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/luer Tageblatt Mzeiger Mr das Erzgebirge WW »^-«e«a-k frei In» »au» MX - MX ^>,f»r,ch««»,s >"»E.^aii»t>a» WLEALE mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: stuer Sonntagsblatt. WWUZB M-L^Z-L Nr. 275. Freitag» äen 27. November IS14. s. Jahrgang. Teilsieg öer /kmee Mackensen. Ein schwerer Verlust öer englischen Zlotte. »er antilcde äeuttGe Zchiacdtdericht. Großes Hauptquartier, 2b. Nov., vorm. die Lage auf -em westliche» Kriegs- schauplatz ist unverünöert. In -er Gegen- St. Hllaire-Souain wur-r ein mit starken Kräften ongefetzter, aber schwächlich -urchge- führter französischer Angriff unter großen Ver lusten für -en Gegner zurückgeschlagen. Sei flpremont machten wir Zortschrltte. In Ostpreußen ist -le Lage nicht ver ändert. In -en Kämpfen -er Truppen -es Generals v. Mackenfen bekLo-zuu-Lowicz haben -ie russische 1. un- 2., fowle Teile -er S. flrmee schwrre Verluste erlitte», flußer vielen Toten u»- Venvun-rten habe» -ie Nuss»» »lcht weniger als etwa 4-0-0 «nv»»»un-et» Gefangene verloren. 7- Geschütze, 1-- Munl- tionswagen un- ISS Maschinengewehre sind von uns erbeutet, 3- Geschütze unbrauchbar gemacht wor-en. fluch in -lesen Kämpfe« haben sich Teil» unserer jungen Truppen trotz großer Opfer auf das glänzen-st» bewährt. Venn es unge achtet solcher Erfolg» nocht nicht gelungen ist, -le Entscheidung zu erkämpfen, so liegt -les an -em Eingreifen weiterer starker Kräste -es Zeln-es von Osten un- Süden her. Ihre fln- griffe sin- gestern überall abgewiese« «or- -en, -er entgültige flusgang -er Kämpfe steht aber noch aus. Oberste Heeresleitung. » ver große kttslg in äen Kämpfen in ?oien. Wiederum vermochten unsere tapferen Truppen im Osten unter der genialen Oberlvitunv des Generalobersten von Hindenburg einen gewaltigen Erfolg zu erringen. Der S. Armee unter der Führung de» General» w, Matten» s e n glückt» ein großer Schlag: 40 00V Feinde wurden ge fangengenommen, 70 Geschütze, ISO Munttionswagen und 158 Maschinengewehre erbeutet. Nachdem es General v. Mackensen nach dem amtlichen Bericht «om 16. November geglückt war, die Russen bei Lipno und WlocwVawec aufs Haupt zu schlagen und so den beabsichtigten Einfall in Pofen zu vereiteln, wurde der deutsche Angriff weiter vor getragen. Schon in der damaligen, Meldung war gSsagt, daß die Russen aus Kutno zurückgeworfen worden seien, im weiteren Verlauf der Kämpfe drangen unsere Truppen in südöstlicher Richtung vor und erreichten schließlich die Linie Lowicz—Lodz, In diesem Raume wogt der Kampf nun schon seit nahezu einer Wochq ohne dich eine end gültige Entscheidung gefallen wäre. Teilerfolge vermochten unsere Truppen verschiedentlich zu erringen, Teilerfolgs waren auch unseren österreichischen Verbündeten, in Ad- polen beschieden — eine Entscheidung in dem gewaltigen Ringen ist bsher aber noch nicht gefallen. Auch der letzt« Bericht der Obersten Heeresleitung hebt hervor, daß der endgültige Ausgang der Kämpfe noch ausstche. Da, Unnt« in Anbetracht der gewaltigen Verluste der Russen befremd lich erscheinen, erklärt sich aber sofort, wenn man berück sichtigt, daß Rußland ungeheure» Menschenmatertal zur Verfügung hat und die russische Heer«»l«ttung ihre Trup- pen schonungslos in» Feuer schickt. Da» Heranziehen immer neuer Reserven aue Warschau und vermutlich auch von dem galizischen Kriegsschauplatz war da» letzte verzweifelte Mittel, durch da» sich die Mische Heeresleitung vor der drohenden Umklammerung durch die deutschen und öster reichisch-ungarischen Heere zu retten, suchte. Die russischen Gegenstöße wurden aber immer so gechtckt pariert und so kräftig erwidert daß wir mit gutem Grund annehmen köm nen, daß der Höhepunkt der Kämpfe überwunden Ist. Mit den 40 000 Mann, die bei Lodq-iLoroicz zu Gefangenen gw macht wurden, haben die Russen seit Anfang diese» Monat» in den,Kämpfen in Polen, annähernd 100 000 Mann allein an Gefangenen verloren. Man geht wohl schwerlich fehl, wenn man annimmt, daß die Zahl der Toten und Ver wundeten zum