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wurden die Darbietungen der Steiermärker und Stücke aus einer äußert lustigen Kirmes-Kantate von Gerhard Nowottny ausge nommen. Auch am zweiten Lage bildete «ine eindrucksvolle musikalische Leistung einer HI.-Sviel- aemeinschaft den Auftakt. Da» Freiburger Bannorchester musizierte n Festsaal des Neuen Rathauses und brachte frisch und lebendig «ll» Meister zu Gehör. Der Solist dieses Konzertes, der IS Jahre alte -itlerjunge Schärnack aus Freiburg i. Br. konnte mit der hervorragenden, vom bewußten Erleben zeugenden Wiedergabe des Woiin-Kon-ertes C°dur von Johann Sebastian Bach einen großen mrMlichen Erfolg erringen. Ein offenes Singen zur Werkpause bi dem Nationalsozialistischen Musterbetrieb Leipziger WolikSni- rncrei ließ eine der schönsten Kraftquellen der Jugend, die Verbin- zung mit dem schaffenden Menschen, zu einem großen Erlebnis fir die Kameraden der Arbeit werden. Arbeiter und Jugend san- unter dem Motto „Fanget Euer Handwerk freudig an" Lieder von Freude und Arbeit. Der Leiter des Singens, der Referent im Amt Feierabend der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", Gerhard Nowottny, verstand es, in kurzer Zeit die Betriebsgemein schaft und die Jungen und Mädel des Schulungslagers zu einer singenden, fröhlichen tausendköpfigen Einheit zu verschmelzen. Am Nachmittag bildete die Jugend mit ihren Gästen eine Hörergemeinschaft, die sich, wiederum im Festsaal des Neuen Rat hauses, von Hermann Diener und seinem Collegium Musi- cum in meisterhafter Interpretation in das musikalische Wunderland des großen Leipziger Thonlas-Kantors Johann Sebastian Bach führen ließ. Im Mittelpunkt dieses Kammerkonzertes stand eine bis ins letzte klanglich ausgewogene meisterhafte Wiedergabe des „Musikalischen Opfers" über das „Thema regium" von Friedrich dem Großen. Der Tag klang mit einem festlichen Bläserabend „Mit Pfeifen, Trommeln und Trompeten" im Großen Saal des Zoologischen Gartens aus, der in der Ausgestaltung von Helmut Majewski und Bernd Poieß.rin Weiteres Gehlet der musikalischen Erziehungs arbeit der Hitler-Jugend mahebrachte. Die Musikzyge der Gebiete Thüringen (Kölledas und Mittelland (Delitzsch), die Rundsunkspie:- schar der ReichsspgeNdfuhrung Leipzig und zahlreiche singende Ein heiten waren unter der straffen Leitung von Helmut Ma- sewski zu'einem Klangkörper von.disziplinierter Wucht zusam mengewachsen Fanfaren leiteten den Abend ein, und dann folg ten Turmmiisike.-r, Landsknechtweisen, festliche Bläsermusiken an Fürstenhöfen, frldrriclanische Lieder und Märsche, Reiterlieder der Befreiungskriege, Märsche und Lieder der alten Armee und schließ lich Lieder ünd Märsche der neuen Zeit. Bernd Poicß als Spre cher zeigte meisterlich die Größe der verbindenden Linie der Dar bietungen auf, Den Veranstaltungen am Nachmittage und Abend wohnte Ge neraladmiral Dr. h. c. Paeder bei, der sich im Rathaus in das Goldene Buch der Neichsinesfestadt eintrug. Mitteilungen der LanbeSbauernschaft Zur Nährstoffversorgung unserer Böden » Wer seinen Düngungsplan anfstcllt, muß darauf achten, daß die Harmonie der Nährstoffe gewahrt bleibt. Sonst kann die stärkste Düngung nicht voll ausgenützt werden. Wie die zahlreichen Bobenuntersuchnngcn zeigen, befindet sich die Phosphorsäure häufig „im Mangel". Erfreulicherweise sind die Absatzzahlen für Kali und Stickstoff gestiegen. Mit der Phosphorsäure, die meist schon im Minimum vorhanden, ist, ist die Landwirtschaft jedoch nicht nachgekommen. Die Ver sorgung der Böden mit Phosphorsäurc muß deshalb erhöht werden. Dabei leistet uns der Boden Hilfsstellung, da die Phosphorsäurc im Gegensatz zum Stickstoff und auch teilweise zum Kali und Kalk durch Auswaschungen nicht vcrlorengeht. Soldaten fallen vom Himmel Gin Besuch bei den deutschen Fallschirm-Zögern Von unserem 8.