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Der sächsische Erzähler : 25.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193902259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19390225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19390225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-02
- Tag 1939-02-25
-
Monat
1939-02
-
Jahr
1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 25.02.1939
- Autor
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«»bekümmert und lieh sich das kräftige Schwarzbrot schmek- kcn. Er war mit Leib und Seele FahrenSmann. Die Frau nippte Mir an ihrer Tasse. Sie war müde, müde. Ihre Glieder wurden schwer wie Blei. Sie wußte nicht, wie das nun Folgende geschah: Sie tat Dinge, lief im Raum und saß dock hier im Stuhl und sah sich selber zu! Merkwürdig. Als sie die Petroleumlampe von der Kommode nahm, um dem Mann beim Zeitunglesen zuzu leuchten, rutschte daS Licht ihr aus der Hand. Sofort fing die Plüschdecke über der TtWlatte Feuer! Hast du nicht ge- sehen, sprang cS auf die stroygcflochtenen Stühle über und leckte gierig die Gardinen an. Feuer, Feuer, immer neues Feuer! Es gelang den vom Brand jählings Uebersallenen mit knapper Not, die Kinder herauszutragen. Der Mann lief noch einmal nach oben, um wenigstens das Wichtigste an Hab und Gut zu retten! Die Frau war bleiern müde und konnte ihm nicht folgen. Kein Glied vermochte sie zu rühren. Dann rannten Leute mit der Feuerspritze schreiend bin und her. Von der Stiege schwamm das Wasser — wie die See, aufgewühlte Seel Und — der blonde Mann war plötzlich nicht mehr da. Verbrannt ertrunken ? Die Frau schrie gellend auf. Da suhlte sie ein Wasserbächlein über ihre Wangen rin nen. Bor ihr stand der Mann, mit dem Wasckkrug in der Hand. — „Ein Wunder, daß ich dich wach bekommen hab'! Geh' ins Bett! Ist doch ungemütlich, so im Stuhlsttz einzu nicken!" — Er lachte und hatte schon den blauen Sweater aus gezogen. Das Blondhaar hing ihm in die Stirn. Die Petroleumlampe stand unbeschädigt auf dem Tisch. Vom Herd summte noch immer der Wasserkessel. Jetzt merkte die Frau, daß sie geträumt hatte. Es war ein sonderbares Gefühl in ihr, als sie langsam, aber seltsam klar, in die Wirklichkeit zurückfand. Alle Furcht fiel von ihr ab! Sie wußte, baß sie den Mann beruhigt auf das große Wasser ziehen lassen durfte. Wenn es ihm bestimmt war, zu sterben, so konnte es ebensogut in diesem kleinen Raum ge schehen, durch irgendeinen bösen Zufall! Das hatte sie der Traum gelehrt, sa, lehren wollen! Sie atmete befreit. Dann strich sie mit der Hand scheu über den am Stuhl hängenden blauen Sweater, den sie sonst nicht leiden mochte, weil er an das Schiff erinnerte. Blutrache in Sparta Eine Geschichte von Götz von Niebelschütz Im Tale des Eurotas liegt, von Bergen fast ganz um geben, von aller Welt getrennt, sich selbst und ihren wunder lichen alten Sitten überlassen, die Hauptstadt der Spartaner. Im Westen hebt der mächtige Tahgetos in kühler Majestät das schneebedeckte Haupt, den Zugang in das stille Tal mit 2 schroffen Felsen abzuriegeln. So war es vor Jahrtausenden, so ist cs heute noch. Stolz auf sich selbst gestellt und unzugänglich wie die Berge war und ist das Volk, und ewig gleich wie jene blieb daS Wesen, blieb