Volltext Seite (XML)
öeilage Mm -lu« Tageblatt. S-mmbrn-, -en 2. Dezember. 1/ r r r r UsdaHgHdol Die zunehmenäen Transport« schwierigkeUen äesDierverbanäes. Me durch di« Tätigkeit der deutschem Unterseeboote und di« Frachtraumnot verursacht«» EMvierigkeiten drohen sich immer mehr zu einer ernsthaften Gefahr für die militärische MtionEaft des Biervervände» au», zuwachsen. Der bekannte englisch« Journalist Dillon äußert im Daily Telegraph seine schweren Bedenken über den gegenwärtigen Zustand der Dmnapo^verHält- niss« -wische« den einzelnen Ländern der Hlntrnt« und Mist auf die hieraus entspringenden Gefahmn hin, falls nicht rasche und durchgWifende MatznWm« zur Abhilfe dieser UrlMstünde getroffen Würden. Litton schreibt, bah die BeschaMng! der Munition und dk Frage der übrwseeischsn TraWpsrte zwei Punkt« sind, von denen Deutschland und seine BEÄndetL« di« EntMeidung d«S Krieges erwarteten. Sofern «mf Seiten d«S VMAeEn- des nicht allss getan wird, die Fragen. MMnstM des Entente zu Entscheiden, könnt« die dwchtznd« GHa^ kaum abgewendet w«rden. Gr klagt; M« AeschaffütM Vs« schwtzrM Artillerie und hochexplosiven G-fchvssen wird von deutscher «eite mit all«» Kräften betrieben. Ui alle« Aufgeboten, um auf diesem, Gebiete di« Uoberlo» gercheit zu erringen. Der Bierverband wird tm nächsten Frühjahr in Vst und West die ÄrgÄnifs« dieser Bemüh« ungen spüren. Andererseits trachten uns«« Feind« da nach, uns« Kriegsmaterial durch Vernichtung der Trans. Portschiffe zu verringern. Die deutschen Unterseeboot« sind in atten Meeren. Bet dieser Ausgabe der Vernich tung kämpft die Zett auf Veite« deW Gegners. Euch Die Versorgung Italien» mit «Mett, Zuck« und Getreide ist durch die deutschen Unterseeboote schwer geschädigt. DaS Problem der italienischen Lebensmittelversorgung ist durch den U^Bootkrieg aktuell gchvdrden, und man dürfe sein« Wichtigkeit nicht unterschätzen, da Italien leben mutz, um mit dem Bierverband« zusammenzuar- beiten. Vielleicht könnten die Schwierigkeiten behoben werden, wenn man rechtzeitig zu ihrer Beseitigung schrei, tet. Sonst dürfte sich hieraus «in Weiteres düsteres Ka pitel der in diesem Kriege gemachten Fehl« entwickeln. Die wachsenden TranSportschwierigkeiten der Entente werden uns SiegvÄhelfer sein! at-ecküleülied KrieasausaLklaa Ktimthker — dir gilt dir Ehr. Von Rudolf Herzog. Die Stunde ruft nie rief sie so wie heut. Und „Deutschland" hallt es, „Deutschland" durch die Horch, Heimat auf! Es ist eiu Festgeläut: sEau'n Mein Volk, mein Volk mit Männern, Kindern, Frau'n, Steh still auf jedem Weg, auf dem du gehst, Bis daß dein Ohr den Heerruf in sich nahm. Dies ist die Stunde, wo du nackend stehst, Vor deiner Ehre nackt und deiner Scham Gib Antwort, du. Was rief sie dir ins Ohr? Was ins Gewissen dir? Verstandst du gut? An Somme und Ancre blutet Korps um Korps, Vor Reims und vor Verdun dasselbe Blut, Hei, wie der Tod um unsre Tapfern girrt Durch Rußland hin und durch Rumänien quer, Und keiner fragt, was aus ihm selber wird, Ein Wort, ein Schrei nur: „Waffen, Waffen Herl" Der Ruf gilt euch! Kein Deutschgebor'ner streift Ihn von sich ab. Ihm müßt' die Hand verdorr'n. Der Ruf gilt euch! — Als ob sie Schwerter greift, Krallt sich die Faust und reckt sich jäh nach vorn, Spannt sich die Muskel, wirft den Druck beiseit', Den Druck der Scham, der euch zu Augen stieg, Las't in gewohnter Ruh im Sonntagskleid Ihr von der Brüder blutgefärbten Sieg. „Gebt Waffen, Waffen!" — Nicht um Geld und Gut, Um Leib und Leben nicht der Heerruf wirbt. Um