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AerKMschAkMer Tagebklü firAWoßrverda Ileukirch und Zlmgegenö Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und oen angrenzenden Gebieten DerStichfische Er-Shler isi das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Vellage mschungen ^des Landrates -u Bautzen und der Bürgermeister -u K? Krau und Heim / Zum Sonntag / Landwirtschaftliche Beilage - Druck und Bischofswerda u.Neukirch(L)behördlichersetts bestimmte Blattu.enthLttsemer vertag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt dieBekanntmachungen de» Finanzamts zu Bischofswerda u. and. Behörden. Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda ^ontoNr. 364 Erschrwuugmrrlstr Täglich mit Ausnahme der E0nn- und Feier- tag«, verugspret, für di« Bett «in«, hald«n Monats: Frei tn, hau, halbmonatlich AM. 1.10, beim Abholen tn der Geschäfts- stell« wöchentlich 4S Stpf. Einzelnummer 10 Rpf. (Sonnabend- numMer 1k Rpf.s Fernsprecher Amt vischoftwerda Ur. 44« und 445 Im Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Btförderungseinrtchtungen durch höhere Gewalt hat der Be zieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de, Bezugspreiie». An,rigenpr«is: Die 46 ww breite einspaltig, Millimeterzeile 8 Rpf. Im Texlteil die SO ww breite Millimeterzeile 25 Rps Nachlab nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Blschosswerda. Slr.11 Randbemerkungen Reichsmacht oder Prestige? Wenn Männer de» demokratischen Auslandes, die nach ihrer Meinung «ine objektive und verständigungSbereite Hal tung gegenüber dem nationalsozialistischen Reich einzuneh- men versuchen, sich den schnellen Wiederaufstieg Deutschland» erklären wollen, dann sprechen sie davon, daß map wohl das deutsche. Verlangen nach Wiederherstellung des Prestiges ver- ' stehen und als Grund- gelten lassen könne, daß man aber na türlich Wit den dazu angewandten „Methoden der Drohung Und Gewalt" nicht einverstanden sein dürfe. Diese wohlmei nenden AUslandSkritiker, denen inan vielleicht den „good will" nicht absprechen kann, die aber die typische Beschränkt heit des demokratischen Horizontes noch nicht ganz überwun den haben, verwechseln dabei Ursache und Wirkung, sie ver gessen, baß eS einem entrechteten und versklavten Volke wie dem deutschen zunächst nicht auf die Wiederherstellung seines Prestiges, sondern seines Rechtes ankommen mußte. Denn nur auS der erfüllten Rechtsforderung wächst das Ansehen, und bas Recht wiederum kann nur verwirklicht werden Lurch eine entsprechende Macht, die zu gebrauchen man Mut und Entschlossenheit genug haben muß. Wir haben die Richtigkeit dieser Überlegungen während der vergangenen Jahrzehnte nach der negativen und positiven Seite hin ausreichend er proben und zuletzt in glänzenden Ergebnissen bestätigen kön nen: Aus dem unabdingbaren völkischen Lebensrecht, daS eine starke Wehrmacht zu verteidigen bereit war, entstand das Großdeutsche. Reich, entstand letztest. Endes auch jener herrliche Neubau der Reichskanzlei, der in der vergangenen Woche seiner Bestimmung übergeben wurde. Dieses monu- mentale Bauwerk, hqS wegen seiner Ausmaße und seiner ein zigartigen Schönheiten heute in aller Munde ist, wurde also nicht um eines bloßen Prestiges willen — dem Fremdwort haftet leicht der Geschmack einer blenderischen Absicht an —, sondern als wahrer und vollgültiger Ausdruck der neuen großdeutschen Reichsmacht geschaffen, Keine übertriebene und überladene Prachtentfaltung, die auf den äußeren Effekt be dacht und in den früheren Schlössern so oft zu finden ist, tut sich in den Räumen dieses repräsentativen Gebäudes kund. Vielmehr wirkt die neue Reichskanzlei gerade durch ihre un gebrochene Linienführung, Lurch die Echtheit ihres kostbaren Materials, durch Len Verzicht auf jede prahlerische Schnörke lei und jede Scheinkunst. Sie ist in ihrem