mit der Sinnesart das Schicksal der Spartaner. Gleich blieben ihre Bräuche, ihr Heldenmut und ihre Liebe für das angestammte Land. Wohl zog es, des Verdienstes wegen, manchen in die reiche Fremde, doch jeder kehrte endlich noch in seine Vater stadt zurück; denn sand er auch Geld und Gut genug in fremden Ländern, das Glück blieb ihm verwehrt, weil fedes Goldstück, das er sich verdiente, mit Seufzern um die arme, in vielen Kriegen ansgesogene Heimat reichlich ausgewogen war. Go auch der Petros, der nicht des Geldes, sondern eines Ehrenhandels wegen die Stadt verließ, nachdem er, wie der alte Brauch cs will, den Feind getötet hatte, der ihm mit der Braut davongegangen. Noch in derselben Nacht war an der Leiche des Ermordeten der Ruf nach Sühne lautgeworden und dem Familienrat, der jede Ehrensache sorgsam prüft, um dann die Rache abzulehnen oder zu beschließen, keine Wahl geblieben, nur eine Frage: „Wie viele sind wir?" „Fünf Gewehre!" hieß die Antwort, denn die Spartaner zählen stets nach Waffen, nicht nach Köpfen. Man War sich einig, und des Tags darauf fand Petros vor der Tür den Drohbrief angeheftct, mit dem die Spartaner einander den Kampf auf Tod und Leben anzusagen Pflegen, jedoch — als noble Gegner — niemals ohne diese Warnung: „Daß Ihr es wißt: Wir sind die Feinde Eueres Hauses!" Der Petros las das schon erwartete gefürchtete Papier. Er lachte bitter über dieses „Ihr" und „Euere". Er machte seine Rechnung: Als Letzter des Geschlechts stand er allein gegen eine ganze Meute, mit einer Flinte gegen fünf Ge wehre. Er zog den Schluß: Hals über Kopf verließ er Land und Leute und wäre, da ihn (den letzten Sproß des Hauses) niemand zu beklagen hatte, Wohl vergessen worden, wenn nicht der Racheengel wachgeblieben wäre, sich seiner ungesühnten Tat erinnernd, auch noch nach fünfzig langen Jahren, die seither verflossen. Er aber, der Greis in weiter Fremde, sah den Himmel voller Geigen. Mit seinen Seufzern wähnte er die Tat ge sühnt, und an der Hand des Heimwehs kehrte er zurück, um noch am Abend seiner Ankunft an der Tür des Feindes anzu pochen, als ein Unbekannter: „Ich bin ein Fremder, gib mir Brot und Wein und Unterkunft". So tat er, um sogleicUzu wissen, wie cs stand, ob man die Tat vergeben oder gar ver gessen hatte. Der Pavlos, Erbe seines toten Vaters, erkannte dessen Mörder nicht, doch kannte er die Sitte, die den Fremdling heilig spricht und ehrt. Er gab sein bestes Bett. Er zapfte von dem besten Wein. Er schlachtete das beste Schaf, um es am Spieß zu braten; und zn dem Mahl, um seinen Gast zu ehren, lud er alle Nachbarn. Nur einer schien den Fremden zu erkennen. Er nahm den Hausherrn beiseite und schob ihm die Pistole in die Hand: „Tu deine Pflicht!" Der Gast gewahrte cs und senkte seine Augen: „Verzeih mir, Landsmann!" sagte er, „vergiß die Schuld des Greises, der die Heimat nicht vergaß!" Der Jüngere besann sich und bedachte sich und fand, daß die Gesetze der Gastfreundschaft in Sparta schwerer wiegen selbst als eine heilige Pflicht der Rache. „Gut!" rief er. „Trink und iß! Du hist mein Gast, ich bin dir alle Ehren schuldig. Solange dich mein Dach beschützt, ist dir verziehen. Stärke dich!" Mair aß und trank in froher Laune. Der Gast begann Geschichten aus der Fremde aufzutischcn. Man