Siegerwaffen! Spürt ihr euer Blut? Das ist die Stunde, wo die Selbstsucht stirbt, Das ist die Stunde, die der Stolz begehrt: „Auch wir, auch wir!" Kein Platz im Glied mehr leer. Gebt Eisen uns! Wir schmieden Pflug urd Schwert.' Die ganze Heimat ein Freiwilligenheer! O du mein Deutschland, nun erst bist du groß Und wert der Brüder, die vorn» Feinde stehn. Ich seh den Schreiber, Brust und Arme bloß, Das Feuer schüren und den Schraubstock drehn, Ich seh den Bürger mit dem Bauer ziehn Am selben Pfug um Korn und Kraut und Mais, Und was noch gestern Frau und Mädchen schien, In MSnnerkleidern und am Amboß heiß. Wie einst Germaniens Frau'n im Blutgefecht Die Waffen schärften, die am Feind zerhau'n! Wie wird dereinst ein späteres Geschlecht Anbetend auf zu solchen Müttern schau'n. Die Stunde ruft! Ein einz'ger Iubelschrei Gibt Antwort nur. Es schwillt di« Menschenflut. Kein Feigling schwankt. Schon brodelt Stahl und Blei — „Wir kommen, Brüder! Blut von eurem Blut!" vsz Mel aer steMebauser. WWW VW' A> WsK^KFAL. BU Wschkmck verbvrm.) W-MMMk-M sM?R Wm Nr LMen Frauen an, ab« junge Mädchen gehorcht» nichtsdestoweniger seiner Weisung« Und da ergab sich dann freilich, daß seine Ver mutung ihn nicht gM-rscht hatte. In dem Augenblick, MS das Tageslicht nur nvch durch das gemalt« Fenster fallen konnte und die Umgebung v«r Standuhr in tiefe Dämme, rang gehüllt wurde, gewann das Reflexhild des gehar nischten Ritters in überraschender Weile an Schärfe und Deutlichkeit, und der Schatten eines Bieistrelfens, der über feinem Kopf« da» Fenster in Hälften tollte, erhielt in täu schender Art da» Aussehen eines (stricke», an dem die Gestalt aufgebängt sei. Es gehörte auch jetzt noch ein abergläubisches und ziemlich ängstliche» Gemüt dazu, etwa« Furcht und Ent- setzen Eintlößendes in dem Reflexbilde zu sehen, aber dem tavseren Doktor Sommer schien es ja weder an dem Aber glauben noch an der Aengstlichkeit zu mangeln. Margarete «ar der Meinung, daß e» vollkommen genügen würde, wenn Betty ins Dorf ginge, um dort einen Boten aufzutreiben, den man zum Doktor Stein harter oder zu einem andern Mildenburger Arzt senden könne. Aber nach seiner Erfahrung mit dem Postagenten hielt Arenberg es doch für besser, selbst zu gehen. Dies- mal lenkte er seine Schritte nach dem Wirtshause, weil er annahm, daß sich dort vielleicht ein Wagen auftreiben lassen würde. Aber er hatte sich in der Voraussetzung getäuscht. Immerhin war man freundlich genug, ihn an den Schmied Viertens zu verweisen, von dem man mußte, daß er im Besitz eines Fahrrades und eine» für solche Botendienste wohl verwendbaren halbwüchsigen Sohne» sei. Der Schmied aber erwies sich glücklicherweise als ein zugänglicher und gefälliger Mann. Kaum fünf Mi nuten, nachdem Arenberg sein Anliegen vorgebracht, fauste der junge Mertens bereit» in den Sommerabend hinaus. noch in der Nacht nach ihrer Ankunft mutzte -als Lb« Kopf nach dem Doktor geschickt werden. Ls hieß, sie Hütt, da- Gespenst eine» Erhängten gesehen und s«t darüber so furchtbar erschrocken, daß sie in Krämpfe verfall«« wäre. Da» Kindchen kam denn auch richtig noch in der nämlichen Nacht, und Wochenlang glaubte man, daß man weder bi, Mutter noch das Kleine würde am Leben erhalten können. Aber sie sind denn doch beide durchgekommen, und sobald sie fortgeoracht werden könnt«, ist dt» junge Frau mit ihrem Knäblein auf und davon gegangen. Sw ioll fortan ein solches Grauen vor dem Heidebause gesucht haben, daß sie nie mehr hierher zurückgekehrt ist.