architektonischen Charakter genau so klar und offen, so männlich und groß, wie die gesamte nationalsozialistische Politik und wie die An sprache, mit der der Führer als Bauherr eines neuen politi schen und kulturellen Zeitalters hier den ersten feierlichen Staatsakt vollzog. Protest im Haag An Amsterdam und im Haag sind Anschläge auf Dienst gebäude der diplomatischen Vertretung Deutschlands verübt worden. Es ist ganz gleichgültig, von welcher Seite diese Anschläge ausgegangen sind, ob von wildgewordenen Juden, ob von vertierten Kommunisten oder vielleicht von bezahlten Agenten der Komintern, — eine Regierung, die bei sich diplo- » matische Vertretungen unterhält, die also weiß, was es mit dem Recht der Exterritorialität auf sich hat hat die unbe dingte Pflicht, dafür zu sorgen, daß dies Recht von jeder mann und zu jeder Zeit geachtet wird. Es ist möglich, daß die Komintern ihre blutige Hand dabei im Spiel hat, denn zur Shstemzeit, als der Kommunismus sich in Deutschland austoben konnte, geschah es wiederholt, daß unzweifelhaft kommunistische Banditen Anschläge auf die Dienstgebäude diplomatischer Vertretungen verübten, deren Heimatland den Kommunisten besonders verhaßt war. Daß das in einem Staate, in dem Recht und Ordnung herrschen, nicht Vor kommen kann, versteht sich von selbst, so daß nicht einmal darauf hingewiesen zu werden braucht, daß diese moskowi- tischen Anschläge nach der Machtergreifung sofort aufgehört haben. Nun hat sich in Holland vor einiger Zeit begeben, daß in Rotterdam ein Länder-Fußballspiel zwischen Deutsch land und Holland verboten wurde, weil die zuständigen Stel len in Holland die Furcht hegten, eS könnte etwas dabei ge schehen. DaS Verbot war eigentlich ein Eingeständnis der Schwäche, vor allem sich selbst gegenüber, sodann aber auch gegenüber den Banditen, die in irgendwelchem Auftrag viel leicht das Fußballspiel hätten stören können. Eine starke Re gierung wäre damit unter allen Umständen fertig geworden, nicht etwa durch Verbote, sondern durch die unmißverständ liche Ankündigung, daß, wenn von Banditen eine Störung versucht werden würde, daS Einschreiten der Staatsgewalt mit aller Strenge und mit aller Härte zu erwarten sei. Weil daS nicht geschah, well die zuständigen Stellen in Holland einfach zurückwichen, hat daS die roten Banditen nicht etwa eingeschüchtert, sondern, wie sich von selbst versteht, erst recht auf die Straße getrieben. Darum feige Ueberfälle auf die Dienstgebäude einer diplomatischen Vertretung, also eine Handlung, die völkerrechtlich als schwerer Affront gilt. In keinem Lande wird so etwas gewagt, wo Straßenräuber und andere Banditen wissen, daß ein solcher Verstoß gegen die Freitag, den 13. Januar 1939 öffentliche Ordnung, «ine solche Schändung des Völkerrechts,! also auch des Rechts der Exterritorialität, entweder gar nicht I oder nur mit geringen Strafen geahndet wird. Gerade weil die diplomatischen Vertretungen im internationalen Verkehr eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben, weil sie dazu be rufen sind, Mittler zwischen den Ländern zu sein, deshalb hat jede Regierung, bei der diplomatische Vertretungen be glaubigt sind, von sich aus die Pflicht, alles zu tun, um jeden Eingriff in die Exterritorialität zu verhindern. Mit Zeichen der Schwäche, wie bei dem Verbot des Fußballspiels in Rot terdam, ist da nicht durchzukommen, denn solche Zeichen wer den sehr wohl von denen verstanden, die aus bösem Willen heraus dazu beauftragt sind, durch Angriffe und Anschläge auf diplomatische Personen und Dienstgebäude Mißhellig keiten zu schaffen. Die Regierung im Haag hat ja nun selber an sich erfahren, daß mit Duldung und Nachsicht oder mit andern Mitteln der Selbsttäuschung nichts zu machen ist. Was sie in Zukunft zu tun gedenkt, ist gewiß ihre Sache, aber eS ist auch ihre Pflicht, für