unterhielt sich auf das beste und war im schönsten Schwünge, da hob der Hausherr die Tafel plötzlich auf: „Genug! Du hast dich auS- geruht, du bist gestärkt: Mach dich davon! Ich gebe dir ge- irau zwei Stunden Zeit. Sind sie verstrichen, gehe ich, dich zn verfolgen und dich zu töten, wo ich dich erwische!" „Und daö", erwiderte der andere, „nennst du Verzeihen?" Der Pavlos lächelte und gab ihm eine Antwort nach Spärtancr-Art, zweideutig und versteckt: „Ja", sagte er Ver halten, „denn ich verzeihe — wie du es verlangtest — dem Greis, der seine Heimat nicht vergaß!" „Nun und?" „Zwei Stunden Vorsprung retten dir daS Leben . . . . vorausgesetzt, daß du uns nicht belogen hast: Daß du die Hei mat nicht vergaßest!" Der Alte ging, nicht ohne seinem Feind zu banken, und schritt mit angespannten Kräften des Wege». Er nahm die grobe Straße, die tu Serpentinen nach Norden durch die 19.55: Sport. Berge führt, und ging und ging, mit eiligen upd festen 22^0: Nachr. L LLWA6SS L e 8 7 6 8 9 1 s 9 1 Kreuzworträtsel 10.06: , Kopfdüngung. 12.00: 6.66: Musik am Nachmittag Bedeutung der einzelnen Wörter a) von links nach rechts: 1 katzenartiges Raubtier, 7 Sarnwickel- geräk, 8 katzenartiges Raubtier, Itt feierliche» Gedicht, 11 Kriech tier, 13 Waldtier, 15 katzenartiges Raubtier, 17 Zeichen des Tier kreises, 19 Stadt an der Etsch, 22 katzenartiges Raubtier, 23 Ge tränk, 24 Haushaltplan, 25 Stadt in Schlesien, 26 kurze Jacke: b) von oben nach unten: 2 erzählendes Gedicht, 3 Rassehund, 4 alkoholische« Getränk, 5 Singvogel, 6 tierischer Haarwuchs, S Zeitmesser, 11 männlicher Lorname, 12 Längenmaß, 14 Gartengerät, 16 Naturerscheinung, 18 mißbilligende Aeußerung, 26 alter türkischer Titel, 21 einheimischer Bogel, 23 Zeichen. Geleitet von L. Reklfiab » e d « f g h 8 7 a 5 Schritten. Der Pavlos wartete, wie er'» versprochen hatte, nach seiner Uhr genau zwei Stunden. Dann brach er auf und wählte seinen, einen anderen Weg: Den kürzesten, auer durch die Berge, den Fußpfad, der die grobe Straße, die sich in langen Schleifen gemächlich um die Hohen windet, mehrmals schneidet. Dem, der die Heimat kennt und „nicht vergaß", verkürzt der Pfad die Wanderung um nahezu zwei Stmrdcn. So mußten sich die beiden, trotz deS Vorsprung-, treffen, und sie trafen sich, und wortlos sahen sie sich an erner stillen Kreuzung im Gebirge gegenüber: Der, der im Land geblieben war und jeden Weg mit icdem Steine kapnte , und jener, der in der Fremde den einzigen Weg vergessen hatte, der ihm daS Leben hätte retten können. Ein Wort war eingelöst und eins verspielt. Ein Flintenschuß verhallt« in den Bergen, bei Sparta, wo man nicht vergißt und die Vergeßlichkeit mit sei nem Leben büßt. abebifgh können, wenn dieser von H8 abgedräng feiner Tempozüge kann Weiß dieses Auflösungen au, Nr. 42 vom IS. Februar: Sreuzworträisel: ») 1 Weib, 5 Rahe, S Elli, 1V Aden, 11 Reis. 12 Erg, 13 Sperre, 16 Eos, 17 Rennes, 22 Ali, 23 Ehre, 25 Jsel, 26 Nabe, 27 Netz, 28 Zier; — d) 1 Werk, 2 Elen, 3 Jli, 4 Bissen. 6 Ader, 7 Herr, 8 Enge, 14 Poe, 15 Essenz, 17 Rain, 18 Esse, 19 Niet, 26 Erb«, 21 Meer, 24 Hai. tüsung ck«r Sckiockoukgab» „kin unvorsirtUigor töukarrug" l". Sonntag, 2ö. Februar Deutschlandsender 6.66: Hafenkonzert. 