* .Und Sie erinnern sich ihres Namens ganz genau? — Sie wissen bestimmt- daß sie Holderegger hieß?" Mertens nickte. i „Ja, meine Mutter hat uns di« Geschichte so »ft «. s BHV, daß ich ihn mir gut gemerkt habe." „Was weiter aus ihr geworden ist, wissen Sie nicht? - »Nein Herr!.—Ich weiß nur, daß es mit ihrem Vater, der« alten Dolkhardt» kein gutes Ende nab«. Gr lebt« zuiM, nachdem alle seine Töchter verheiratet waren, g u'i/ «lletn mit einer alten Haushälterin in dem Heide, haust. Und da war es wohl schließlich kein Wunder, wenn aufs Trinken verfiel. Die Wirtschafterin erzählte oftmekr ,m Dorf-, daß es ihr ganz gruseüa fei bei ihrem ,i.rn. Ganze Nächte hindurch sitze er auf der Diele mit einer Batterie von Weinflaschen und unter- halte sich mit dem geharnischten Ritter über der Tür, den er in ein« Art von stummem Zechkumpan anzufthcn scheine. Eine» Nachts, als sie oben in ihrer Schia^ kammer lag, Härte sie einen schweren Fall. Aber sie fürchtete sich zu sehr, um aufzustehen und Lärm zu schlagen, und al» sie dann nach Tagesanbruch zitternd und zähneklappernd htnunterschlich, fand sie ihren Herrn mit gebrochenem Genick tot am Fuße der Treppe liegen. Jedenfalls war er in der Trunkenheit abgestürzt. Ab r die Alt« behauptete steif und fest, der Drachentöker ü u der Tür müsse seine Hand dabei im Spiel gehabt haben. Und ich glaube, es gab hier in Langenhagen Leute g« nug, di« ihr darin verstimmten.* (Forts, folgt.) Der Alte aber, der sichtlich «roh war, ein wenig schwatzen zu können, hielt den vornehmen Besucher noch in o« Haustür fest und ließ sich von ihm ausführlich über de» Hergang des Unfalls berichten. Arenberg hatte es ja leicht gehabt, lediglich von einem durch fjehlireten verursachten Fall von der Tr^pe zu sprechen. Aber es reizte ihn, zu errabren, was mem sich hier im Dorf von dem Heidehause erzählen mochte, ünd er ließ darum in halb scherzbajler Form etwas scm Gespenst einfließen, dessen Erscheinung frw": Freund für einen Moment aus der Fassung und um dt» u'tchs Vor sicht beim Heraasteigen gebracht hatte. Nach « Vor aufgegangenen überraichte es ihn kaum, als er sah, Latz der weißhaarige Schmied dabei eine sehr ernste Mienr aufsetzte. „Hat er wieder mal Unheil angerichtet, der Drachen- töter ?* meinte er. „Wenn ich der Besitzer des H-idehaus*« wäre, ich würde mich nicht einen Augenblick besinnen, dies Fenster in tausend Stücke zu schlagen * ' „Sie sind also der Meinung, daß es schon ftüher zur Veranlassung trauriger Ereignisse geworden wäre?* „Ja, was so die Leute reden. Ich will ja nicht sage«, daß es daran schuld gewesen wäre, denn ich bin ein auf. geklärter Mann. Aber die bösen Geschichten, di« man sich erzählt, sind doch immerhin mehr oder weniger mit diesem heiligen Georg verknüpft. Und es tut ntcbt gut, so etwa» tm Hause zu haben. Da» ist allerdings mein« Mei- nung.* . „Und können St« mir auch sagen. Herr Merten», welcher Art diese bösen Geschichten gewesen sind?* „Ach, das geht weit in die Vergangenheit zurück, weiter, als daß ich aus eigner Erfahrung darüber bertchten könnt«! Denn als die erste postierte, war ich noch ein ganz kleiner Junge. Damals wurde das Hau» von einem gewissen Bolkhardt betvohnt, der es auch schon von seinen Eltern und Großeltern geerbt hatte. Der hatte, soviel ich weiß, mehrere Tächter, von denen die eine an einen Mann namens Holderegger verheiratet war. Al» die ihrer erste» Niederkunft entgegensah, kam sie hierher, weil st« dem Kind« im -aus« ihrer Eltern das Leben schenken tvollte. Und Anc. ZWlallfkM deutscher Schäferhund Wird im Stadthaus zu Aue Montag, 4. Dezember ISIS vormittags 11 Uhr öffentlich versteigert. Aue. den 1. Dezember 1916. Der Nat der Stadt. OOutljche Handelslehrankalt;u Zwickau. Beginn des 71. Schuljahres Montag, den 16. April 1917. j. Höhere Handelsschule: Ijöhriger Fachkursus mit ^wöchentlichen Unterrichtsstunden für junge Leute im Besitze des Einj.