die Achtung des Völkerrechtes zu sorgen. MkiilW M VMM elWlMkl! Besuch noch im Laufe des Winters Berlin, 12. Januar. Der polnische Außenminister Oberst Beck hat den Reich-Minister des Auswärtigen von Ribbentrop anläßlich seines Zusammentreffens ckit dem Reichsautzen. Minister in München namens der polnischen Regierung zu 94. Jahrgang einem Besuch in Warschau eingeladen. Der Reich-Minister des Auswärtigen hat die Einladung angenommen. Der Zeitpunkt der Reise, die einen Gegenbesuch für den seinerzeitigen Besuch des polnischen Außenministers in Ber lin darstellt, und die voraussichtlich noch im Laufe des Win ters stattfindet, wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben werden. Die Polnische Presse über die Bedeutung des Besuches Warschau, 13. Januar. (Eig. Funkmeldg.) Die heutigen Blätter veröffentlichen die amtliche Verlautbarung über die Einladung des Rcichsaußcnministers nach Warschau. Die der Regierung nahestehenden Blätter bringen diese Verlaut barung in großer Aufmachung. „Kurier Porannh" wählt als Ueberschrift dazu die Erklärung: „Die von Marschall Pil- sudski und Adolf Hitler in Angriff genommene Politik der unmittelbaren Verständigung sei beispielhaft für Europa ge worden". „Kurjer Polski" berichtet über den starken Eindruck, den die bloße Ankündigung des Besuches in den politischen Krei sen der polnischen Hauptstadt gemacht hat. Die Bedeutung des Besuches beruhe auf dem Auge » .ick, der für ihn gewählt worden sei. Europa stehe heute »' lter dem Eindruck des eng lischen Besuches in Rom und der Siege General Francos in Spanien sowie der italienisch-französischen Spannung und aller Fragen, die mit dem Mittelmeer und den Kolonien zu- sammenhängen. Weiter verweist .Kurier Polski" darauf, daß der Reichsaußenministcr der erste Leiter der Außenpolitik Deutschlands sei, der zu einem Besuch nach Warschau komme. Auch aus diesem Grunde habe dieser Besuch eine nicht alltäg liche Bedeutung. MMMMMMMMMrkrelser Beginn -er -errtsch-italienifchen Sendereihe In Anwesenheit zahlreicher führender Vertreter des Staates, der Partei und der Wehrmacht wurde am Donners tagabend die deutsch-italienische Sendereihe eröffnet. Das für das Kulturleben der beiden Nationen so bedeutsame Er eignis wurde mit einem Festkonzert begangen und im Rah men dieser Veranstaltung auch durch Ansprachen des italie nischen Botschafters Exzellenz Attolico und des Reichs ministers Dr. Goebbels seinem Wert gebührend gewür digt. Das Festkonzert, eingeleitet durch die Nationalhymnen des Dritten Reiches und des faschistischen Imperiums, wurde über die deutschen und italienischen Sender zu dem Millio- nenbeer der Hörer diesseits und jenseits der Alpen getragen, die Ansprachen auch in der Uebersetzung. Das große Orche ster des Deutschlandsenders unter Hans Weisbach leitete seine meisterlichen Darbietungen mit der Ouvertüre zu Richard Wagners „Rienzi" ein. Reichsintendant Glasmeier be tonte zunächst in einer kurzen Ansprache, daß nunmehr eine planmäßige Zusammenarbeit des deutschen und italienischen Rundfunks stattfinden solle. So werde der Rundfunk dazu beitragen, Deutschland und Italien immer inniger miteinan der zu verbinden. Dann sprach sche Strahlung dieser tausendjährigen europäischen Basis wirkte in allen Zeiten entscheidend auf alles Kulturleben der Welt. Wenn heute entfernt wohnende Betrachter das politi sche Geschehen in den autoritären Staaten schmähen und kri tisieren, dann weiß jeder Kenner der europäischen Geschichte, wie anmaßend solche Belehrungen auf die Völker wirken müssen, die lange vor der Entdeckung Amerikas das Funda ment der europäischen Kultur schufen. Die Rundfunkachse Berlin—Rom dient in erster Linie der geistigen Vertiefung einer Freundschaft, die ihre gestaltende politische Kraft nicht zuletzt aus einer stolzmr geschichtlichen Vergangenheit schöpft. Die