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Dienstag, cken 10. November 1S14 s. Jahrgang. Nr. 261 6n siiisseMer »u«h !«» de- ilsriMrn Im Mstrn von Anzeiger Mr -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. Sprechstunde der «e-aktton ml« stamahm, der Sonntag, nachmittag» 4—S Uhr. — Telegramm-st-resst, Tageblatt ftueerzgebtrg». fernst>reche» SS. Zür unverlangt elagefanbt» Manuskript» kann Servühr nicht gelristet «Mm. - Siegreich im Gen «en ciirken geWsgm machungsformation de» 1. -Königlich Sachs. Fuharttllerio» Regiment« Nr. 12 in Metz) «qm 21. bis 26. August be schaffene Festung Longwy und sandte von dort aus folgendes Telegramm an das Regiment: Auf den Trümmern von Longwy gedenke ich kn wärm ster Anekennung meines tapferen Mörser-Regiments Nr. 12 mit den besten Wünschen Mr den weiteren Der- lauf des Feldzuges. Friedrich August. . Das Regiment hat daraufhin seinen Dank durch das nachstehende Telegramm ausgesprochen: Euerer Königlichen Majestät dankt da» MLrserÄlegiment Nr. 12 «Herunter- tänigst Mr das huldvolle anerkennende Gedenken au« Long wy und Mr di« allergnädigsten Wünsche. Gin Hurra unse rem geliebten 'König! Roehler, Oberstleutnant und Re- qtmente-Kommandeur. Abreise d«, Prinzen Johan, Georg »ach de« Kriegsschauplatz». Der Bruder de» König« von Sachsen, Prinz Johann Georg, Hot sich am Montagabend nach dem westlichen Kriegsschauplatz begeben, um die sächsischen Eta ppenlaza rette-u besichtigen. Mae engltsche Räubergeschichte. Der Kriegsberichterstatter de» Londoner Daily Chro- niele meldet au» Norvfrankretch: Gin deutscherSpton, der nachher von Indern gefangengenommen wurde, habe das Regiment London Scotttfh trregeMhrt. Der Mann, der sich Mr einen Belgier ausgab, war wegen seiner Orts kenntnis von den Regimentern London Scottish und Lin coln als Führer genommen worden. Gr führte da» Regt- met London ScottUH durch eine Zone, die einem vernich. tenden deutschen Feuer ausgesetzt war. (Anmer kung des W. T. B.: Mit Ausnahme de» vernichtenden deut schen Feuer» klingt diese Räubergeschichte sehr unwahr scheinlich.) siunttionstolonn« öS gestorben Leutnant Quva» Ferner st Oberleutnant Hiüth vom SS. Feldartillerte-Regtment am 7. November gefMen. Kdutg Friedrich ANgxst und da» MchMche MörsevEkegimeirt. König Friedrich August besuchte am 24. Oktober die vom sächsischen Mörstir - Regiment Nr. 12 (eine Mobil ¬ stichs, habe, die dreitägig.» Kämpfe a» de» Linie Koupanj^jubesija bereit» mA ei«« d»echoe tz», Erfolg «mddet. »« hier befi»dkich» G« vät V-Nlklnge» In Itsdken. Amtlich wird aus wie« vom ü. Roo»m»«, gemeldet, Unser« Operation«, apf dem südM^p Krtegsschchwlatz» «chme« einen d«Wmg g>, ft t,e« verlauf. EglchmM vle Lage lm Werte«. Don neuem haben Engländer und Franzosen einen Versuch unrernommen, unsere Stellungen an der Küste ebi Nieuport mit Schiffsartillerie unter Feuer zu nehmen. Aber die feindlichen Schiffe haben vor unserer am Strande lie genden schweren Artillerie sehr schnell wieder den Rückzug antreten müssen. Ueberhaupt ist unsere Stellung hier am Strande sehr fest geworden, und zwar gerade durch das Mittel, das der Feind gegen uns »Ur Anwendung gebracht hat: durch die Ueberschwemmung der Ppergegend. Denn