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thode zur Auftrennung von Kohlenwasserstoffmischun gen in Fraktionen weitgehend ähnlicher Konstitution. ZERBE und HÖTER [7] beschreiben eine Methode zur Untersuchung von Schmierölen, bei der entparaf- finierte Maschinenöldestillate durch chromatographi sche Adsorption an Bleicherde in Fraktionen weitge hend zugehöriger Konstitution zerlegt werden. Von den Eluatfraktionen wurden Viskositätsbestim mungen durchgeführt und das Viskositätstemperatur verhalten berechnet. Aus Dichte und Brechungszahl, die mit fortschrei tender Eluierung ansteigen, sowie Molgewicht und Anilinpunkt, die mit fortschreitender Eluierung abfal len, wurde nach WATERMANN der Gehalt an aroma tischen, naphthenischen und paraffinischen Anteilen bestimmt. Aus den erhaltenen Kenndaten gewinnen die genann ten Verfasser gute Kenntnis über die Inhaltsstoffe der untersuchten Öle. Es werden Zusammenhänge zwischen Brechungs index und Viskositätsindex erkannt und eine graphische Auswertung abgeleitet. Die durchgeführte Analyse gibt an, in welcher Qua lität und Menge ein gesuchtes Endprodukt im Aus gangsöl enthalten ist. Die beschriebene Methode dringt tiefer in das Mischgefüge der Mineralschmieröle ein als alle bisher genannten. Die in den Eluatfraktionen ermittelten Kenndaten verlieren mit zunehmender Trennschärfe den Charak ter von Summenwerten. Damit hat sich die Kombina tion der chromatographischen Adsorption mit dem Ringanalysenverfahren als fruchtbare Weiterentwick lung der Öluntersuchungsmethoden erwiesen. Die Analyse eines Kohlenwasserstoffgemisches mit physikalischen Hilfsmitteln kann gelingen, wenn die physikalischen Konstanten der im Gemisch vorhande nen Einzelindividuen bekannt sind. Für eine große Anzahl von Kohlenwasserstoffen im Siedebereich bis 200° C haben WARD und KURTZ [8] die in der Literatur verfügbaren Werte für Siede punkte, Brechungsindices, Dichte und Dispersion zu sammengetragen und durch Umrechnen auf Normal temperatur vergleichbar gemacht. Außer den genannten Kennzahlen sind von den Ver fassern zwei abgeleitete Konstanten angegeben, die wichtige Gruppeneigenschaften zum Ausdruck bringen: Refractivity Intercept (= BI) =n—und spez. rs- • n f n C 1 A4 Dispersion = , -IO 4 d Beiden Beziehungen kommt bei der Analyse von Kohlenwasserstoffgemischen in den Siedegrenzen zwi schen 10 und 200° C besondere Bedeutung zu. Stellt man z. B. die Beziehung zwischen Dichte und Siede punkt von Kohlenwasserstoffen graphisch dar, so er kennt man, daß mit zunehmendem Siedepunkt die Dich ten der Paraffine und Naphthene stark, die der Aro maten nur wenig zunehmen. Dabei haben, gleiche Höhe des Siedepunktes voraus gesetzt, die Paraffine die niedrigsten, die Aromaten die höchsten Werte. Benutzt man jedoch die Beziehung n—als Or dinate, so zeigt sich bei weitgehender Unabhängigkeit vom Siedepunkt eine neue Reihenfolge: Die höchsten Werte haben die aromatischen, die niedrigsten — je nach Ringanzahl — die naphtheni schen Kohlenwasserstoffe. Die Werte für Paraffine lie gen zwischen den der Aromaten und Naphthene (Bild 4). Die zweite bedeutungsvolle Beziehung, die spez. Dispersion, ist ein Maß für die „Aromaticy“ Stellt man diese Beziehung als Funktion des Siede punktes von Kohlenwasserstoffen dar, so erkennt man, daß die zunehmende Zahl oder die Anordnung der Doppelbindungen aus den steigenden Dispersions werten leicht erkannt werden kann. Paraffine und Naphthene, die keine yt-Elektronen be sitzen, haben spez. Dispersionswerte unter 100 (Bild 5). 25o- 1 1* Paraffine ♦ gesättigte cykh'sche KW 2* Zyklische Nonoolef ine 3- Nichteyk tische Monoolef ine Nichtcyklt'sehe,meht konjugierte Diole/ine Aromaten 6« Zyklische, konjugierte Diolefine 7« Nichrcykhschei kornugierte piotefine 50 1oo l3o ioo Siedepunkt in °C Bild 5 Die beiden abgeleiteten Beziehungen gestatten da mit zunächst ein qualitatives Einordnen von niedrig siedenden Kohlenwasserstoffmischungen in Kohlen wasserstoffmischungen in Kohlenwasserstoffklassen. Da diese Beziehungen von der Kettenlänge ziemlich unabhängig sind, werden sie unter gewissen Einschrän kungen auch für höher molekulare Stoffe, z. B. Schmier öle, Anwendung finden können. Unter Benutzung der genannten Beziehungen haben GOODING, ADAMS und RALL [9] ein quantitatives 21