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MMMLrMkr TagekM DAWrßwerda MM, Aleukirch und Zlmgegend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage machungen des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Frau und Heim / Zum Sonntag / Landwirtschaftliche Beilage — Druck und Bischofswerdau.Neukirch(L)behördlicherlettsbestimmteBlattu.enthäÜferner Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt die Bekanntmachungen des Finanzamts zu Bischofswerda u. and. Behörden. Dresden Nr. 1521. GemeindeverbandsgirokasseBtschofswerda KontoNr. 364 LrschelaMMwesier LLgllch mtt Ausnahme der Sonn- und Feier- tage. vyumeeN» Pir dl« Zelt «ine, halben Monats: Frei ins -au» halbmonatlich AM. 1.10. beim Abholen In der Gelchästs- itell« wSchentttch 4S Rpf. Einzelnummer 10 Rpf. (Sonnabend- nummer IS Rpf.) Fernsprecher «ml »ischosswerda Nr. 444 und 445 Im Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Beiörderungseinrichtungen durch höher« Gewalt hat der Be zieher kein«» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung od«r auf Rückzahlung de, Bezugspreis». Nr. 3« Sonnabend, den 11. Februar 1939 94. Jahrgang — - «n,eigenprris: Die 48 mm breit« «inspaltige MMimeterzeil« S Rps Im Textteil die SO nun breit« Milllmrterzeil, 2» Rpf. Nachsatz nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. „Krieg in Katalonien ist beendet!" Eine historische Feststellung -es nationalen Heeresberichtes vom Freitag BWao, II.Feibvuar. Der nationale Heeresbericht mel det in eindrucksvoller Kürze: Die nationalen Truppe« erreichten am Freitag alle Punkte an der französischen Grenze zwischen Puigrerda und Port von. Der Krieg in Katalonien ist beendet. Nach den militärisch«» Erfolgen auch überwältigend«» moralischer Sieg Francos rlMMMMUikk Wkll slhn MM Selbst ritte „Polizeipräsidenten" und Leibwache- Kommanbauten melden sich Bilbao. 11. Februar. Bei dem französischen Grenzbayn- Hof Tour Le Carol warte« 48voo ehemalige bolschewistische Milizen auf die Einreise nach Nationalspanien. Weitere 5800» Milizleute unL Zivilflüchtliuge Haven Gesuche einge- reicht, um «ach Nationalspanien zurückkehre« zu dürfen. In Jrim trafen am Freitag insgesamt 17 Züge mit 18 »»» ehemaligen Soldaten ein, die in die sowfetspanischea Abteilungen gepreßt Worten waren. Darunter befanden sich 8»» Verwundete, die sofort ppm Sanitätsdienst Übernommen wurden. In Jrun erwartete eine große Menschenmenge die Sol daten, die einen sehr ausgehungerten Eindruck machten. Wie groß im übrigen Li« Sehnsucht nach der Heimat bei manchen sowjetspanischen Funktionären ist bzw. wie hoffnungslos die Lage Valencias beurteilt wird, geht aus der Tatsache hervor, daß in San Sebastian der „Polizeipräsident" von Barcelona, der sogenannte rote „General" TorreS, sich den national spanischen Behörden gestellt hat! Selbst Geomez, der Kom mandant der bolschewistischen Leibwache deS Oberbonzen Azana, sowie fünf Mitglieder der Leibwache haben sich in San Sebastian gestellt! Für Sonnabend wird die Rückkehr Les Obersten Reh d' Harcour erwartet, der seinerzeit als Militärgouverneur von Teruel mit seiner Garnison von den Bolschewisten bei dem Angriff auf die Stadt gefangen worden war. Auch Oberst Barba, der einst zu den berühmtesten Verteidigern Teruels gehört hatte, aber trotzdem in Gefangenschaft geriet, wird Sonnabend zurückkehren. Er ist infolge der Folterqualen im Gefängnis von Barcelona erblindet. «MW MW dn NmllMei WMWNklW „Wir brauchen keine Gefälligkeiten -er Demokratien, son-ern siegen aus eigener Kraft". Men Einmischung in Spanien, g schen Behauptung, baß