mindesten nicht viel geringer ist; das ergibt aber eine Gesamtsumme, die auch bei dem Milltonenheer d:r Russen ins Gewicht fällt. Noch fühlbarer als der Mann« schastsverluf ist für die russische Heeresleitung sicher der Verlust an Kriegsmaterials weil hierfür eben in Rußland nicht Ersatz geschaffen werden kann und d'e Freunde tM Dreiverbände auch nicht aushelfen können, da Rußland durch die Dardanellensperre und die Vereisung de» Hafen» von Archangelsk von seinen Verbindungen abgeschnitten Ist. So können wir also der weiteren Entwickelung der Kämpfe aus dem /Kriegsschauplatz in Polen mit der größten Zuversicht entgegensetzen. Rückkehr nach Rußland verschleppter Ostpreußen. Au» Stockholm wird vom Mittwoch gemeldet: Unter den vielen FlLchtlingen, die joden Tag von Rußland kommen, um über Schweden nach Deutschland zurückbeför- dert zu werden, befanden sich KO heimatlose Ost- preußen, meist Frauen und Kinder. Dios« waren, al» die Russen in Ostpreußen eindrangen, gefangen genommen worden. Unter ihnen waren Greis«, Halbwüchsige, Kinder, Kranke und viele verwundete. Ein Teil von ihnen bat in der Zwischenzeit auch an epidemischen Krankheiten gelitten, die auch im russischen Heere austreten sollen. In Stockholm hat man sich der Flüchtlinge angenommen. Am Mittwoch- abend sind all» nach Deutschland abgereisi. E» ist nur der Vortrupp der Zivilgesangenen, die in der nächsten Zukunft hier «rwartet werden. Et« Zeppelin über Warschau. In Petersburg wurd behauptet, bei der Beschießung von Warschau durch ein Zeppelinluftschiff feien die Fenster scheiben de» «Konsulat» der Vereinigten Staaten von Nord amerika zertrümmert worden. Durch Hervorhoben dieses Vorfall» wW man wohl ein« Neutralttiitsoerletzung Deutsch land» konstruieren, um Amerika gegen Deutschland aufzu hetzen. ver österreichische SeuerM-brberlcht. stmtlich wir- unterm 23. November verlaut bart r Vie Schlacht in Nusftsch-Polen hat an einem großen Teil» -er Zront -e» Charakter eine» stehen-e« Kampfes angenomme». In Vestgalizie« wehren unsere Truppen -le über -en unteren Vunajec vorge-rungenen russischen Kräste ab. fluch -le Kämpfe in -en Karpathen -auera fort. Ver Stellvertreter -es Chef -es Generalstabe» r von Höfer, Generalmajor. »er russische Rückzug au» den Krrpathen. Ein offiziöser Bericht besagt: Die Zurllttdrän- gung de» durch die Kavpathenpässe in die Komttate Ung und Zemplin eingedrungenen Feindes ist mit Erfolg in Angriff genommen worden. Bet dem derzeitigen Stanke der Operationen können Einzelheiten nicht ibokanntgcgoben werden doch muß festgestellt werden, datz der Uzsoker Paß sich wieder in unserem Besitz befindet und dami't das Komitat Ung vom Feinde gesäubert ist. Auch die in di« oberen Teile de» Komitat» Zemplin «ingedrunge- nen feindlichen, Kräfte ziehen sich nachschweren Ver- lusten zurück. * oesterreichilche Erdige ijn Serbien. f-iom südlichen Krregsschaupla^e wird amMch nach! Wien gemeldet: In den, Kämpfen anderKolubara ist seit gestern «in wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen. DU» Zentrum de, feindlichen, Front, die stark» Stellung bei Lazarevatfch, wurde von den durch ihren Elan rühmlich Lkannten, Regiments» 11. 73 und 10L erstürmt. Hierbei wurden 8 Offtzi» re und 1200 Mann ge- angen genommen, drei Geschützt vier Munition»- vagen und drei Maschinengewehre erbeutet. Auch südlich de» Orte, Ljig gelang es, die östlich de» gleichnamigen» Zlusie» gelegenen Höhen zu nehmen und hierbei 8 0 0 Ge - angen « zu machen. Die von Daljepo nach Süden vor rückende -Kolonne steht vor Kopjentct. Sin Gefecht putschen Rassen und Gerben. Der Budapester Berichterstatter der Retchepost erfährt au» Lurn-Svverin, daß am 23. diese» Monat» acht rus- ische Transportschiffe aufder Donau anlangten und bei Pravvo und Radujevac Munit'on und Truppen gelandet hab«:. Drbei wurde eine russische Landungsabtei- lung von den Serben infolge «ine» Irrtums angegriffen, da man sie für Oesterreicher hielt. Die Abteilung wurde dezimiert. Tas Gefecht, in dem die Russen, anfangs das Feuer erwiderten, dauerte