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«Snig Wilhelm II. vo« Württemberg. — Am 6. Oktober 1916 waren 25 Jahre verstossen, seit Wilhelm II. als Nachfolger Karls I. König von Württemberg geworben , war. Der Fürst zählte damals 4; Jahre und hatte schon zuvor an den Staatsgeschäften Anteil gehabt. Seit 1887 führte er den Vorsitz im Staattministrrium und vertrat den König, seinen Oheim, mehrfach bei öffentlichen Anlässen. Da. Prinz Wilhelm von vornherein als Thronfolger in Betracht kam, wurde er von Jugend an für seine künftige Aufgabe erzogen. 1865 bezog er die württembergische Landesuniversitat Tübingen und hörte Vorlesungen in Rechts- und Volkswirtschaft, Geschichte und Philosophie. Am Feldzug 1866 nahm er als Leutnant teil; dann folgte noch ein weiteres Studium m Göttingen und Tübingen, hi« der Prinz 1869 wieder in den Leeresdienst trat. Den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 machte er auf König Karls ausdrücklichen Wunsch im Hauptquartier als Mitglied des Generalstabs der dritten Armee mit, erlebte den Tag von Sedan in unmittelbarer Anschauung und wohnte der Kaiserproklamatton in Versailles bei. In seiner Thron rede bei Eröffnung de« Landtags kurz nach seinem Regierungsantritt sprach König Wilhelm II. aus, daß „die Pflege eine« stetigen beson nenen Fortschritts auf allen Ge bieten de« staatlichen Lebens den Gegenstand seiner unausgesetzten Bemühungen Hilden" solle. Und da« Versprechen, da« darin lag, hat er in den jetzt 25 Jahren seiner Regierung erfüllt: in der Verfas sungsrevision, die die Volksver tretung regelte, der Verwaltungs reform, dre unter anderem zu der staatlichen Bezirksverwaltung auch da« bürgerliche Element brizog, der Steuerreform, die sich um eine gerechte Verteilung der Lasten be mühte, der Volksschulreform, die die Volksschule selbständig und von der kirchlichen Leitung und Aufsicht frei machte. Wissen schaft und Kunst fanden des Kö nig« verständnisvolle Pflege und Förderung, die sich unter anderem in der Gründung des „Schwä bischen Schillerverein«" zeigte. Auf dem Gebiet der öffentlichen Wohl fahrtspflege wie auch in anderen Dingen fand der König in seiner Gemahlin Charlotte ein« tätige und stet« bereite Genossin. Ins besondere für alle Fragen der weib lichen Berufsbildung besitzt die Königin rege« Interesse. Königin Charlotte ist die zweite Gemahlin des König«. Die erste, Prinzessin Marie zu Waldeck und Pyrmont, die ihm zwei Kinder schenkte, verlor er schon 1882 nach nicht ganz fünfjähriger Ehe. Der einzige Sohn war im Alter von fünf Monaten einer schnellen Krankheit erlegen; die Tochter, Prinzessin Pauline, wurde 1898 die Ge mahlin de« Erbprinzen zu Wied. Im Jahre 1886 vermählte Prinz Wilhelm sich dann zum zweiten Male mit Prinzessin Charlotte zu Schaumburg- Lipp«; ab« die Ehe blieb kinderlos. Keine rauschenden Festlichkeiten konnten, inmitten de« Weltkrieg«, den JubiläumStag des Königs von Würt temberg »«herrlichen. In ein« allgemeinen Volksspende für Zwecke der Wohlfahrt verlieh da« württemberglsche Volk seinen Gefühlen für seinen König Ausdruck. Beim Lege» ei»« L«lepho»leit»»g i» de» Dolomiten. — In der mo dernen Schlacht ist auch d« vorderste Schützengraben durch eine Telephon leitung mit dem Armeekommando verbunden, das auf diese Weise am raschesten und sichersten seine Befehle überallhin zu übermitteln, Berichte und Mel dungen zu empfangen vermag. Von ganz besonderer Bedeutung aber ist das Telephon im GebirgSkriege, wo einzelne vorgeschobene Abteilungen oft in schwer erreichbaren, kaum zu entdeckenden Felsenstellungen liegen. Sie alle ab« »«bindet untereinander und mit b« Oberleitung ein weitverzweigtes Telephonnetz, da« sich vor allem in den Dolomiten sehr bewährt hat. Die Anlage von Telephonverbindungen im Gebirge ist jedoch eine äußerst schwierige und gefahrvolle Arbeit, die zum Teil nur von geübten Kletterern ausgeführt werden kann. Die eisernen Träg« der Isolatoren lassen sich oft nur schwer in dem harten Fels befestmen, und doch müssen gerade