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Nr. SSI. Auer Tageblatt und Inniger für da« Eq-ebng«. Dienet«-, de» 1V. November lS14. stau» «D» de, serbische» dritte» Am»«. General Pa«l Stur«, m» tzee erst,» Arm«, Genma Petr, »<«i», »tt »»sa«. «,» sich, Diutfwnen, 120 ovo Ma»». Kies« beide» Armeen befinden sich »ach de« verlast ihre, tapfer verteidigte» Stellwegen seit gestern im «tick,»- «egen valiero. U»se« stegreichen Korp» erreichten gestern abend die La,» »is« östlich dominierenden Höhen und den Haupt rücke« der S»k»l»k, Vanina sildöftlich «rupanj. Zahlreiche »e. fangen« und erbeutete« Kriegematertal. Mnzelhette» sehle» »och. e ver veNastf Ser Zeelcdlackt bei Ldlle. Ueber den Verlauf de» Seegefecht» an der chilenischen Küste bann auf Grund der jetzt vorliegenden Nachrichten folgende Darstellung, di« dem tatsächlichen Hergang entsprechen dürfte, gegeben werden: Unser« Schiffe, die au» Vstafien nach der chilenischen Küste zusammenge-ogen waren, trafen dort da» englisch« Geschwader. Beide Veschwaderchef» hatten »sfenbar den Wuiffch, e» zu einer Schlacht komme« zu Laste«. Di« eng, lischen Schiffe fuhren in Kiellinie hintereinander an der chilenische« Küste entlang, «ährend die deutschen Schiff« hintereinander ihre Fahrt «eiter von de» Küste ab auf de» hohe« Meer »ahmen. Die Armierung de» deutsche» Geschwader» bestand au» 18 LI«Zentimeter. Geschützen Läng« 48 12 tü-Zenti Meter beschützen Läng« 4V, 32 18,5, Zentimeter-Geschützen, hie de» englischen au» 2 23,4-Zenti, meter-Geschütze» Läng« 47, 30 15-Zentimete,-Geschützen Länge 45. 2 15,8, Zentimeter, Geschützen Länge 58, 15 18,2, Zentimeter, Geschützen Länge 5V. Die Breitseiten waren besetzt deutscherseits mit 12 21 - Zentimeter«Ge schützen, 8 IS-Zentimeter-Seschlltzen, 11 10.5-Zentlmeter- Geschützen, englischerseit» mit 2 23 4-Zenttmeter-Geschvtzen, 19 15,Zentimeter.G«schvtz«n, 5 18.Z«ntimrtrr^S«schützen. Beide Geschwader fuhren zunächst nebeneimrnd«, her. mit den Spitze» sich nähernd bi, auf eine Entfernung von etwa 8888 Metern voneinander. Das Wetter «ar sehr stürmisch. Die deutschen Schiffe hatten die Sonne auf de, Rückseite. Nunmehr eröffnete das deutsche Geschwader da, Feuee aus de« schweren Geschützen, die auf die gröbere Entfernung wirksam wrreir, «ährend die englischen Ge schütz, erst etwa bei einer Entfernung von 4SR> Metern in Wirkung komme« konnten. Die eng Ischen Schiffe er, litten binnen kurzem so schwere Beschädigungen, Vak Good Hope wahrscheinlich sofort sank. Auch Mon«! mo«th, der, «ig e, helht, dem ersten Schiffe zu Hilfe, eile« wollte, wurde sehr schwer beschädigt und sachs eb«n-> falls vermutlich sofort. Auch dieG sasgow wurde ziem, lich stark verletzt und ist vermutlich eben fal'ss gesunken. Jedenfalls liegt noch keine beglaubigtes Nachricht vor, daß «ine» der genannten drei Schiffe in einen Hafen gelaufen ist. Hebe, de« gleichfalls in den- Depeschen genannten Otranto weiß MM noch nicht», s auch nichts Uber da, verbleiben de» englischen Schiff«, > Eanopu». Da» deutsch« Geschwader h rtte sich -weife -i lo, den Vorteil der stärkeren Geschütz« und der Wetterlage zunutze gemacht, de« sich der englische Admiral hatte entgehen fassen. Auch die Bedienung de, Geschütze auf deutsche, Seite mutz autzerordent- lich gut gewesen sein, «ährend die MvÄing der eng, lisch«» Kanonen nur eine ganz gering« war. Auf deut, scher Selite werden nur höchstens sechs verwundete ge. zählt. E» heißt übrigen», dah die Nürnberg bei dem Ge fecht nicht anwesend war. Dem Ehef des Kreuzergeschwaders., Vizeadmi ral von Spee, ist das E ferne Kreuz 1. und 2. Klaffe, ferner einer größeren Anzahl von Offiziere»' und Mann schaften das Eiserne Kreuz 2. Klaffe verliehen worden. Ebenso rourd. dem Kommandanten S. M. kleinen Kreuze-» Karlsruhe allen Offizieren, Beamten, DeckoMzieren sowie 50 Unteroffizieren und Mannschaften