Vergleicht man die Zähflüssigkeitswerte der Aus gangsöle mit denen der harzfreien Öle, so erkennt man bei den Ölen Nr. 4 und 5, daß die Harzanteile für die extremhohen Viskositäten dieser Öle verant wortlich sind. Die Viskositätspolhöhen liegen niedrig und steigen bei den einzelnen Ölen mit fortschreitender Eluierung an. Die gemittelten Polhöhen der den einzelnen Ölen zugehörigen Eluatfraktionen steigen von Öl Nr. 1 bis 5 stetig an (Tab. 2). Tab. 2 Öl- Nr. arithmetisches Mittel der Polhöhen der Eluatfraktionen 1 1,43 2 1,54 3 1,74 4 1,96 5 2,22 Die niedrigen Werte für die Polhöhe beweisen in den Ölen Nr. 1 bis 4 bestes Viskositäts-Temperatur verhalten. Mit zunehmender Zähflüssigkeit — gleichbedeutend mit dem Einsatz von höherchloriertem Paraffin — ver schlechtert sich diese Eigenschaft. Die Berechnung der aromatischen, naphthenischen und paraffinischen Bestandteile sowie die Anzahl aro matischer und naphthenischer Ringe pro mittleres Molekül erfolgten in den Eluatfraktionen der chroma tographisch zerlegten Öle nach der n-d-3Z-Methode. Man erkennt zunächst, daß die Werte für Dichte und Brechungsindex mit zunehmender Eluierung und von Öl zu Öl mit zunehmender Viskosität ziemlich regelmäßig ansteigen, während die Molgewichte gleichzeitig abfallen (Bild 15, 16 und 17). Die Ausrechnung ergibt, daß mit fortschreitender Eluierung und von Öl zu Öl mit steigendem Chlor gehalt der Einsatzprodukte eine deutliche Zunahme des Gesamtringanteiles eintritt. Da der Naphthenge- halt — von Öl zu Öl ziemlich gleichbleibend — mit fortschreitender Eluierung abnimmt, bedeutet die Zu nahme der Gesamtringe eine Vermehrung der unge sättigten, aromatischen Anteile. Der Anteil von Ringen pro mittleres Molekül wächst mit zunehmendem Chlorgehalt der Einsatzprodukte von etwa 3 bei Verwendung eines Dichlorparaffins auf 6 bis 8 bei Einsatz eines Hexachlorparaffins. Dabei nehmen die aromatischen Ringe mit fortschrei tender Eluierung und von Öl zu Öl zu (Bild 18 u. 19). Die Z?Z-Werte zeigen nur bei dem Öl der niedrig sten Viskositätsstufe mit zunehmender Eluierung zu nächst einen Abfall, im allgemeinen steigen sie steil an. Die Werte für die spez. Dispersion steigen bei den Ölen niedriger und mittlerer Viskositätsstufe langsam, bei den ölen höherer Viskositätsstufen sehr stark an. Die Konstruktion eines Auswertedreieckes für die Kohlenwasserstoffgruppenanalyse gelang folgender maßen: Trägt man die Wertepaare RI und d der Eluatfrak tionen in ein Koordinatensystem ein, das als Ordinate die Z?Z-Werte, als Abszisse die Dichte enthält, so er kennt man, daß die Koordinaten der Eluatfraktionen jedes Öls ziemlich genau auf einer steil ansteigenden Geraden liegen. Mit zunehmendem Chlorgehalt der Einsatzprodukte verschieben sich diese Geraden in Richtung der Ab szisse, das ist gleichbedeutend mit der Zunahme an Ringen. Weiterhin lassen sich 3 olefinfreie Eluatfraktionen durch eine Gerade — die sog. Paraffin-Naphthen- linie —- verbinden. Man erhält damit den gleichen Gesamteindruck wie bei der Zerlegung der Motorenölkomponente. Von der Paraffin-Naphthen-Linie erheben sich fast senk recht die Wertepaare der olefin- oder aromatenhaltigen Fraktionen. Verbindet man die zu den einzelnen Ölen gehörigen Koordinaten durch eine Gerade miteinander, so schnei den sich die verlängerten Geraden in einem Punkt, dem sog. Aromatenpunkt (Bild 20). Bild 16 Bild 17