eine Stunde. Die Verluste waren beiderseits groß. » Vie r«ge im werten. Das Kennzeichen des Kriege» im Westen bleibt nach wie vor der Stellung skampf. Er vollzieht sich ganz in der gemächlichen Art und in den langsamen Bahnen de» früheren Festung», und Belagerungskampfes: Laufgräben, Parallelgräben, Verbindungsgräben, Einsetzen schwerster Geschütze, Minenlegen, Werfen von Handgranaten. So bleibt zwar die Lage auf der Riosenfront in, Belgien-Frankreich aus den ersten Blick unw«rändert, wie auch der neueste Tagesbericht der Obersten Heeresleitung meldet. Aber es gibt dock gewisse Stellen in der belgisch,engltsch-franziMchen Schlachtung wo die nagenden Zähne de» maulwurfiihn- lichen Stellungskampfe» in stetig wachsendem Maße zu spü ren sind. Da» Schicksal, da» der GeneravGmu» Joffre den Deutschen zu bereit«» gedachte: Ich werde sie zerknabbern — vollzieht sich allmählich, aber unabwendbar seit Wochen an seinen eigenen Schlachtreihen. Langsam, aber wirksam arbeitet an ihnen die sicher gehende Methode de» Bresche, legen» Unverändert auf den ersten Blick,, aber wenn man schärfer prüft, an vielen Punkten gurüttgedräntzter un brüchiger wurden die Abwehrlinien de» Feinde». Auf deut scher Sette vermeidet man tunlichst jene rasenden Front angriffe, Lei denen so viele Franzosen bereit» verbluten mußten^ man schont da» kostbare Blut der treuen Vater landsverteidiger und nimmt nur durch Artillerie und Pia» niere sturmreif gemachte Stellungen in ungestümem An prall. Bet Ypern und Lille, bet Arrtrs und Soison», bet Reim» und in den Ar gönn en und an anderen geeigneten Stellen werden nach und nach die Fortschritte gemacht, die als stete Tropfen das Gestein des Widerstande» höhlen und mürben. Daran ändert auch da» Eingreifen der englischen Flotte an der belgischen Küste nichts. Dann und wann beschießt sie die Hafenplätze und wird harmlosen Zivilisten gefährlicher als unseren Marinesoldaten,, die dort in ihren Dünenschanzen Lugau» halten und mit ihren groben Go- schützen den alten Kampf Wischen Panzer und Granate zu ungunsten des Panzer» fortsetzen. Die Deutschen greife» wiche» au. Der Berichterstatter de» Daily Ehronicle in Nordfrank- reich drahtet seinem Blatte unterm 2V. November: Vie veretttsten fr««,ös'tW.englische« Heere sind auf der Linie Ppern-LiM-sWe heftige« Angriffen der Deutschen achogesesst. Di« De«tsche« erhielte« Verstärkungen. Die neue ArMerid der Franzosen und Engländer sicht unter gemeinsamer Führung. In Belgien werde« »sichtige Gresigjntsfe erwartet. Dr» gesamte Ets»nbiahnmat«riial Mich zu, Verfügung der deutschen Truppen schalten. Nach einer Depesche der ^Politiken aus London -drahtet auch der Korrespondent des Reuterbureaus in Sluts, daß die Schlacht an der Front Ppern-Dixmuiden ««Stärke zunehme. Frische deutsche Truppen Marschieren gegen Ppern. Mehrere Regimenter, die dieser Tage in Brügge ankamen, wurden nach Ppern gesandt. In Brügge und Ostende seien nur noch schwache Garnisonen. Erfolglose» Vorgehen der Franzose«. Dem Lokal-Anz. wird au» Genf! gemeldet: Der am Mittwoch fortgesetzte Versuch de» Wischen der K üst e und Ppern befehligenden französischen General» Fo u ch«, di» Deutschen bet der Vorbereitung «tn«r großen Aktion zu stören, blieb wieder erfolglos. Der im französischen Tagwd bericht erwähnte angeblich« Deländegewinn zwischen Langemarck und Zermebeke kommt für einen et« waigen Durchbruchttplan absolut nicht in Betracht. Di« Deutsche« vor Verdun. Die bedeut ende n deutschenFvrtfchritte in der Umgebung Verdun» nötigten, dem Verl. Lok.-«nß. zufolge, di« französische Heeresleitung, neue Maßnahmen zu treffen, um die von Nordwesten sich nähernden Deutschen möglichst aichuhalten. Dem Gefechte -eiBethingeourt dürften dort wie die Militärpresse anntmmt, in diesen Tagen weitere Zusammenstöße folgen. Um die Wirksamkeit der erhaltenen -schweren Geschütze zu erproben, bombardierten die Franzosen Arnaville bet Pont-a-MouH son». Der Militärkrit^ker Oberst Rousset betont den weist der beherzten deutschen Offensive im gesamten Kampf»