8.66: Wetter. Anschl.: Ein« kleine Me lodie. S.26: Am Rand« der Dorfftraße. Häustr, Hose und Becker erzählen. 9.06: Blasmusik 10.60r Morgenfeier. 16.35: Jauchzet Gott in allen Landen . . ., Kantate 11.66: Mujikai. Kurzweil. 11.36: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. 12.66: Mtttagstonzert. Dazw.: Bericht« v. d. Deutschen u. Wehrniachts-Skimeisterschaitcn. 14.66: Ein Spiel nach einem Märchen aus Siebenbürgen. 14.36: Kleines Konzert. 16.66: Fußball-Länderspiel: Deusschland—Jugo slawien. Zweite Halbzeit 16.45: Wien musiziert 16.66: „Heinz hustet . . Tragikomisch. Schwank. 16.25. Klaviermusik 18^5: Französische Musik. 16.66: Siebentes Wunschkonzert für das Win terhilfswerk 1938/39. 19.46: Deutschland-Sportecho. 26.66: Nach richten und Wetter. 26.16: Wunschkonzert (Fortsetzung). 22.66: Tages-, Wetter- und Sportnachrichten. Anschl.: Deutschlandecho. 22.R: Eine kleine Nachtmusik. 23.66—24.66: Tanz und Unterh. Reichssender Leipzig 6.66: Hafenkonzert. 6.66: Katholische Morgenfeier. 6.36: Or- gelmusik. 9.66: Da» ewige Reich der Deutschen. 9.45: Morgen- ständchen. 16.15: Lachender Sonntag. 11.46.- „Deutsch-Afrika — Ende oder Anfang?" 12.66: Mittagskonzert Dazw: Bericht« von den Deutschen und Wehrmacht-Sklmelsterschaften 1939. 14.66: Zeit, Wetter. 14.05: Musik nach Tisch. 15^0: Lustiges Kinderlieber' singen. 16.66: Fußball-Länderspiel Deutschland — Jugoslawien. Zweite Halbzeit. 16.45: Sonntagnachmittag au, Saarbrücken. 16.66: Erzählung. 18.26: Klassisch« Wanderlieder. 16.45: Mäd- chemnedaillons. Hörfolge. 19.3V: Barnabas von Geczy spielt. Reichssender Leipzig 6.66: Wetter. 6.16: Eymnasttk. 6^6: Frühkonzert. Dazw.: 6L6—7.66: Nachrichten, Wetter für den Bauern 7.66—7.16: Nach richten. 8.66: Gymnastik. 8.26: Klein« Musik. 8L6: Konzert. 16.66: Schaffende» Volk. 1L36: Wetter, Glückwünsche. 11.15: Er zeugung und Verbrauch. 11LS: Heut« vor . . Jahren. 11.46. Der Bauernhof und seine natürlichen Eiweißauellen. 11-55: Aess, Wetter. 12.66: Mittagskonzert. Dazw.: 13.66—13.15: Zeit, Nach richten, Wetter. 14.66: Zeit, Nachr., Börse. Anschl.: Musik nach Tisch. 15.25: Kreuz und auer durch die Laußnitzer Heide. 15.45: Dissen und Fortschritt. 16.66: Nachmittagskonzert. 18.66: Zm Erinnerung an die Erteilung des Schutzbriefes sür Deutsch-Ost- afrika am 27. Febr. 1885. 18.15: Kleine» Flätenkonzert. 18.46: Finnland-Erzählung. 19.66: Von allerlei Tieren. 19.56: Um schau am Abend. 26.66: Nachrichten. 26.16: Großer bunter Abend. 22.66: Nachrichten. 22.15: 1. Großkundgebung des Reichslustschutz bundes im Sudetengau. 22.25: Wetter, Sport. 22^0—24.66: Nacht- und Tanzmusik. Reichssender BreSlau 5.36: Schallplatte«. 6L6: Friihmuflk. 8L6: Konzert. Schassende» Volk. 11.45: Richtig« Zeit der Kopfdüngung. Konzert. 14.16: Schallplatten 15 7' "7 . 77...., 18D6: Hausmusik der Httker-Jugend. 19D6: Lied an der Grenz-. 26.16: Das-Lied der Donau. 22^6: Konzert. 