die brtttsche , «griffen habe, um weiteres Blutve BWao, 11. Februar. Nach Beendigung der Operationen in Katalonien beschäftigt sich die nattonalspanischc Presse ausführlich mit der Tatsache, datz General Franco die Offen sive gegen alle Versuche ter Demokratien, sie zu hemmen, ncgreich dnrchgeführt hat. Die Zeitung „Mario Basco" schreibt: Wkr bitte« die Demokratie« um keine Gefälligkeit. Wir titte« nicht einmal mehr um die Gewährung der Krieg, führenden Rechte. Wir'sind stolz darauf, datz wir den Krieg auch ohne dieses Zugeständnis gewinnen werden. Wir er suchen ebensowenig um die Zurückziehung der Internationa len Brigaden, denn wir führen ihre Entfernung vom Boden Spaniens aus eigener Kraft durch. Wir fordern lediglich die Sfückerstattung unseres Nationalvesitzes, wiö Gold und Banknoten im Auslande, spanische Schiffe, die in AuSlandShäfen interniert sind sowie alles KriegSmaterial, La- mit spanischem Gelb gekauft wurde und jetzt in Frankreich beschlagnahmt ist. Im übrigen ist uns die Haltung der Demokratie« gleichgültig. Wir haben Zeit, zu warte« und verfüge« über die Sicherheit des Siegers. Lorr-on bekommt langsam kalte Füße Die spanische Spekulation scheint erfolglos zu bleiben — Man wartet auf Francos kleinen Finger' DNB. London, 11. Februar. In der Spanienfrage be schäftigt sich Lio Londoner Morgenpresse weiter mit Len Frie- densausfichten und der Frage der Anerkennung Francos durch England und Frankreich. In den Kommentaren wird jetzt die Tendenz fühlbar, die Aufmerksamkeit von der briti schen Geschästemacherei abzulenken. Außerdem wird der Aerger spürbar darüber. Laß Franco sich nicht von John Bull sangen läßt. So erscheinen setzt groß aufgemachte Be richte über angebliche Bombenabwürfe nationaler Flugzeuge über Minorka während der Uebergabebesprechunaen. Aus diesem Vorfall scheint man in London Kapital schlagen zu wollen, da man ans dem Standpunkt steht, daß während des Aufenthaltes der „Devonshire" im Hafen von Minorka Was- fcnsiillstand habe herrschen müssen. , „Times" stellt -« dem Vermittlungsversuch, der Englän der bezüglich LeS restlichen RotspanienS vorsichtig feL die britische und die französische Regierung warteten auf die Mglichkeit, beide Seiten zum FriedenSschlutz zusammcnzu- "nngen, sobald ein Zeichen gegeben werde. A„^Dailh Tüemapb" «liiflcht — und Paris müsse dieser Ansicht Rechnung rra- S?n —, daß Franco, wenn auch nur privatim, ganz spezi fische Versicherungen abgeLen müsse, ehe sein dringender Wunsch nach Anerkennung erfüllt werden könne. «New Ehroniele" schreibt in einem Leitartikel zu der bri- rischen Einmischung in Spanien, gegenüber der heuchleri schen Behauptung, daß die brtttsche i Regierung diesen Schritt «griffen habe, um weiteres Blutvergießen zu verhüten, er übrig« sich jedes weiters Wort. Ein solcher Humbug nach 21^ Jahren völliger Teilnahmslosigkeit gegenüber Spa nien könne England nur den Spott der Diktatoren zuziehen. ..„Nachdem England alle GrWdsatze verleugnet habe, be schließe man aus einmal, eS sewst mit der Einmischung zu versuchen. Wer aber den Teufel in sein eigenes Spiel brin gen wove, möge bedenken, datz der Teufel mehr Uebung darin „Spanienfrage nicht so einfach" Französische Presse bläst allmählich zum Rüchug PgkiS, 11. Februar. Me französischen Frühbkätter sind in der Beurteilung der spanischen Ereignisse und ihrer mög lichen Entwicklung heute etwas zurückhaltender als am Vor tage. Denn, während die Blätter gestern noch betonten, daß die französisch-englischen Vermittlungsversuche zu einer be reits für das Wochenende zu erwartenden Ucbergabe