bi» 8,00. Markkurse an Auslandsbörsen 24. Februar 100 Reichsmark 1172» Krone« ' 75.35 Gulden 176,62 Franken 15166 11,695 < 138, 180, 70, 321, Aegypten 1 öavpt. Bsd. vrgenttnim 1 Pap^Pel. 100 Belga 1 Milrew 100 Leva 100 Kronen 100 Gulden 1 Pfund 100 «stn. Kr. Knnlmch 100 finn. M. Frankreich 100 Franc, Griechenland 100Drachm. Holland 100 Gulden Island Italien Japan Jugoslawien Kanada Lettland Litauen Norweaen Polen Portugal Rumänien Schweden Schweiz Spanien Tschechoslowakei Ungarn Uruguay 1 Golli-Peso V. St. v Amerika 1 Dollar
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