-Freiwilliqen.Zeugnisses und für Mädchen mit höherer Mädchenschulbildung. II. Handelsvor schule: 2jährige Handelsschule vor der Lehre mit 32 wöchentlichen Unterrichtsstunden und wahl freiem Vorbereitungskursus für die Em.-Freiw.-Prüfung. III. Handelsschule: 3jährig, für Kausmannslehrlinge, mit 14—21 wöchentlichen Unterrichtsstunden. IV Mädchen.Handelsschul« : Ijährrger Fachkursus mit 24 wöchentlichen Unterrichtsstunden. V. Berkäuferinnenschul«. Lehrpläne und Satzungen kostenlos. Anmeldungen werden im Schulgebäude, Geor- gcnstraße 3, entgegengenommen. mtl. Bekanntmachungen. " / Ariegsküche Aue. In der Woche vom 4. bis il. Dezember ISIS erfolgt e Ausgabe des Essens auf die Gutscheine Nummer 17 401 bis 17 SSO in der Schule ar» der Gabelsbergerstraße. 17801 „ 17780 im Staötkeller 17 781 „ is ooo bet d. Firma S Wolle, , „ 18101 „ 1S8SS in der Kochschule. Gutscheine sind bei jeder Ausgabe des Essens mitzubringen. Bei der 1. Wochenabholung ist für jeden Gutschein Ine neue rote Warenkaite vorzulegen, von der in der kommen- len Woche der Abschnitt L abg.trennt wird. Ebenso werden Kartoffelmarken gekürzt und zwar Dir je 2 Wochen eine 7-Pfund - Marke. Die Kartoffel- SartLN sind deshalb bei der ersten Wochenabholung in der RriegSküche vorzulegen, wo sie entwertet werden. I Die Ausgabe der Gutscheine erfolgt nur Freitag«, Isormittag von r/,S—10 Uhr im Stadthause, RalLkanzlet, Zimmer 13. Zu anderen Zeiten kann eine Ausgabe der Gutscheine nicht mehr erfolgen. Bei der Abholung der Gutscheine ist die Warrnkon- trollkarte immer mit vorzulegen. Au«, den 1, Dezember 1916. Der Nat der Stabt. 1S1- SWWW^SWSS »MW Kus äem RSnlgreich Sachsen. Sachsen für die Sommerzeit. Auf Grund des Ergebnisse» ihrer Erhebungen hat di« sächsische Regierung dem Reichskanzler gegenüber ihre Stellung dlchtn sestaejlegt, daß ste für die Wiederholung de, Sinrtchtutts der Sommerzeit Im nächsten Jahre etntrM. Die Regierung entspricht damit der Wchrhest »er Witzfan- aenen Gutachten, dio sich für die Wiedereinführung der Sommerzeit im nächsten Jahre ausgesprochen haben. In erster Linie ist die Industrie für die Wiederholung eingv- treten, da ste durchweg gute Erfahrungen gemacht hat. Zum Teil ablehnende Gutachten kamen au» landwirtschaft lichen Kreisen. Die Regierung vertritt den Standpunkt, dah auf jeden Fall ein abermaliger versuch gemacht wer den muß, der vielleicht neue Ergebnisse zeigt. So kanq beispielsweise die Wirkung der Sommerzeit auf die Schul- kinver nach dem einmaligen Versuch noch nicht abschlie ßend beurteilt werden, da wir einen überaus kühlen Som- mer gehabt haben, in dem bekspiesswelse die Wirkung hei- ßer Nächte auf den Schlaf der Kinder nicht beobachtet wer- ! den konnte. Teuerungszulagen für sächsische Staatsbeamte, Bedienstete und Arbeiter. Die sächsische Regierung hat beschlossen, den Staatsbe amten, -bediensteten und -arbeitern besondere Teuerungs zulagen zu gewähren. Wie wir von zuständiger Stellv er- fahren, steht die Veröffentlichung und di« Höhe der Zu lagen und die Grundsätze der Gewährung unmittelbar be vor. Die Auszahlung der Zulagen erfolgt ebenfalls in kürzester Frist. Mit diesem sehr erfreulichen Vorgehen folgt