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Tab. 7 Dampfbedarf bei der Fleißner-Trocknung 26 Versuch Nr. 27 | 28 /o Temperatur während des Dämpfens C'i Wasser in 1 kg Rohbraunkohle Trockensubstanz in 1 kg Roh braunkohle i Wasserwert der Trockensubstanz gesamtes bei der Trocknung von 1 kg Rohbraunkohle entferntes Wasser gesamtes bei der Trocknung von 1 kg Rohbraunkohlc entferntes Wasser in ’/• des Anfangswassergehaltes durch Temperatureinfluß aus 1 kg Rohbraunkohle entferntes Wasser durch Temperatureinfluß aus 1 kg Rohbraunkohle entferntes Wasser in °/o des Anfangswassergehaltes C e durch Entspannen aus 1 kg Rohbraun kohle verdampftes Wasser durch Entspannen aus 1 kg Rohbraun kohle verdampftes Wasser in •/• des Anfangswassergehaltes durch Entspannen aus 1 kg Rohbraun kohle herausgcschlcudertes Wasser durch Entspannen aus 1 kg Rohbraun kohlc herausgeschleudertcs Wasser in ’/• des Anfangswassergehaltes G k zum Aufheizen von 1 kg Rohbraun kohle benötigter Frischdampf Frischdampfmenge, die zur Entfer nung von 1 kg Wasser benötigt wird, bei einmaliger Dampfausnutzung Mittlere Temperatur des anfallen den Kondensats Mischungstemperatur t m zwischen dem Kondensat mit der Temperatur und einem frisch gefüllten Be hälter Temperatur die sich beim Druck ¬ ausgleich zwischen dem Behälter mit der Temperatur und dem auf 'm vorgewärmten Behälter eingestellt FrischdampfmengeG", die durch Aus nutzung der Abwärme u. Vorwär mung auf fr t eingespart wird pro kg Rohbraunkohle Frischdampfmenge G z , die bei Aus nutzung der Abwärme pro 1 kg Roh braunkohle benötigt wird Frischdampfmenge, die bei Aus nutzung der Abwärme je kg zu ent fernendes Wasser benötigt wird 184 0,545 0,455 0,182 0,266 48,8 0,138 25,3 0,062 11,4 0,056 12,1 0,240 0,900 105 42,6 '06 0,135 0,108 0,407 214 0,565 0,435 0,174 0,420 74,3 0,273 48,3 0,074 13,1 0,073 12,9 0,293 0,700 126,5 60,5 120 0,151 0,141 0,336 >46 »C 0,535 kg 0,465 kg 0,1:6 kg 0,436 kg 81.5 »/„ 0,305 kg 57 % 0,071 kg 13,3 ’/o 0,060 kg 11.2 % 0,345 kg 0,791 kg 152.5 “C 77,6 »C 139.2 »C 0,173 kg 0,171 kg 0, >92 kg Verwendung des Dampfes. Die in der Literatur ange gebenen Werte von 0,7 kg Dampf/kg entferntes Was ser müßten sich erreichen lassen. Daß die Unterschiede zwischen dem theoretischen Wert und dem tatsäch lichen Dampfverbrauch so groß sind, liegt außer an den Wärmeverlusten daran, daß sich der für die Rech nung angenommene Temperaturausgleich beim Druck ausgleich nicht vollständig einstellt. Man kann dies daraus erkennen, daß bei vollständiger Entspannung die Temperatur der Trockenkohle über der Sättigungs temperatur des erreichten Entspanungsdruckes liegt. Bei einem Vergleich der Dampfverbrauchszahlen mit denjenigen von Dampftrommeltrocknern ist zu berück sichtigen, daß in letzterem Falle Dampf von etwa 2,5 atü verwendet wird, der im Gegensatz zur Fleißner- und Viag-Trocknung, wo hohe Dampfdrücke notwen dig sind, vorher zur Energieerzeugung benutzt werden kann. F. Zusammenfassung Hermine-Henriette-Kohle läßt sich nach dem Fleiß ner- und Viag-Verfahren trocknen. Man muß aber hohe Dampfdrücke anwenden, um auf befriedigende Restfeuchtigkeit zu kommen, z. B. 40 at bei etwa 20%. Das Fleißner-Verfahren arbeitet günstiger als das Viag- Verfahren. Die Dämpfungszeiten können verhältnis mäßig kurz gehalten werden. 45 min sind ausreichend. Eine Verlängerung bringt keine Verbesserung des Trok- kengrades. Die Wirkung der Absaugung nach dem Entspannen ist gering. Es bringt keinen Vorteil, die Absaugedauer über 1 h zu verlängern. Mehrmaliges Aufheizen und Entspannen bringt keine Verbesserung der Trockenwirkung. Zu grobe und zu feine Körnung der Kohle ergibt eine Verschlechterung der Trocknung. Die Entsalzung der Kohle ist abhängig vom Dampf druck bzw. von der Dampftemperatur und der Dauer der Einwirkung. Bei hohen Dampfdrücken, z. B. 40 at, genügen kurze Dämpfungszeiten von 45 min, bei 10 at Dampfdruck braucht man jedoch 120 min Dämp fung für eine ausreichende Entsalzung. Die Erhöhung des Ascheschmelzpunktes ist unter diesen Vorausset zungen von ca. 600 auf 1200° C möglich. Auch bezüg lich der Entsalzung besteht kein grundlegender Unter schied zwischen Viag- und Fleißner-Trocknung. Ein großer Teil des Wassers wird bei beiden Trocknungs arten durch Einwirken der Temperatur ohne Ver dampfen aus der Kohle entfernt. Dies konnte durch Erhitzen der Kohle unter Quecksilber nachgewiesen werden. Die ausgeschiedene Wassermenge ist eine Funktion der Temperatur und stark von der Kohleart abhängig. Die mitteldeutsche Kohle verhält sich in dieser Hinsicht ungünstiger als lignitische Kohle. Die zum Aufheizen der Kohle benötigte Dampfmenge und die bei der Entspannung verdampfende Wasser menge wurde berechnet und daraus das aus der Kohle beim Entspannen mechanisch entfernte Wasser aus experimentellen und rechnerischen Daten ermittelt. Bei einmaliger Verwendung des Dampfes ergibt sich zur Beseitigung von 1 kg Wasser bei der Viag-Trocknung ein theoretischer Dampfverbrauch von 1,1 kg, bei der Fleißner-Trocknung von 0,9 bis 0,8 kg je nach Dampf druck. Durch Ausnutzung der Abwärme, wenn ein Behälter in einem frisch gefüllten entspannt wird, kann der theoretische Dampfverbrauch bei der Viag- Trocknung auf ca. 0,52, bei der Fleißner-Trocknung auf 0,39 kg/kg Wasser herabgesetzt werden. Die Werte sind ohne Wärmeverluste gerechnet. Die im prakti schen Betrieb angegebenen Zahlen von 0,7 kg dürften erreichbar sein. Diskussion Prof. Dr. L i s s n e r : Die Ausführungen von Dr. Wirth haben uns unge heuer interessiert. Es ist ja bekannt, daß wir das von dem Vortragenden gestreifte Gebiet der Entsalzung der Salzkohlen zu einem gewissen erfolgreichen Abschluß gebracht haben. Der Vortragende kam zu seinen Ergeb nissen von der wärmetechnischen Seite und hat selbst verständlich sich für die chemischen Probleme der Salz kohlen nicht weiter interessiert- In Ergänzung zu un seren eigenen Arbeiten geben uns die Ausführungen des Vortragenden für die Zukunft wertvolle Anregungen und wir danken für den Beitrag.