-Sonderberichterstatter Die deutsche Weh.rm.acht hat vpr längerer Zeit daS Fall- schirm-Jäger-Regiment.1 aufgestellt, dessen Schule im Flie gerhorst Stendal untergebracht ist. Viele Mächte besitzen heute Fallschirm-Truppen, auch wenn sie vielfach erst in der Entwicklung begriffen sind. Ihre Bedeutung liegt auf der Hand. Sie können mit'dem rasch fliegenden Transportflug zeug überall dorthin gebracht werden, wo ein Truppeneinsatz zur Herbeiführung von Enscheidungen oder zur Störung gegnerischer Entfaltung oder Unterbindung feindlicher Mannschafts- nnd Matevialnachschübe unerläßlich ist. Bei allen Witterungsverhältnissen können die deutschen Fall schirmschützen abspringen, auf engstem Raum zu Boden gehen, die Waffen aufnehmen, sich sammeln und nunmehr an die Lösung der ihnen gestellten Aufgaben Herangehen. Der Wert dieser Truppe wird aber durch Offizier und Mann, Lurch die Ausbildung des einzelnen, seinen Geist, seine Hal tung, seine Einsatzbereitschaft, Kameradschaft, Pflichtgefühl und nicht zuletzt auch durch seine Bewaffnung bestimmt. Sensation in Stendal Als man in Stendal mit ber Schulungsarbcit begann, ließ man hier in der ersten Zeit alles stehen und liegen, so bald man gemerkt hatte, daß Me Maschine mit Fallschirm schützen in der Luft wär. Die Bewohner schwangen sich auf die Fahrräder und fuhren zum Rand des nahegelegenen Ucbungsplatzes, die Schulen schlossen den Unterricht und die Kinder pilgerten hinaus, nm einem noch nie gesehenen Schauspiel beizuwohnen, das heute für alle Stcndalcr zu einer Alltäglichkeit geworden ist, aber jeden, der mit Fall- schirmMtzen bei ihrer Arbeit noch nicht in Berührung ge kommen ist, in den Bann schlägt. So ging cS auch uns, die wir Gelegenheit hatten, auf Einladung der Stcndalcr Fall schirmschule einer Uebung beiznwohnen, die zunächst Einzel absprünge, dann Rcihenabsprünge brachte. Da jagt eine große In 52 heran, steht jetzt senkrecht über uns, so daß wir uns fast das Genick ausrcnken, rückt noch eine Handbreit weiter und läßt nun den ersten Schützen „aussteigen". Vor gestreckt schießt der Mann zum Flugzeug hinaus, fällt, zieht hinter sich den langen, einen Augenblick noch znsammengefal- tetcn Fallschirm her, der sich dann aber mit Sekundcnschnel- iigkeit öffnet und nun wie ein riesiger weißer Hnt über ihm in der Luft schwebt. Rasch senkt sich der Schirm. Näher und näher kommt der über uns schwebende Mann, der so genau auf sein Ziel, unseren Standort, abspringt, daß wir ansein- audcrspritzen müssen, um nicht unter das derbe Sohlenleder seiner Stiefel zu geraten. Leicht setzt der Schütze auf dem Boden auf, verlagert sofort das Körpergewicht von den Fü ßen auf andere Körperteile, macht also einen vorher unzäh lige Male eingeübten Purzelbaum, steht nun wieder, läuft nm den noch geblähten Fallschirm herum und bringt ihn da mit zum Znsammcnklappen. Inzwischen haben andere Ein ¬ zelspringer ebenfalls die Reise durch die Luft gemacht. Jetzt folgen aus einer Kette Rcihenabsprünge. Ein Mann schießt nach dem andern ans den Maschinen heraus, ohne Pause, ohne Unterlaß. Wie ansgerichtet stehen plötzlich hinter jeder Maschine die Fallschirme in der Luft, einer neben dem an deren. Kurze Zeit später sind die Männer auf dem Boden. Rasch klinken sie die Fallschirme an, befreien sich von dem Gurtzeug nnd finden sich zu Grirppen zusammen. Solda ten waren aus den Wolken heruntergekommen, denen zur gleichen Zeit bei kriegsmäßigen Hebungen ' die Waffen an Fallschirmen mit auf den Weg gegeben werden, so daß inner halb von Minuten einem Gegner Ueberraschnngen bereitet ivcrden können, die ihn, sofern große Truppenmassen abgc- sctzt werden, zum Kchrtmachen zwingen, d. h. zum Kampf auch nach hinten, was dann regelmäßig zum Zerbrechen sei ner Front und damit zur Freimachung des Weges für die Durchbruchstruppen der Gruppe, zu der die Fallschirm schützen gehören, führen muß. Wer kann Fallschirm-Schütze werden? Jeder wehrfähige Mann mit gesundem Geist und Kör per kann in das Fallschirm-Jäger-Regiment cintrctcn. Er muß sich freiwillig melden, dient seine zwei Jahre, sofern er nicht bleiben will, nnd tritt dann als Fallschirm-Schütze in die Reserve. Seine Ausbildung ist die eines normalen Soldaten. Er lernt mit den infanteristischen Erdwaffcn um gehen, wird allerdings auch im Umgang mit Sprengstoffen einexerziert, nm nun für einige Zeit nach Stendal zu gehen, wo ihm das Abspringen bcigebracht wird. Sechs Absprünge muß er dnrchgeführt haben, bevor seine Ucberweisung an das Regiment erfolgt. Dann erhält er seinen Fallschirm- Schützenschcin, dann wird ihm auch