diese» Schiffes das Eiserne Kreuz 2. Klaffe verliehen. Kanonenboot Geier interniert. Da das in Honolulu eingelaufene Kanonenboot Geier den Hafen nach der von der amerikanischen Behörde festgesetzten Zeit n-cht verließ, wurde es interniert. Ebenso der Dampfer Locksun vom Norddeutschen Lloyd. (Es han delt sich um den 1800 Tonnen verdrängenden alten, zu den Kanonenbooten iibergefllhrten Auslandskreuzer Geier, der im Jahr 1894 vom Stapel lies und bisher in der Südsee vevwendet wurde.) * AelteraurbiMung aer kurenaufitantler. wie die Ber iner Blätter melden, greift d«, Buren, «mfstand immer «eiter um fich. Reuter meldet au» Preto. ria; Die Regierungstruppen überschritten den vaalflutz, verfolge» die Aufständischen und nahmen 350 von ihnen gefangen. Am Freistaate besetzten die Aus st än, dischen neuerding» -arrysmith. Sie entfalt«, ten in mehreren anderen Bezirken ihre Tätig seit. Oberst Ment» meidet, daß er nach dem Gefechte von Bronkhorst, spruit die vom General Müller befehligte« Aufständische« verfolgte und ste am Samstag überrascht«. Drei von ihn«« wurden getötet, sechs verwuiwet und vier gesamgengenom- men. Ei« starke, Kommando der Aufständischen, wie es heißt, unter dem Befehl des General» Kemp, zieht durch da» Tai de» Great-Stait»Hluffei» nach dem Bezirk Fryburg. Oberst Albert zieht mit Regirrungstruppen in derselben Richtung. Mn« Abteilung Aufständische» ist i» -arrysmith eingerückt. , Lil» 7aII von Ttlligian. Die Londoner Zentral-Now» bringen noch einige Ein- zeHeiteu über den Fall von Tsingtau. Der englisch-japa nisch« Angriff begann am Donnerstag und wurde bi» Frei tagabend ununterbrochen fortgesetzt. Die Ver bündeten hatten enorm« vertu st e. Sonnabend 1 Uhr 40 Minuten nachts setzt« der Hauptangriff der Infanterie mit Pionieren unter Führung de» Generals Poshima Ha- mada ein. Gleiä-zcitig überschütteten die schweren Belage rungsgeschütze da» Fort IM», den Schlüssel der deutschen Stellung Ur ter dem Geschoßregen -rach schließlich der hart, näcklge Widerstand de» deutschen Fort« zusammen, da» die Japaner, wie gemeldet, um 5 Uhr 10 Minuten morgen« stürmten. Gleichzeitig wurde aus dem Unken Flügel «in Sturmangriff von ungeheuren Masten Infanterie, unter stützt von Artillerie, angesetzt und «in dort liegende» Fort genommen. Die deutschen Verteidiger fügten den An- geifern ungebeureB«rluste»u, bi» die weitere Verteidigung der zu einem Trümmerhaufen zusammen- geschossenen Stellung unmöglich war. Der starke Angriff kostete den Verbündeten mehr, al» die ganz» Besatzung Tsing tau» betrug Die Japaner haben 2800 Gefangen« gemacht. Ste hatten einen Verlust von 14 verwundeten Offizieren und 426 getöteten und verwundeten Soldaten. Die englischen und japanischen Truppen find in Tsingtau «ingezogen. Der Pariser Herald meldet au» Neuyorl: Ein chinesischeoUltimatuminJapa« stehe bevor. Die Antwort de» Kaisers, vom Kaiser ist bei dem Reichstag-Präsidenten Dr. Kaempf auf dessen bereits gemeldetes Telegramm nach stehende Antwort eingetroffen: Ich danke Ihnen für den Ausdruck der Gefühle dr» Schmerze» und de» Vertrauen» auf die Zukunft, von wel chen der Reichstag und alle deutschen Herzen angesichts des Falles von Tsingtau erfüllt sind. Die heldenmütige Verteidigung der in langjähriger Arbeit geschaffenen Musterstätte deutscher Kultur bildet «in neue» Ruhmes, blatt für den Ge st der Treue bis zuin Tode, den da« deutsche Volk mit seinem Heer und seiner Flotte in dem gegen« ärtigen Berteidigungskampf gegen eine Welt von Haß, Neid und Begehrlichkeit schon so mannigfach, will es Gott nicht vergeblich betätigt hat. Wilhelm I. R. Di« Nordd. Allg. Ztg. schreibt zum Falle von Tsingtau: Di» zur Stunde find wir auf die knappen Meldungen au» feindlicher Quelle angaw-esen, soviel aber haben alle Be richte erkennen lassen, daß die dortige Besatzung die höchsten Anforderungen