dies« Leitungen be sonders fest und zweckmäßig grlegt sein, da sie vielfach durch Stemschlag od« Lawinen gefährdet-sind. fand man des Morgens den Keller auSgcräumt, in einem anderen ver schwand über Nackt ein Büffel, eine Anzahl Melonen in prachtvoller, goldgelber Farbe, gerade vor der Reife, war gestohlen. Die Aufregung über diese fortgesetzten Diebstähle steigerte sich in der ganzen Umgebung, und man schwor sich, daß der Dieb, wenn er gefaßt würde, die schwerste Strafe «leiden solle. Dieser war jedoch viel zu schlau und vorsichtig, um sich er wischen zu lassen. Eines Nachts jedoch ertappte ein wachsamer Bauer ihn gerade dabei, als er dessen einzige Kuh in der Finsternis davonführcn wollte. Mit Tages anbruch fand eine allgemeine Versammlung statt. Der Dieb wurde ge bunden vorgeführt. Jeder erinnerte sich dessen, was er verloren hatte, und so erörterte man die Art der Rache. Schließlich wurde der Verbrecher zu seines Vaters Hof geschleppt. Diesem wurde mitgeteilt, daß er seinen eigenen Sohn hinrichtcn, und zwar lebendig begraben müsse. Der alte Mann bat und siebte, ibm dies zu ersparen. Aber nichts half. Man erklärte ibm, wenn er ibre Entscheidung nickt sofort ausführc, werde man sein Laus anzündcn und ibn samt seiner Familie verjagen, sein diebischer Sohn werde trotzdem die Strafe erleiden. Wohl wissend, daß diese Dro- bung keine leere war, holte der alte B/ann endlich einen Spaten herbei und schaufelte ein großes Loch in die Erde. Tann mußte er einen Stein um den Hals seines Sohnes bin den, ihn selbst in daü tiefe Loch stoßen und die Erde über ibn schaufeln. Oann stampfte die Menge noch den Boden fest über dem Unglücklichen zusam men. sO. v. BF Ein wirklich originelles Ge schenk. — Die als „schwedische Nachtigall" seinerzeit weit und breit berühmte Sängerin Jenny Lind gab im Jabre 1845 auch in Berlin mehrere Konzerte und er zielte beispiellose Erfolge. Die Berliner überschütteten sie förm lich mit Blumen und Geschenken. Als nun der dainals im Musik leben Berlins eine bedeutende Rolle spielende schöngeistige Baron v. Röder die Sängerin emeS Ta ges fragte, ob sie über diese Auf merksamkeiten Freude empfände, meinte Jenny Lind mit ihrer ge wohnten Offenheit: „Blumen und Gedichte sind schrecklich in solchen Massen. Wenn mich doch nur ein einziges Mal jemand durch eine wirklich originelle Gabe über raschen wollte!" Am nächsten Morgen erhielt die Sängerin ein Pappschächtelchen und einen Brief von dem Baron zugeschickt. In dem schmucklosen Behältnis war nichts als eine Menge — Mehlwürmer enthalten. I» dem Begleitschreiben aber stand: „Daß ich mich originell erweise: Mehlwürmer sind der Nachtigallen Speise!" Jenny Lind mußte zugeben, daß Herr v. Röder ihr hierdurch eine wirklich nicht alltägliche Überraschung bereitet hatte, bat ihn aber doch in ihrem Dank schreiben, künftig lieber weniger „originell" zu sein. sW. K.j Scharade. iVeersilbigs Was, als die zweite, wechselnd uns gebracht Der Veilchen Blau, der Rosen holde Pracht, Bringt auch, was eins benennt, voll rauher Lust. Nun weicht der sonn'ge Glanz, der süße Tust. Da» rote Wetnlaub, das im Garten rankt, Im Winde, was die letzten sagen, schwankt. Da» Ganze läßt sich, zart erblühend, sehn. Doch kann ich dir nur raten: Laß e» stehn! Auslösung folgt in Nr. 42. Auflösung von Nr. 40: des Bilderrätsels: Liebe ist der beste Lehrer. Oer rerltreute Kallengsilt. löesliolb haben 8Ie Senn Zkren 8oukkieur entlassen, Ke« Direktor r — llck, leitäem <ier vorigen 8ommer an 6er 8ee uar, bot er ltets geäackt, er litzt in einem 5tron6korb, rsenn er in keinem 8oukkleurkolten Deckte, un6 Ikt elngelckloken! I Lu unseren Vit-ern. Alle Rechte Vorbehalten. Chinesische L-»chj»fttz. — Ein chinesisch« Bau« hatte einen mißratenen Sohn, der dem Opiumrauchen und dem Spiel «geben war. Er war ver- schwrnderisch und diebisch und dachte an keine Arbeit. In einem Bauernhof vnanttrortlicher Redakteur: Sark Theodor E-ngcr in Stuttgart. Druck und »erlag der Union Deutsche »erlag«,esellschaft in Stuttgart.