diese bildet jetzt vor unseren Stellungen eine Art riesigen Wallgraben, den auch der Feind nur an ein paar lieber- gangsstellen überschreiten kann. Und da ein solcher Vorstoß oder Ausfall aus dem zur Wasserburg gewordenen Nicu- port immer nur auf einer sehr schmalen Basis erfolgen kann, so trifft er stets auf die breite Front unserer Stellun gen und bricht daher stet» nach kurzer Zett in sich zusam men, auch dann, wenn er von der See her durch Schiffs artillerie unterstützt und eingeleitet wird, wie da» nun schon mehrere Male geschehen ist, erst jetzt wieder, wie der gestrig« Tagesbericht der Obersten Heeresleitung besagt, der folgen dermaßen lautet: Große» Hauptquartier, S. Roo. vorm. Amtlich wird gem«ldet; Meder richtete, gestern nach, mittag mehrere feindlich« Schiffe ihr Fe»« gegen unseren rechten Flügel, st« wurde, aber durch unsere Artillerie schnell vertriebe«. Siu tu den Abendstunden ausNtestport heraus uirternomm«. ner und in der Nacht «neuettter Bo stoß do« Fein, de, scheiterte gänzlich, Trotz hartnäckige, wider- standes schritten unsere Angriffe bei yper« l«i«g- sam, aber stetig vorwärt,. Feindliche Gege,» angrisfe südwestlich Ypern wurden abgemßesen und mehrer« hundert Manu zuGefaugendn gemacht. Aus privaten Quellen liegen heute über hi« Kämpfe au der yper die folgenden Meldungen vor: An beiden yserufern nah men am Sonnabend die Deutschen entschiedene Angriffe be sonders gegen die Wrgegend von Ramscapelle vor, von wo ihre Geschütze die Franzosen und Belgier unausgesetzt in Re spekt Hielten, ebenso von Lombaerzyepe, wo der Gegner meh rere Maschinengewehre verlor. Die verzweifelten An» strenguigen der Franzosen, auf Dtxmuiden oder Ypern vor. zudringen, scheiterten an dem tapferen deutschen Widerstand. Ueberlegen zeigten sich die Deutschen in hartnäckigem Kampfe um einige zwischen dem Kanal von La VaffSe und Arras, sowie die zwischen Arras und der Oise gelegen«» Ortschaften. Alle wichtigen Stützpunkt« werden von den Deutschen behauptet. Da« gleiche gilt von dem Kampfe um einig« Dörfer im Osten von Verdun. — Der Dünkffchner Korrespondent de» Echo de Pari» mel det, der neueste Plan der Deutschen schein« zu sein, unter höchster Anstrengung di« Linie der Verbündeten bei Ypern zu durchbrechen und Calais über Hagebrouk zu erreichen. Die Deutschen beschaffen Ypern «sei Tiage lang au« 18 Kilo meter Entfernung. Neue deutsche Kräfte marschieren über Lüttich—Die st nach Ypern. Neu« deutsche vorftöß« ,u erwarten. Morning Post schreibt: Da die Deutschen an der Ost front die Warthelinie erreicht und ihr« besten Truppen dort al, entbehrlich nach dem Westen geschickt haben, so seien wahrscheinlich Lei Pvern und LabaffSe n«ue Vorstöße zu erwarten. Der Druck der russischen Heere sei noch zu weit vom deutschen Gebiet und von wirklich großer Be deutung «ntfernt, um sich stärker fühlbar zu machen. Di« Meldungen von verschiedenen neuen deutschen Angriffen beweisen^ daß auf deutscher Seit« noch k«in Erschöp fung «tngetreten sei, wie die» manchmal angenam- men w«rd«. Eine grob« Lüg«. Au» London meldet Reuter: Di« Franzosen haben «inen 42-Zentimeter-Mörser eSeutet. Der Be richterstatter de» Daily Throsticle beschreibt den Vorgang wie folgt: Am