erfüllte. Wir gedenken mit tiefer Dankbar- keir der Helden, die dort für da» Vaterland gefallen find, sowie der opferfreudigen Beteiligung des Kreuzers Kaiserin Elisabeth. Deutschland wird nie ver gessen, wer der Anstifter und Ausführer diese» heimtückischen lleberfalles im fernen Osten war. » ver tittlrlr»e Krieg. Erfreuliches für uns ist heute wieder von dem Kampfe der Türken gegen die Russen zu melden. Es ist vor allem die Nachricht über eine völlige russische Niederlage am Kaukasus. Darüber berichtet der Draht aus Konstantinopel vom 8. No vember abends 6 Uhr Zweiter amt ich«» Bericht au» dem türkischen Großen Hauptquartier: In dem «Nmpfe, der seil zwei Tagen an de, kaukasische« Grenz« andauerte, ist die rusfi, sche Armee vollständig geschlagen worden. Unsere Armee hält die russischen Stellungen besetzt Mn, zrlheiten werden später bekrnntgegeben. Eine höchst erfreuliche Meldung, die allerdings noch keine Andeutung enthält, wo dieser Kampf stattgefunden hat. Das türkische Heer soll nach englischen Meldungen südlich des Kaukasus neunz'gtausend Mann zählen. Es be steht au» sieben Divisionen des 9., 10. und 11. Armeekorps, deren normale Stärke auf 80 Bataillone mü> 55 Li» 60 Batterien mit 230 Kanonen angesetzt wird, fer ner 35 bi» 40 gewöhnliche Kavallerieabteilungen und dazu 20 000 Kurden. W'e verlautet, werden di« Truppe« von General Liman von Sanders kommandiert. Türkische Operationen zur See. Nach einer amtlichen Nachricht machte die türkische Flott«, nachdem ein Teil der russischen Flotte Koslu und Zonguldak beschossen hatte, Jagd auf die russischen Schiffe. Es gelang d-efen jedoch, unter dem Schutze des Nebels zu entkommen. Die Hafenprüfektur erläßt folgende Anordnung: Infolge de» Kriegszustände« find de- Hafen von Smyrna und der Fluß Ehattel-Arab in Mesopotamien für die Schiffahrt gesper - t worden. Die Handelsschiffe und alle übrigen Fahrzeuge, Vie in den Hafen von Vurla einlaufen, werden -ei stürmischem Wetter nicht.von Lotsen geführt werden können. Belgien» Kriegserklärung an di« Türkei. . Londoner Abenddepeschen bestätigen laut Times die Reutermeldung von Belgien» Kriegserklärung an die Tür kei, di« höchstwahrscheinlich auf England» Betret, Len «rfolgte. Nur neikttalen Unser«, sind von d«n heute vorliegenden Nachrichten die fol genden am bemerkenswertesten r Die vohalistische «etwiogun« in Portugal. Tie royalistisch« Beilegung in Portugal nimmt in verschiedenen Teilen de» Lande» wieder einen größeren Umfang an. In Eyave» wurde Exkönig Manuel zum König von Portugal au»geruf«n. Die Regierung hat Truppen von Oporto nach Thave» ge sandt. Unruhen in Portugal. Der Kölnischen Zeitung wird au» Portugal gemel- det, daß die Verwüstungen an Brücken, Bahnhöfen, durch Bomben fortdauern. In einem Fall, entgleiste sogar «in Zug, in dem der Ministerpräsident au» dem Norden Portugal» zurückkchete. Außerdem fanden Mi- litä^Meutereien in Braganza statt, über deren Erfolge wegen der Zensur di« Zettungen keinen Nach richten bringen dürfen. Auch Gchriftleitungen undDruI- keveien mehrer monarchischer Blätter wurden zerstört und geplündert. — Mm 11. Oktober platzte vor dem deutschen Konsulat in Oporto eine Bombe, zum Glück War niemand zu Hause. Der Schaden War ge ringfügig. Die Reif» de» König», «kfon» von Spanien. G» waren Gerüchte im Umlauf, wonach König Al fons von Spanien nach Bordeaux gereist sei. Wie der Bossischen Zeitung mttgeteilt wird, hat König Al fons weder Bordeaux aufgesucht noch überhaupt franf zvsischen Boden betreten. Er pflegt alljährlich einige Male «inen Hals- und Ohvenspezialisten in Bordeaux zu konsultieren. Auch in den letzten Tagen hat eine solche Behandlung stattgefunden, aber nicht in Bordeaux, son dern auf spanischem Gebiet, in San Sebastian. Kein« Mobilmachung Griechenland». Die Agence d'Athen«- bezeichnet die in Bukare- ster Blättern