24.66: Bunte Musik In neuerer Zeit hat man eS unternommen, zu einer Ehrenrettung der vielverlästerten Xanthippe anzusetzen, die, als Gattin deS griechischen Weisen Sokrates, nochmals jedem bösen Eheweibe ihren Namen leihen mußte. Wir wollen die sen Streit der Meinungen nicht erneuern, sondern nur eine Tatsache festhalten, die beweist, daß wenigstens hin und wie der Sokrates ein vergnügter Mann und seine Eheliebste Wohl im Rechte war, wenn sie einmal aus der Haut fuhr. Sokra tes, so wird berichtet, habe neben der Leidenschaft für die Weisheit auch einer irdischeren Leidenschaft gehuldigt. Er kannte kein größeres Vergnügen, als oft und auSgieoig zum Tanze zu gehen — lind wenn er dann, verspätet, und Wohl auch voll des süßen Weines, heimkehrte, sparte Xanthippe verständlicherweise nicht mit einer handfesten Gardinen predigt. Große Männer, darin steht der alte Grieche nicht allein, neigen zuweilen absonderlichen Gewohnheiten zu. Luther spielte nicht weniger gern als Friedrich der Große die Mote, der Dichter Milton, der seine Zeitgenossen mit dem .^ver lorenen Paradies" bezauberte, spielte leidenschaftlich gern Orgel, und der Maler Gainsborough verstand neben dem Pinsel auch den Bogen zu führen und brachte es auf der Violine zu einer Hohen technischen Meisterschaft. Das Verhältnis von Sokrates zu Xanthippe kehrt in der Ehe Goethes umgekehrt wieder — die Gattin des Dichters, Ehristiane Vulpius, war ein ebenso tanzwütiges wie reizvol les Geschöpf. Oft kehrte sie von einem Vergnügen mit durch getanzten Schuhen heim, während der Geheimrat zu Hause an einer großen Szene seiner Dramen geschrieben und sich zur Erholung mit kleinen Schlangen beschäftigt hatte, die er im Ofenwinkel hielt und zärtlich zu hätscheln liebte. Darin glich er dem römischen Kaiser Tiberius, von dem erzählt wird, daß er eine Schlange als Busenfreund hielt. Von anderer Art war der Kaiser AugustuS, der den Tod seines Lieblingssperlings mehr beklagte als den Verlust fei ner von Barns im Kampf gegen Hermann, den Cherusker, verlorenen Legionen. Honorius wiederum hing derart an seiner Lieblingshenne, daß er in seinem Kummer über ihren Verlust die Einnahme Roms durch Alarich völlig vergaß. Eine ganz andere und mehr peinliche Art von Tierlieb. Haberei verriet Ludwig XI. Als der König Frankreichs töd lich erkrankt war, vermochte nichts ihn zu erheitern, außer der Vorführung von eigens für ihn dressierten Schweinen, die in die sonderbarsten Kleider gehüllt werden mußten, um seinem Munde ein Lächeln zu entlocken. Kehren wir nochmals bei einem liebenswerten deutschen 'Dichter ein, bei Jean Paul. Gebürt es nickt zum Bilde dieses kuriosen Erzählers, baß er in seinem Arbeitszimmer Tauben, Hühnern und Spatzen freien Zutritt ließ und sich von ihrem Gurren, Krähen und Piepsen nicht in seinen Betrachtungen über die Unsterblichkeit des Geistes stören ließ, sondern diese Geräusche sogar als angenehme Begleitmusik empfand? Den Vogel schießt zweifelhaft in der Rokokozeit der Graf de Castel Mario rn Treviso ab. Es ist schwer zu entscheiden, ob seine Freude an der Musik oder sein Genuß einer guten Tafel dabei das Uebergewicht bildete. Er hatte sich jeden falls einen überaus kostbaren Bratspieß konstruieren lasten. Dieser in einer sinnvollen Maschinerie angevrachte Spieß drehte zugleich 130 andere Röstwerkzcuge und Brathilfen und spielte nacheinander 24 berühmte Arien von verschiedener Länge, denn er war mit ebenso vielen mechanischen Musik instrumenten verbunden. Das Zeitmaß eines jeden Liedes entsprach nach einem eigens hierfür verfertigten Rezeptbuche stets genau einem bestimmten Gericht. Der Koch mußte eben nur lernen, Lei welcher Arie er eine Hammelkeule ü l'Anglais und