Ma drids führen könnten, ist man ani Sonnabend nicht mehr so optimistisch. „Petit Paristen" stellt fest, es seien noch keine positiven Anzeichen vorhanden, die darauf schließen lassen, daß in Kürze ein Waffenstillstand abgeschlossen werden kann. Für den Augenblick warteten die französische und die briti sche Regierung den gegebenen Zeitpunkt ab, um den beiden Parteien ihre Unterstützung für die Aufnahme von Ver handlungen anzubieten. General Franco verlange eine be dingungslose Kapitulation. In gewissen Kreisen habe man gestern davon gesprochen, so meint das Blatt weiter, daß die diplomatische Anerkennung der Burgos-Regie- runy durch London und Paris kurz bevorstche. Diese Infor mation scheine zumindest zu früh. Brittscherseits scheine man der Ansicht zu sein, daß die Lage noch nicht genügend geklärt sek. SkWMM WM irr SWWWNI Bilbao, 11. Februar. Der bolschewistische Sender in Car- tagen» bestätigt da- Eintreffen NegrinS und del BahoS aus sowjetspanischem Gebiet. Die beide« Bonzen seien in aller Heimlichkeit in Cartagena angekommen, wo sie sofort eine Konferenz der militärischen Führer zusammenverufen hät- ten, wobei Negrin den „Beschluß" äußerte, „bis zum letzten Mann" kämpfen zu wollen. In Bilbao wird zu dieser Meldung bekannt, daß natio- nalspanische Flieger von der Konferenz rechtzeitig erfahren hatten und das Rathaus überflogen, in dem die Beratungen stattfanden. Die roten Bonzen konnten nur knapp dem Tode entrinnen, da daS Rathaus von den nationalen Fliegern bombardiert worden war. Von Eartagena aus begaben sich Negrin und del Baho nach Madrid, wo sie mit „General" Miaja die Lage „prüf ten". Sie beschlossen, den Sitz des Valencia-Bonzenausschus ses nach Madrid zu verlegen und Übergaben Miaja dm Oberbefehl zu Lande, zu Wasser und in der Luft mit dem Auftrage, „den Widerstand bis zuletzt zu organisieren". Mit welch geschwollenen Phrasen die Sowjetbonzen »loch Eindruck zu machen versuchen, um zu retten, waS zu retten ist, geht aus dm Redewendungen hervor, in denen der rote Sender über die Reise und die Beratungen NegrinS und seines Begleiters berichtet. Da heißt eS u. a., die Seiden hät ten sich „von der Begeisterung der Bevölkerung überzeugen können, den Widerstand bis zum letzten Mann fortzu setzen". (!) Rom, 11. Februar. Die römische Presse stellt fest, daß die Rückkehr NegrinS und del VavoS nach Valencia als ein Beweis des englisch-französischen Manövers bezeichnet wer- der» «Me, M IW res MllektMen Eine treffende Kennzeichnung durch Reichsmmisier Dr. Goebbels Berlin, 11. Februar. Reichsminister Dr. Goebbels veröffentlicht in der Sonnabend-Ausgabe des „B.B." einen Aufsatz, in dem er sich nut dem Begriff des Intellektualismus auseinandersetzt. Er schreibt: Auf unsere letzte Auseinandersetzung mit den politischen Witzsmachevn sind uns eine Unmenge von Zuschriften zuge- gangcn, die fast ausnahmslos bejahenden und zustimmenden Inhaltes waren. Bei dieser Gelegenheit ist auch sehr häufig der Wunsch an unS hcrangctragcn worden, doch einmal eine nähere Charakterisierung des Typs des Intellektuellen vor nehmen zu wollen, da unsere Angriffe gegen den Intellek tualismus, soweit sic ohne klare Begründung vorgenommen würden, Anlaß zu vielfachen Mißverständnissen und Ver stimmungen böten. Dieser bei uns auch früher schon öfter vorgetragenen Bitte kommen wir hiermit nach und führen den von uns ge meinten und mit Recht angeprangcrtcn Intellektuellen in Freiheit dressiert vor. Es sei gleich vorweg betont, daß mit dieser Charakterisie rung nicht etwa der brave und anständige geistige Arbeiter gemeint