verüfferttlichte Meldung au» Nisch über eine allgemeine Mobilmachung Griechenland- als doll, kommen falsch. * Nachrichten allgemetnen Indattr sind in größerer Zahl eingegangen. Wir verzeichnen da von di« nachstehenden: Ter Papst will ein« Friedenskonferenz anregen. Ter Kölnischen Zeitung wird aus Zürich telegra phiert: Laut Berichten Mailänder Blätter werde näch stens durch -ine Enzyklika des Papstes eine Frie denskonferenz angeregt. Ta in ihr die römische Frage aufgeworfen Wird, müsse Italien dagegen Stellung nehmen. Ein KriogSnachtvagSkredit. T«m Reichstag pflegt alljährlich alsbald nach sei nem Zusammentritt im Herbst der Etat für das kom mende Etatsjahr vorgelegt zu werden. Es ist kaum an- -unehmen, daß das auch diesmal geschieht, da die Ver hältnisse noch zu undurchsichtig sind. Wahrscheinlich ist, daß die Vorlegung des Etats bis nahe an den Beginn des EtatsjahreS 1915 hinausgeschoben wird. Anders stehen die Tinge mit der Vorlage eines neuen Kriegs- Nachtragskredits. Nach den Mitteilungen, die seinerzeit den Abgeordneten von der Regierung gemacht worden sind, ist die Anforderung weiterer Kriegskredtte beim Zusammentritt des Reichstages zu erwarten. Es han delt sich indessen nicht darum, alsbald neue Kriegsan-l leihen zu begeben, sondern darum, den Kriegsbedarf bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1914, also bis 31. März 1915 bereiitzustellen. Eine Anleihe dürste in absehbarer Zett nicht zur Ausgabe kommen, zumal da die Reichsbank, nachdem die Einzahlungen auf die bisher begebenen Kriegsanleihen in der Hauptsache zur Abbürdung der bei der ReichSbank diskontierten kurz fristigen Schatzanweisungen benutzt worden sind, in der Lage sein wird, das Reich nach Maßgabe neu zu bewil ligender Kriegskredtte zu unterstützen.' Sven Hevtn über den Kaiser im Hauptquartier. Sven Hedin erklärt in einem Artikel des LokalaiHei« gers seine im deutschen Hauptquartier gewonnenen gün stigen Eindrücke und .sagt über Kaiser Wilhelm etwa folgendes: Ich hatte das Glück, in Frankreich den deutschen Kaiser kennen zu lernen. Er hat sich nicht ver^ ändert und nichts von seiner Frische und Bew-rglichkett eingebüßt. Tabei ist der Kaiser, man könne es fast wört lich nehmen, jeden Tag 24 Stunden beschäftigt. Alles muß ihm gesagt, alles ihm mitgeteilt und mit ihm be raten Werden, denn wie er für den Frieden sein Letztes eingesetzt, so ist er jetzt für das Erringen des Sieges er füllt. Mastin ach richten: Berlin, 10. November. Ein englischer Kauf mann in Edinburg, -er Kan-elsbe-iehungen mit deutschlan- anzuknüpfen versuchte, wur-e mit - Jahren Zuchthaus bestraft, ft) Berlin, 10. November. Nach russischen Zeitung»» mel-ungen wurden durch Bomben deutscher Zlieger auf Warschau wieder 21 Personen getötet. Leipzig, 10. November. Dem Leipziger Tageblatt wird au» Kopenhagen berichtet; wie die hiesigen Blätter au, P«ter»burg melden, hat die russ. RegSerung in Peking Protest erhöbe« gegen di« begonnenen starken Konzen trationen von Truppen an der Grenz« der Mandschurei. Frankfurt a. M., 10. November. Die Frankfurter Zeitung meldet au» London: Da» vor Tsingtau freigewor, den« japanische Geschwader soll zuniichst an der chilenische« Küste die siegreich gewesenen deutschen Schiff« aussuchen. Wien, 10. November. Nach der Neuen Freien Presse hat England mit der Annektion EypernS auch die Vertretung des Schleich-Ul-JSlamS und de« SchiedgerichtS- hofeS aufgehoben, wa» im ganzen Islam große Erregung hervorrust. Wien, 10. November. Uebereinftkmmend wird gemeldet, -aß -er russisch» Rückzug in Gftgalizien ununterbrochen anhält. die Verfolger gehen -en Nüssen nicht von den Zersen. Wien, 10. November. Die südslavtsche Korrespondenz meldet aus Athen: Der seit Eröffnung der Feindseligkei ten mit der Türket immer stärker werdende englisch- französische Druck auf Griechenland könne dieses zum