bei welcher er Geflügel L la Flämande zuzubereiten hatte. Ans diese Art verkürzte der reiche Graf sich und seinen Gästen das Warten auf ein saftiges Stück Fleisch mit einem musikalischen Zwischenspiel und sicherte dadurch zugleich die immer haargenauc Innehaltung der Zubereitungsvor schriften. O»r quoclirükrlg» Springar I. Bething (Rigaer Ta geblatt) Weiß: Kf6, Lg8, Vf7, L4 (4). Schwarz: KH«,SgS l2). Weiß zieht und gewinnt. In dieser hübschen Studie Dßt Weiß trotz seines Bauernübergewicht« auf einige Schwierigkeiten, da sein Läufer scheinbar recht ungünstig steht u. Schwart über allerlei Pattdrohui- gen verfügt. Zu beacht ssl bet der Lösung, daß Läu fer und Randbauer in der vorliegenden Stellung nur dann gegen den allein stehenden König gewinnen a _ . >— —WH8 . 26.66: Nachrichten. 26.16: Unterhaltungskonzert. Nachr., Wetter, Sport. 22.36—24 60: Unterhalt, u. Lanz RetchSsender vre-lai, L00: Hafenkonzert. 8.15: Schallplatte». LOS: Morgenfeier. ' 0^0: Musik für Violine u. Klavier. 10D0: Wunschkonzert. 11.06: u-izv.!»»,--->. Von Händel bi» Bruckner. 12D6: Wunschkonzert. 14.16: Aus, i gemächlich uni die Höhen windet, mehrmals <,uf, ihr Wandersleut. 15.36: Freund« plaudern über Bücher, der die Heimat kennt und „nicht^vergaß , tsyg. Wunschkonzert. 19L6: Fußball-Länderkampi Deutschland - Jugoslawien in Berlin 26.10: Wunschkonzert. 2«D0: Nachtmusik Montag, 27. Februar Deutsehlandsender 0.00: Nachr., Wetter. 6.10: Schallplatte«. 6.30: Frühko«. zert. Dazw.: 7.00: Nachrichten. 9.40: Kleine Turnstunde. 10.66; Märchen für Kinderchor und Instrumente. 11.66: Rormalfreouen. zen. 11.36: Schallplatte». Anschl.: Wetterbericht. 12H0: Schlvh, konzert Hannover. 13^0: Glückwünsche. 1L4S: Nachrichten. 14.U, Allerlei. 15.15: Kammermusik. 16.66: Musik am Nachmittc In der Pause: 17.60-17.16: Au» dem Zeitgeschehen. 18.60: Li» der der Ausländsdeutschen. 18L0: Buna. Hörbericht von der Herstellung des synthetischen Kautschuks. 19D0: „Die Zouberfköte" Oper. 22D0: Tages-, Wetter- und Sportnachrichten. 22^0 bk 22.40: Weltpolitischer Monatsbericht. 23D0: Elfte deutsche Eis- segslwochr in Angerburg. 23.15—0.15: Neue Musik aus der Ost mark. Absonderliche Steckenpferde Bon den kleinen Seiten großer Mjinner Von Christoph Walter Dreh In neuerer Zeit hat man eS unternommen, zu einer als Gattin deS griechische. . bösen Eheweibe Ihren Namen leihen mußte.. Wir wollen die- s— 2 S r— S 7 - 9 16 M st- IS - - 16 19 26 21 22 24 2S SS Mütt In Deir ist dt steckt;, W-nr jo alles in l j» das -unä< d»r Arzt voi Sichtig ist, -n'llen. Jed im Rhythmu ich mit Ang schreiben, da: Grund zur si auf keinen 8 gegenüber k, eine eigene ( chnell kommt Nicht üb einzelnen Vit haltüblichen 1 Vitamin wi Sauerstoff-vf nicht vor. Dc 81 tut die l dauer ab, w beim Kochen lang, so geht mu so lang« an Vitamin ( beim Einweck der Früchte u Da» jede Gebiet, wie s teilt wurden. Wer viel doch bei der Ärbeitshemm: leicht ein. Di sitzt Nicht gew reichlich und I wechsel sorgen die Wissenscha ten Stube u Luftaustausch ren von Fens feuet angesau „Aerztlichen Heizung mit L dige Lustern, Dinge untersu brennung von odm Lust ang »sen eins Art daß die richt s-tzung für di Fenstern, da» richtig, daß au entrissen und bewachtet wer! 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