Rundfunkachse Rom—Berlin will darüber hinaus das deutsche und das ita lienische Volk in seiner positiven Mitarbeit an einer neuen und glücklichen europäischen Völkergemeinschaft unterstützen. In diesem Sinn wünsche ich der deutsch-italienischen Rund- Mnkgemeinschaftsarbeit einen vollen Erfolg. Die Rund- funkachse Nom-Berlin vertiefe das gegenseitige Ver stehen unserer Völker zum Siege einer europäischen Aufbau arbeit, die das wahre Fundament des Friedens schafft." Anschließend sprach der italienische Botschafter in Berlin, Attolico. Reichsminister Dr. Goebbels: „Amerika", so sagte er u. a., „ist von einem Italiener entdeckt worden, Bücher und Zeitungen kann man drucken, weil der Deutsche Gutenberg die Buchdruckerkunst erfand, die draht lose Telegraphie ist mit dem Namen des Italieners Marconi für alle Zeiten verknüpft. Die ersten Explosionsmotoren schufen die Deutschen Benz und Daimler. Diesel erfand den Diesel-Motor. Deutsche und italienische Ingenieure entdeckten den Rundfunk und damit das Zeitalter der Technik. Die alte und die neue Welt haben sich all dieser schöpferischen Leistun gen bemächtigt und leben davon. Die Kulturwelt ist ohne diese Leistungen unvorstellbar. Aus dem Zusammenwirken Deutschlands und Italiens sind im letzten Jahrtausend auf allen Gebieten der Kunst und der Wissenschaft Glanzlei stungen der abendländischen Kultur hervor gegangen. Der Block Deutschland —Italien war während eines Jahrtausends das Kernstück des abend ländischen KulturkreiseS, und die geistig-schöpferi- Er dankte Dr. Goebbels für seine Worte und sagte dann u. a.: „Das kürzlich in Rom unterzeichnete Kulturabkommen bestimmt die Grundlagen für eine fruchtbare und immer i n - tensivere Austau schtätigkcit. Zn diesem Aus tausch trägt nun auch daS moderne Propagandamittel bei: der Rundfunk. Indem ich diesem Unternehmen den reichsten Erfolg wünsche, schätze ich mich glücklich, daß die heutige Ver anstaltung es mir, der ich die Ehre habe, im nationalsoziali stischen Deutschland das faschistische Italien zu vertreten, ge stattet, auf den Wellen des Acthers meinen Gruß dem star ken deutschen Volk zu entbieten, das nach dem glücklichen Ab schluß eines durch wahrhaft geschichtliche Ereignisse gekenn zeichneten Jahres daS neue Jahr unter der Führung Sldolf Hitlers und damit seines Geschickes gewiß begonnen hat." Als musikalische Höhepunkte brachte die Sinfonie Nr. 7 ^-dur von Beethoven und Johann Sebastian Bachs Prälu dium und Fuge v-dnr den würdigen Ausklang dieser fest lichen Veranstaltung. Sie WM eiM MMe MMW Rom, 12. Januar. Der englische Premierminister Cham- berlain und Außenminister Lord Halifax Haven sich Donners tag, 17.8« Uhr, zu ihrer zweiten Unterredung mit dem italie nischen Regierungschef Mussolini und Außenminister Graf Ciano in den Palazzo Venezia begeben. In der amtlichen italienischen Mitteilung über die zweite Zusammenkunft Mussolini—Chamberlain wird lediglich an gegeben, daß die „Unterredung IN Stunden gedauert" habe. Abends wohnten die englischen Gäste einer Festaufführung von Verdis „Falstaff" in der Königlichen Oper bei und nah men anschließend an einem von Außenminister Graf Ciano ihnen zu Ehren veranstalteten Essen teil Deutschland wir- über -en Verlauf -er Unterredungen unterrichtet Rom, 12. Januar. Der italienische Außenminister Graf Ciano hat Donnerstagvormittag unmittelbar nach der Unter redung mit dem englischen Außenminister den deutschen Bot schafter von Mackensen empfangen. Die Besprechung diente der Unterrichtung des deutschen Botschafters über den ver- lauf der ersten Unterredung zwischen Mussolini und Cham- berlain. MaUand, 13. Januar. (Ei-,. Funkmeldg.) Unter der Überschrift „Friede mit Gerechtigkeit" schreibt „Popolo d'Jta- lia", die Bedeutung dcS römiÜhen Zusammentreffens läge in der direkten Fühlungnahme k zwischen den beiden Imperien