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Verfahren zur Bestimmung von Einzelkohlenwasser stoffen in Leichtbenzin ausgearbeitet. Dabei wird das olefinfreie Kohlenwasserstoffgemisch durch fraktionierte Destillation über eine Füllkörper säule in mehrere hundert Fraktionen zerlegt, von denen Dichte, Brechungsindex und Dispersion be ¬ stimmt und die abgeleiteten Beziehungen — n — und nF , - l( ■ IO 4 — berechnet werden. d Der Siedebereich bis etwa 120° C ist in 14 Bereiche unterteilt, für die 14 Analysentafeln zur Berechnung der in den einzelnen Siedebereichen möglichen Paraf fine, Naphthene und Aromaten beigegeben sind. Die Analysentafeln enthalten Koordinatensysteme, die als Ordinate die Beziehung n—als Abszisse die Dichtewerte tragen. Sind nur Paraffine und Naphthene enthalten, so erge ben sich Geraden, die mit zunehmender Dichte abfallen. Bei Anwesenheit von Aromaten entstehen Dreiecke, deren Eckpunkte durch die n— und d-Werte der in diesem Siedebereich anwesenden Paraffine, Naphthene und Aromaten bestimmt werden. Die einzelnen Fraktionen werden nun entsprechend ihrer Zuordnung zu den 14 Siedebereichen aus der Lage ihrer Koordinaten ausgewertet (Bild 6). Bild 6 Der Aromatengehalt kann unabhängig von den Analysentafeln aus der spez. Dispersion der Einzel fraktionen ermittelt werden. Die geschilderte Methode über eine Gruppenanalyse mit Dreieckskoordinaten ist zunächst nur für nied rigsiedende Kohlenwasserstoffmischungen brauchbar. Für hochsiedende Kohlenwasserstoffmischungen, insbesondere für Schmieröle, ist der Konstruktion von Auswertedreiecken durch das Fehlen exakter physika lischer Konstanten sowie durch die große Anzahl der möglichen Isomeren eine vorläufige Grenze gesetzt. Es erscheint jedoch wichtig, Versuche in dieser Rich tung aufzunehmen, weil zu einer Gruppenanalyse nach dieser Methode nur zwei Kennzahlen, Dichte und Bre chungsindex, vonnöten sind, die beide leicht bestimmt werden können. Die physikalisch-chemische Untersuchung der aus chloriertem Weißparaffin gewonnenen Schmieröle sollte möglichst umfassende Kenntnis über die Inhaltsstoffe der Öle vermitteln. Die physikalischen Kennzahlen der aus Chlorparaf fin von verschiedenem Chlorierungsgrad hergestellteh Öle sollten miteinander verglichen werden, um ge nauere Angaben als bisher über die Qualität der Öle der einzelnen Viskositätsgrade zu erhalten. Dazu schien es notwendig, die bereits gesammelten Erfahrungen bei der Untersuchung der niedrigvis kosen Zeitzer Motorenölkomponente heranzuziehen und zu versuchen, die enthaltenen Ergebnisse auf die Brightstocköle zu übertragen. Die chromatographische Zerlegung der Motorenölkomponente Die MK wurde an Säulen von 3 cm Durchmesser und einer Länge von 240 cm, die mit 1000 g Kieselgel der Korngröße 0,25 mm festgestopft waren, chroma tographisch zerlegt. Das abfließende Öl-Petroläthergemisch wurde in ge trennten Vorlagen so aufgefangen, daß sich nach dem Verdampfen des Eluierungsmittels etwa gewichtsmä ßig gleiche Fraktionen ergaben. In den Eluatfraktionen wurden nach Bestimmen der Viskositäten bei 50 und 100° C Dichte, Brechungs index, Molgewicht und Anilinpunkt bestimmt und daraus das Verhältnis der aromatischen, naphtheni schen und paraffinischen Anteile berechnet. Außerdem wurden nach Bestimmen der Dispersions werte die Beziehungen n —fund — . ■ 104 er- 2 d rechnet. Aus den ermittelten Viskositätsgraden der Eluat fraktion wird deutlich, daß die ersten 5 Fraktionen = 57,15% des Gesamtöles von niederer Viskosität sind Nur die Fraktion 6 — 11,45% des Ge samtöles hat den glei chen Viskositätsgrad wie das Ausgangsöl. Die in der Säule ver bliebenen Harzanteile werden daher für die Zähflüssigkeit des Ausgangsöles einen wesentlichen Beitrag liefern. Die Polhöhen der ersten Fraktionen haben sehr niedrige Werte, sie liegen im Falle der Fraktion 1 unter den angegebe nen Werten für pa raffinbasische Öle. Mit zunehmender Eluie rung nimmt die Pol höhe fortschreitend zu und erreicht ab Fraktion 6 den Wert für sog. asphaltbasi sche Öle. Nur die Fraktion 6 = 11,45 % des Ge- als das unzerlegte Öl (Bild 7).