y< ~zyroß sind die Aufgaben, die den Chemikern und Technikern der Deutschen Demokratischen Republik im Rahmendes sozialistischen Auf baues gestellt sind. Dies gilt in ganz besonderem Maße non der chemischen Verwertung der Braunkohle und ihrer Produkte. Die Wissenschaft und Technik haben sich auf diesem Gebiete in den letzten Jahrzehnten gewaltig entwickelt. Die erzielten Fortschritte wurden gewöhnlich nicht non einzelnen WissenschafIlern und Technikern für sich allein erarbeitet und bewältigt. Diese Aufgaben konnten nur in kollektiver Zusammenarbeit von Industrie und Hochschule gelöst werden. Die Bergakademie Freiberg besitzt auf dem Gebiete der Chemie der Kohle und ihrer Veredelungsprodukte eine gewisse Tradition. Am Ende des ersten Weltkrieges, im Jahre 1918, wurde das Freiberger Braunkohlen?orschungs-Institut gegründet. An diesem wurden viele Verfahren mit Erfolg ausgearbeitet, die von der Industrie dankbar aufgenommen wurden. So war die Bergakademie nicht nur eine Stätte der Lehre, sondern auch eine Stätte der Forschung. Schon immer wandten sich die Männer der Praxis nach Freiberg, um hier für ihre Probleme Rat und Unterstützung zu holen. In den letzten Jahren trugen die Berg- und Hüttenmännischen Tage viel zu einer engen Fühlungnahme und Aussprache der Berufskollegen aus der Industrie und Hochschule bei. Leider reichte die zur Verfügung stehende Zeit dieser Tagungen zu einem größeren Gedankenaustausche auf dem Gebiete der Chemie der Kohle und der chemischen Kohleveredelung nicht aus, so daß wir uns ent schlossen, im Frühjahr 1953 ein Kolloquium über die genannten Gebiete durchzuführen. Bei diesem berichteten Nationalpreisträger, Verdiente Erfinder, Ingenieure und Techniker in 8 Vorträgen den ca. 100 Teilnehmern über verschiedene brennende Fragen, die in Wis senschaft und Produktion auf tauchen. Dabei zeigte sich die Wechselwirkung zwischen Wis senschaft und Produktionspraxis in hervorragendem Maße. Der Fortschritt der Wissen schaft hängt mit dem Fortschritt des praktischen Lebens zusammen und übt einen unge heuren Einfluß auf die Entwicklung der Praxis aus. So wurde die Großkokereianlage in Lauch hammer aus dem Bedürfnis geboren, in Ermangelung von kokbarer Steinkohle aus Braun kohle einen Hüttenkoks zu gewinnen. Durch den wachsenden Abwasser an fall der Schwe lereien war man aus gesundheitspolizeilichen Gründen gezwungen, die an und für sich wertvollen Phenole aus den Abwässern herauszuholen. An verschiedenen Beispielen konnte gezeigt werden, wie notwendig und anregend ein derartiger Gedanken- und Erfahrungs austausch ist. Dieses Kolloquium sollte aber nicht nur eine Veranstaltung unter anderen sein, sondern die wertvollen Beiträge müssen nunmehr an den einzelnen Forschungsstellen weiterver arbeitet werden. Aus diesem Grunde kam aus dem Teilnehmerkreis die Anregung, die einzelnen Vorträge samt Diskussionsbeiträgen in einem Heft der Freiberger Forschungshefte zu veröffentlichen. Dankbar nahmen wir die Anregung auf und freuen uns, Ihnen dieses Heft hiermit vorlegen zu können. Prof. Dr. A. Lis sner National preisträger Prof. Dr. A. D i e r ic h s Verdienter Erfinder