ist, der sein Wissen, seine Erfahrung und sein Können in den Dienst seines Volkes und seiner Na tion stellt. Er verkörpert in seiner Gesamtheit die deutsche Intelligenz, zu der auch wir nnS rechnen. ES besteht ein scharfer Unterschied zwischen dieser Intelligenz und dem sog. Intellektualismus. Nicht jeder, der etwas gelernt hat und etwas kann, ist ein Intellektueller. Ein Jntelleknrcllcr ist jener sog. gebildete Mensch, bei dem -er zivile Mut im umgekehrten Verhältnis zum ange lernten Wissen steht. Er ist meistens das Ergebnis unserer früheren gänzlich falschen und fehlgcleitctcn Schulbildung und Erziehung. In Wirklichkeit ist dieser Intellektuelle eine durch geisti gen Drill künstlich hochgezüchtete Wissensan sammlung. Er ist in seiner Auswirkung gefährlicher als der ungebildete Nichtskönner, da er nicht so leicht durchschaut Werden kann. Der ungebildete Nichtskönner trägt seine Un tugenden und Mängel offen und naiv zur Schau. Der in tellektuelle Besserwisser aber besitzt so viel Schlauheit, für seine fehlende Zivilcourage dauernde und ewig sich wieder holende Ausreden zu finden. Er gibt Feigheit als Klugheit, Urteilslosigkeit als Ob jektivität, Arroganz als Mut und Nachgiebigkeit als höhere Einsicht aus. Dieser Typ ist bei uns in Deutschland so be sonders gefährlich, weil das deutsche Volk für diese, hier vor getäuschten Tugenden im allgemeinen ein großes Verständ nis und eine besondere Vorliebe hat, aber natürlich nur dann, wenn Liese Tugenden echt sind. Beim Intellektuellen jedoch lassen sie jede innere Kraft und jeden wahren Wert vermissen. Kein Wort gegen den intelligenten gebildeten Menschen, der für die Freiheit seines Volkes arbeitet und kämpft; aber soweit er das tut, steht er heute in den Reihen des Nationalsozialis mus oder ist ein begeisterter Anhänger der Bewegung, und tvcnn nicht schon aus Idealismus, dann doch wenigstens aus Klugheit und aus höherer Vernunft. Der hier charakterisierte Intellektuelle jedoch ist iveder idealistisch noch klug noch vernünftig. Er ist, so schlau er sich auch geben mag, in Wirklichkeit maßlos kurzsichtig und vor allen: maßlos feige. Darum wirkt er manchmal so aufreizend. Nach seiner Ansicht kann auch Wissen, Bildung und Stel lung nur auf dem dafür vorgeschriobenen Wege erworben weäen, genau so, wie er daS getan hat. Wagt eS einer, das auf andere Weise zu versuchen, so ist er ein Außenseiter und wird deshalb abgelehnt, kritisiert, bcnörgelt und bekämpft. Di« Intellektuellen sind in ruhigen und konsolidierten Zeiten gänzlich ungefährlich. Nur wenn politische Entwick lungen sich krisenhaft zuspitzen, stellen sie eine gewisse Gefahr dar. Dann rotten sie sich wie nach einem Herdentrieb zu Rudeln zusammen, und da ihnen der Instinkt fehlt, mit dem sie eine gespannte Situation überschauen und sachgemäß be urteilen könnten, ziehen sie ihre angelernte sog. Bildung zu Rate, um damit ihre Angst vor sich selbst und vor anderen zu erklären, ja, zu rechtfertigen. Es ist das jene falsche Klug heit, die Clausewitz schon deshalb für so außerordentlich ver derblich hielt, weil sie sich mit gescheiten Redensarten der Ge fahr entziehen will. Diese Menschen in ihrer Gesamtheit stellen auch einen großen Teil jenes einen Prozent dar, der bei allen Wahlen, selbst bei denen, die geradezu geschicht liche Entwicklungen ab-schlosscn, immer noch -um National sozialismus und zum Werk deS Führers Nein sagte und vermutlich in aller Zukunft Nein sagen wird. Mr haben nicht di« Absicht, ihn zu gewinnen, nicht nur deshalb nicht, Kreil Prix ihn nicht gewinnen könnten, sondern deshalb auch,