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der Absaugezeit von 0 auf 1 h brachte nur eine Ver besserung im Restwassergehalt von etwa 2%. Eine weitere Erhöhung der Absaugung auf 2 h ergab keine Wirkung mehr. Die Werte im Restwassergehalt lagen im Gegenteil über denen von 1 h Absaugezeit. Diese Unterschiede liegen aber im Bereich der Fehlergren zen der Versuche. Bei allen Versuchen (mit Ausnahme derjenigen mit 2 h Absaugezeit) lag die Temperatur der Kohle beim Abstellen des Versuches über 100° C. Die Wärmemenge, die während des Absaugens zum Verdampfen benötigt wird, war wesentlich niedriger als die Wärmemenge, die durch die Temperaturernied rigung der Kohle während dieser Periode frei wurde. Je länger die Absaugeperiode gewählt wurde, um so größer ist der Unterschied. Bei 2 h Absaugezeit ist z. B. bei dem 40 atü Versuch die zum Verdampfen erforderliche Wärmemenge nur Vs der von der Kohle abgegebenen Wärme. Das ist nur so zu erklären, daß während der langen Absaugung ein großer Teil der Wärme an die Umgebung abgeführt wird. d) Entsalzung der Kohle Es handelte sich darum, zu untersuchen, wieviel Wasserlösliches in der Kohle durch die Viag-Trock nung herausgelöst wird, bzw. welchen Einfluß dies auf den Erweichungs- und Schmelzpunkt der Asche hat. Bestimmt wurde das Wasserlösliche in der Asche der Rohbraunkohle und in der Asche der nach dem Viag-Verfahren behandelten Kohle. Die Gehalte an Wasserlöslichem in der angelieferten Rohkohle schwan ken an den einzelnen Versuchstagen ziemlich stark, etwa zwischen 30 und 50%. Aus diesem Grunde er geben auch die Werte im Salzgehalt nach der Behand lung weit größere Streuungen als z. B. die Wasserge halte der Kohle. Trotzdem lassen sich einige Gesetz mäßigkeiten ganz klar herausstellen. + bei Erhitjung unter Quecksilber ausgetrieben X 120 Minuten Dämpfung ] O 75 Minuten Dämpfung ] Viag-Versuche A 45 Minuten Dämpfung J (D 75 Minuten Dämpfung Fleißner-Trocknung—•— y = gelöstes Salz in % des Wasserlöslichen der Rohbraunkoh lenasche p = Dampfdrude in at Bild 9. Aus der Kohle gelöste Salzmenge in % des Was serlöslichen der Rohbraunkohlen-Asche in Abhängigkeit vom Dampf druck für verschieden lange Druckbehandlung A herausgclöste Salzmenge, die in dem durch Temperatureinfluß ausgetriebenen Wasser enthalten ist B herausgelöste Salzmenge für eine wesentliche Verbesserung des Ascheschmelz- und Ascheerweichungspunktes nicht ausreichend C herausgclöste Salzmenge führt zu einer ausreichenden Erhöhung des Ascheschmelz- und Asdieerweidiungspunktes In Bild 9 wurde die aus der Kohle herausgelöste Salzmenge in % des Wasserlöslichen in der Rohbraun kohle aufgetragen. Man sieht, daß die gelöste Salz menge mit steigender Temperatur (bzw. steigendem Dampfdruck) zunimmt und bei 40 atü z. B. den Wert 60% des in der Rohbraunkohle vorhandenen Löslichen erreicht. Außer der Temperatur spielt aber auch die Dauer der Einwirkung eine bedeutende Rolle. So wurden in Bild 9 die Werte für die Dämpfungsdauer 120, 75 und 45 min eingetragen. Je länger die Dämpfung durchgeführt wird, um so mehr Salz wird aus der Kohle entfernt, und zwar sind die Mengen bei 45 min ungefähr nur % so groß wie bei 120 min. Die Dauer der Druckbehandlung von 45 min — die in bezug auf die Trockenwirkung vollständig ausreichend ist — genügt also noch nicht, um auch eine gute Entsalzung hervorzurufen. Mit Rücksicht auf die Entsalzung bzw. den Ascheschmelzpunkt wäre — wie später noch aus führlich begründet wird — die Dämpfungszeit bei 10 atü auf 120 min, bei 20 atü auf 75 min zu erhöhen. Nur bei 40 atü Dampfdruck würden 45 min ausrei chend sein. Tab. 2 Aus Kohle herausgelöstes Salz (Viag-Trocknung) Ver such Nr. Dampf druck atü Aschegehalt Wasserlösliches Heraus gel. Salz (in °/o ff R ) 0/ Io Bemerkung Roh braun kohle 0/ /o Trock.- braun- kohle 0/ ,0 Roh braun kohle 0/ .'0 Trock.- braun- kohle 0/ / 0 1 10 10,7 10,9 53,2 42,8 34,2 75 min 2 20 10,1 8,6 48,1 37,2 36,2 Dämpfungs- 3 47 12,0 9,5 50,0 33,4 50,0 zeit 4 10 10,9 10,5 41,6 30,8 37,5 120 min 5 20 13,5 11,1 41,8 33,3 30,5 Dämpfungs- 6 40 9,1 8,1 48,1 27,1 60,0 zeit 10 10 11,8 11,2 37,5 34,5 12,4 45 min 11 20 11,8 10,4 49,7 42,4 25,6 Dämpfungs- 12 40 15,7 11,2 35,0 26,7 32,1 zeit 29 0 45,7 41,6 15,3 45minb.1OO C 30 0 —* — 45,7 38,7 24,7 75 „ „ „ 31 0 — — 45,7 40,0 21,0 120 „ Aus Tab. 2 ist zu entnehmen, wie sich das Wasser lösliche in der Asche und der Aschegehalt unter dem Einfluß der Trocknung verändert. Da die aus der Rohbraunkohle entfernte Wassermenge in den Gren zen von 45 min bis 2 h Dämpfungszeit nahezu un abhängig von der Dauer der Temperatureinwirkung ist, während die herausgelöste Salzmenge eine deut liche Abhängigkeit von der Dämpfungsdauer zeigt, kann das Salz demnach nicht von vornherein in dem in der Kohle befindlichen Wasser gelöst sein. Es wird zum Teil infolge des Temperatureinflusses erst in die sem Wasser in Lösung gehen, zum anderen Teil aber von dem an der Kohle kondensierenden und an ihr vorbeiströmenden Wasser gelöst werden. Daß dieser Vorgang in ähnlicher Weise verlaufen muß, konnte noch durch einen anderen Versuch er wiesen werden, der unter E beschrieben ist. e) Einfluß der Entsalzung auf Schmelz- und Erweichungspunkt der Asche Die Schmelz-, bzw. Erweichungspunkte der Asche wurden nach der Bunte-Baum-Methode festgestellt. Die Kohle wurde jeweils bei 500° C verascht und mit