auf jeden Fall zu Beginn und am Ende der Versuchs reihe die Standardbedingungen eingestellt, um zu prü fen, ob die Ergebnisse durch einen Gang (z. B. Alte rung der Katalysatoren) beeinflußt sind, und um die sen Gang evtl, durch Umrechnung eliminieren zu können. Die Tabelle zeigt, daß die Temperaturen einen Be reich von 200—500° C bedecken, während die Char gierung von Rohstoff und Gas etwa je im Bereich einer Zehnerpotenz variiert wurde. In der Technik ist die Variationsbreite wesentlich geringer. 5.5 Die Analytik der Einsatz- und Reaktionsprodukte Die Analytik der Einsatz- und Reaktionsprodukte wurde darauf abgestellt, Aussagen über den Einfluß der einzelnen Reaktionsbedingungen auf die einzelnen Teilreaktionen des gesamten Hydrierprozesses machen zu können. Wie schon eingangs angedeutet, ist die gesamte Re aktion ein Nebeneinanderherlaufen von 3 Teilreaktio nen: 1. Sprengung von C-O-, C-N- und C-S-Bindungen, im folgenden als Raffination bezeichnet 2. Hydrierung olefinischer und aromatischer Doppel bindungen, im folgenden als Hydrierung bezeichnet 3. Sprengung von C-C-Bindungen, im folgenden als Spaltung bezeichnet Zur Feststellung des Ausmaßes des Ablaufs der ein zelnen Teilreaktionen dienten folgende analytische Kenndaten (Tab. 4). Tab. 4 Reaktion Analytisches Merkmal Rohstoff 100%iger Umsatz Raffination Gewichts-% Phenolgehalt der Fraktion 180—350° aus dem Reaktionsprodukt ca. 10,0 0,0 Hydrierung Anilinpunkt (° C) der gleichen Fraktion 32—33 75 Spaltung °/ 0 — 150° im Reaktionspro dukt, gelegentlich auch 0 0 — 250° 1—5 100 4. Ergebnisse der Versuchsreihen 4.1 Variation der Temperatur T Bild 3 zeigt die Abhängigkeit der Ergebnisse der Hydrierung über Kontakt 8376 bzw. 5058 von der Temperatur. Von einem TTH-Verfahren können wir ja hier nicht mehr durchgehend reden, wo Temperaturen von fast 500° C erreicht werden und bis zu 85% der Rohstoffe in Benzin verwandelt werden. Mit Hilfe der entsprechenden analytischen Kenn daten können nunmehr Aussagen über die Tempera turabhängigkeit der einzelnen Teilreaktionen gemacht werden. Dies stellen die drei unteren Diagramme dar. Das obere Diagramm stellt sozusagen den Summen effekt der drei anderen Diagramme dar, denn alle 3 Teilprozesse sind mit einer Senkung der Dichte ver bunden. Beginnen wir mit der Betrachtung des Raffinations prozesses, so zeigt sich, daß schon bei 10.5 mV = Bild 3 0-0-0 5058 X "X -X 8346 227° C eine Reaktion vor sich geht, was auch be reits am Farbunterschied Rohstoff — Reaktionspro dukt festzustellen ist. Eine Überlegenheit eines Kon taktes über einen anderen ist dabei nicht festzu stellen. Bis zu etwa 16 mV = 322° C wird die Phenol reduktion laufend besser. Erst oberhalb dieser Tem peratur zeigen sich spezifische Unterschiede zwi schen den Kontakten. Für die Reduktion der letzten Spuren saurer Oxyverbindungen braucht der konzen trierte Kontakt 5058 etwa 20° weniger Temperatur als der „verdünnte“ 8376. Mit etwa 0,03% ist die untere Erfassungsgrenze un serer Reihenanalysen auf Phenolgehalt erreicht. (Dies deutet der geradlinige Verlauf der Kurve nach weiter rechts an.) Bei der Hydrierung gehen wir von einem Rohstoff mit Mittelöl-AP ca. 33° C aus. Auch in dieser Bezie hung haben wir bei 227° C bereits schwache Reaktion. Bis zu ca. 300° C beim 5058 und ca. 315° C beim 8376 nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit der Hydrierreak tion nur langsam zu. Von diesen Temperaturen an werden die Temperaturabhängigkeiten der Hydrier reaktionen stärker. Als charakteristischer Unterschied zwischen den beiden Katalysatoren zeigt sich beim 5058 eine größere Temperaturabhängigkeit als beim 8376. Wir halten es für wahrscheinlich, daß Unter schiede in der Aktivierungsenergie der gleichen Reak tion an beiden Kontakten der Grund sind. Wir haben leider noch nicht die Zeit gefunden, diesen Effekten nachzugehen. Beim 5058 erreicht der AP etwa bei 20 mV = 392° C einen Maximalwert. Die darauffolgende Umkehr ist jedoch nur darauf zurückzuführen, daß infolge über aus starker Spaltung die hochsiedenden Anteile im Mit telöl fehlen, und gerade diese haben ja die hohen Ani linpunkte.