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die Ausbeute infolge geringer Vergasung um ca. 3 % besser wurde. Die OZM des gewonnenen Abstreifers lag bei 80—82, mit 0,138 Vol. °/o BTÄ verbleit bei 94. Zwischendurch traten aber noch größere Schwierig keiten in unserer Anlage auf, deren Ursache und Be seitigung kurz erwähnt werden soll. Die eine war das Auftreten von überhöhten Manteltemperaturen an den Öfen. Bekanntlich haben Öfen der DHD-Kammer eine ca. 140 mm starke Innenisolation, um den Ofenmantel vor Übertemperaturen zu schützen. Das Material die ser Steine muß ganz bestimmten Bedingungen entspre chen, da sich sonst auch an den Steinen katalytische Reak tionen abspielen und die dabei auftretende Koksabla gerung zum Sprengen der Steine führt. Da es in den Nachkriegsjahren nicht leicht war, die speziell geeig neten Schamottesteine heranzuholen und demzufolge viel Störungen dieser Art auftraten, bauten wir in die Öfen als Schutz für die Isolation Kontaktrohre aus 4 mm starkem Blech ein. Diese wurden im Ofen verschweißt und mit Isoliermasse hintergossen. Diese Lösung hat sich sehr gut bewährt, und wir haben im jahrelangen Betrieb keine erhöhten Manteltemperatu ren mehr zu verzeichnen. Die zweite erhebliche Störungsursache war in den undichten Regeneratorstopfbüchsen zu suchen. Durch die plötzliche Änderung der Wärmeausdehnung be sonders beim Spül- und Brennprozeß traten Undich tigkeiten an den Stopfbüchsen auf, die zur Folge hatten, daß das ankommende Produkt im Kurzschluß in den Abstreifer gelangte. Abgesehen von den vielen Reparaturarbeiten wirkte sich diese Tatsache ungün stig auf den ganzen Prozeßverlauf dergestalt aus, daß sehr hohe Temperaturen gefahren werden mußten, um den tiefen Aromatengehalt im Abstreifer zu kompen sieren. Die höheren Temperaturen bedingten aber ihrerseits höhere Koksablagerung, kürzere Spaltperio den usw. Ein ausgezeichneter Vorschlag des Kollegen Ing. DEUTLOFF half, auch diese Störungsquelle end gültig zu beseitigen. Es gelang eine verhältnismäßig einfache Umkonstruktion des Regenerators in der Weise, daß nunmehr an der fraglichen Stopfbüchse nur gleichartige Produkte aufeinandertreffen und der Differenzdruck statt 15 nur noch ca. 1 at beträgt (s. Bild 3). Die umgebauten Regeneratoren bewähren sich seit über einem Jahr ohne jegliche Reparatur, wo gegen früher fast monatlich Reparaturen an den Stopf büchsen notwendig waren. Durch die oben erwähnten verfahrenstechnischen Verbesserungen, vor allem durch die Einführung der Kreislaufgaswäsche und der verbesserten Regenerator konstruktion, gelang es dann, sehr lange Spaltperio den von 350 bis über 400 Stunden zu fahren, wobei die Regenerationszeit nicht verlängert wurde. Dadurch konnte ein Verhältnis von Spalt- zur Regenerationszeit von 15:1 erreicht werden, was bei einem hochparaffi nischen und in verhältnismäßig breiten Grenzen sie denden Einspritzprodukt als ein bedeutsamer Fort schritt bezeichnet werden kann. Die Koksablagerung ging, wie auch aus Bild 4 zu ersehen ist, auf 0,027 Gew. °/o — auf Einspritzprodukt bezogen — zurück. In der Tabelle 2 sind die zu Bild 4 gehörenden Werte zusammengefaßt. Die angeführten Spaltperioden sind alle in der Böhlener DHD-Anlage gefahren worden bei Verwendung eines in bezug auf Zusammensetzung und Reinheitsgrad sehr gleichmäßi gen Einspritzproduktes. Man kann aus den angeführ- Alte Ausführung Neue Ausführung Bild 3. DHD-Regenerator Bild 4. Koksablagerung bei der Dehydrierung nach dem DHD-Verfahren in Abhängigkeit von der Gesamt einspritzung ten Ergebnissen folgende interessante Regelmäßigkeit ableiten: Die Hauptmenge des Kokses und der Poly merprodukte lagert sich in den ersten Stunden der Spaltperiode auf dem Kontakt ab. Nach Erreichung eines gewissen Gleichgewichtes erfolgt, trotz guter Dehydrierwirkung, fast keine weitere Ablagerung an Koks mehr. Es wäre vorstellbar, daß es nur in gewis sen zu engen Poren des Katalysators zur Koksabschei dung kommt (s. die Arbeit von A. M. RUBINSTEIN, W. E. WASSERBERG und N. A. PRYBITKOWA [5]) und an den übrigen Stellen, wo also die interkristalli nen Poren in ihrer Größe den reagierenden Kohlen wasserstoffen entsprechen, die Dehydrierung weiter-