der aus den Wolken auf sein Opfer herabstoßende Adler überreicht, sein Ehrenzeichen, das er sich auf den Waffen rock an der linken Brnstscitc heftet. Der erste Sprung „Wie war der erste Sprung?" Das ist eine Frage, die wohl immer wieder an jeden Fallschirm-Schützen gerich tet wird und die er stets mit der Feststellung beantwortete, daß er keineswegs etwas Schreckhaftes an sich gehabt habe. Zunächst ist jeder Schütze auf diesen Sprung begierig. Dann kommt der Augenblick, dem er schon entgegenfiebert. Er steht oben an der Tür des Flugzeuges, den Fallschirm auf dem Rücken, dieser wieder durch eine Leine in Verbindung mit der Maschine. Jetzt kommt der Absprung. Vorschrifts mäßig legt er sich waagerecht, stößt sich hinaus, fällt ein paar Sekunden. Inzwischen ist sein Fallschirm automatisch ent faltet, ein leichter Ruck und nun schwebt er dem Boden zu. Er fängt jetzt an, mit Händen und Armen zn rudern, er gibt sich die Richtung, die er braucht, damit er den Dur» -m den Rücken bekommt. Rasch nähert sich die Erde. Unten steht einer seiner Lehrer, der ihm Sie Kommandos gibt. Diese fangen sich wieder im Halbrund dcS Fallschirms, so daß er deutlich Wort für Wort vernimmt. Dann kommt das Auf setzen. „Ich springe einmal vormittags nnd einmal nachmit tags ab", sagt einer der Lehrer. „Ohne diese täglichen Sprünge würde ich mich gar nicht mehr wohlfühlen", erklärt er weiter. „Wir sind heute schon so eingeübt, daß wir auf jedem Gelände nicdergehcn können, gleichgültig ob es gebir gig oder mit Wäldern bestanden ist." Ueben in -er Exerzierhalle Eine große Halle in Stendal birgt daS Gerät, das man braucht, um dem werdenden Fallschirmschützen die Grund lagen seines militärischen Berufs zu schaffen. Hier wird ihm durch Bodenübungen Gelenkigkeit bcigebracht, hier springt er mehrer Meter hoch aus einer Tür heraus auf eine Matte, genau in der Stellung, wie sie oben beim Absprung vorge- schricben ist, hier hängt er im Gurt und wendet sich bestimm ten Richtungen durch entsprechende Arm- und Beinbcwegun- gen zu. Einen Sprungtnrm besitzt die deutsche Fallschirm truppe nicht, er hat sich als durchaus ungeeignet gezeigt. Eine derartige Einrichtung wurde denn auch bereits vor der In betriebnahme wieder abgeschafft. Vor der Halle wird mit einem alten Flngzeugmotor künstlich Wind erzeugt, der alte Fallschirme davontreibt und die Männer hinterher schleift. Sie müssen bei dieser. Schleifübnng lernen, rasch auf die Beine zu kommen und den Fallschirm zu bändigen. Das kostbare Gerät Das wertvollste und kostbarste Gerät des Fallschirm schützen ist sein Fallschirm. Er muß ihn pflegen wie eine Mutter ihr Kind. Er muß ihn selbst zusammenlegen, er muß diesen Arbeitsvorgang so zuverlässig durchführen, daß sich nachher sein Fallschirm auch richtig entfaltet. Ihm wird Zeit gelassen beim Zusammenlegen des Schirmes, nnd wenn ein ganzer Vormittag bei dieser Arbeit dranfgeht. Beste Lagerung und ständig wiederholtes Lüften der Schirme er höhen deren Lebensdauer. Nach dem Absprung werden die Schirme sorgsam vom Boden aufgelescn oder von Büschen und Bäumen hernntergehobcn. Schließlich kostet ein Schirm seine tausend Mark, schon ein Grund, mit ihm pfleglich um- zugehcn. In der Znsammenlcgnugsübung liegt aber bereits eine Schule der Pflichterfüllung. Hier muß allcrsanberstc Arbeit geleistet werden, hier werden gleichzeitig die Eigen schaften stärkstcns herausgcarvcitet und gefestigt, die in der Pflichterfüllung gipfeln, auf der das Wirken auch dieser Truppe aufgebaut ist. Landeübungen bei starkem Wind Ein Schnappschuß von der Fallschirmschule in Stendal, wo unsere Fallschirmspringer einer gründlichen und vielseitigen Ausbildung unterzogen werden. (Presse-Bild-Zentrale-M.) Die Abwnrsbehölter jür die Waffe« »erde« z«m Flugzeug gebracht Bel dem Besuch der Fallschirmjäger-Schule in Etendal machte unser Bildberichterstatler diese Ausnahme, di« die Fallschirmschützen mit dem Abwurfbebälter zeigt, in dem die für den Abwurs bestimmten Waffen untrrgevracht sind. Reihenadsprung unserer Fallschirmjäger Ein bemerkenswerles Bild aus der Fallschirmjäger-Schule Stendal. Man sieht die Fallschirm schützen beim reihenweise» Absprung aus dem Flugzeug. (Scherl-Bilderdicnst-M.) (L)