S0. Oktober hatten di« französischen ErLandM«. abtetlungen festgestellt, daß Mischen Len» undDonet be- trächtltch« Ansammlungen von Truppen s E» wurden auch deutsche Radfahrer und preußisch« warvtsten auf einer Linie angetroffen, die vordem von bayrischer Landwehr besetzt «ar. Die französischen Truppen «Hal ten daher Befehl, einige Dörfer nördlich von Arras zu räumen, um so den Schein zu erwecken, olö wollten sie die Stadt verlassen. Am 81. Oktober erschien eine Taube über dem Vorort. Man ließ sie ruhig; etwas später marschierten die Deutschen ein in der Meinung, daß alles sicher sei und daß sie Arras mühelos einnehmen könnten. Zwei deutsche Heerestbtsilungen marschierten auf und ver- einigten sich bei BaMeul. AM Nachmittag zogen 12 000 Deutsche in den Vororten ein. Gerade al» sie bei St. Ni- volas über die Drücke zogen, fiel einWarnungsschu , und alsbald erschollen Salven au« allen Häusern, wäh rend Maschinengewehre da« Feuer auf die Flanken und Nachhut der Deutschen eröffneten. Gin« Abteilung Garde griff an in der Hoffnung, die Mitte der Stadt erreichen zu können, Durch «in«n Ansturm der Dragoner wurden sie zum Stehen gebracht. Die übrigen gingen sofort zum Rückzug über. Französische Flieger zerstörten durch Sprengkörper di« Eisenbahn» auf drnen die Deutschen Züge herangeMhrt hatten. Die Franzosen vermochten sich dadurch «ine» Zuge, zu bemächtigen. Unter anderem Material befand sich auch ein 42-ZenttmeterMSrser, der auf sechs Wagen verladen war; auf den übrigen Wagen war di« schwer« Haubitze diese» Geschütze» geladen. Eine Anzahl der Ingenieure der Firm« Krupp wurde gefangen genommen. Der Schwindel de» erbeuteten 42nZentim«terMSv- sers ist so dick aufgelegt, daß man, danach di« Richtigkeit der andern Mitteilungen abfchätzen kann. Ei« «sstsch» vrdmwawtzeichmmg für de» König von Belgien. Di« Köln, volksztg. meldet au» Kopenhagen: Nach einer Depesche au» Paris begaben sich der belgische MtnÄster- Präsident und der russische Gesandte von Le Havre nach dem belgischen Hauptquartier, wo der Gesandte im Namen des Zaren an König AHert das Großkreuz de» Eeorgs- orden » überreichte. — Diese Auszeichnung Mrd wohl in König Alberts Seele unausgesprochene Empfindungen voll Bitterkeit Hervorrufen. »er Offizier»mangel inr französische, Hmre. Präsident PoincarS hat ein Dekret nach dem Vorträge des Marine-, Krieg» und Finanzminister« unterzeichnet, wodurch Marineoffiziere zum Dienste im Landheere zugelaffen werden. Abschiebung de» belgische, Heere» zur Verteidigung von Pari» Au» den Briesen belgischer Soldaten in Frankreich an ihre Brüsseler Eltern geht hervor, daß die UeLerreste der belgischen Armee in diesem Augenblick inda » Pariser Festung»gebt«t dirigiert werden um an der eventuellen Berteidtgung der französischen Hauptstadt tetlzunehmen. Die 6. DivMon hat bereit, ihre Winter quartier« im Fort von vtncenne» bei Pari» bezogen. König Albert wird sich bet seinen dortigen Truppen «i »finden, die vollständig dem Oberbefehl de» Pariser Deneralgouverneur, Galliens unterstellt werden. Sächsisch« Offtzierswerlust, bet Ypern. Vom Nachweisebureau de» sächsischen Kriagrmrinitsto- rium» wird mttgetetlt: Auf Grund der Meldungen »ine» ächsischen Reservekorp» sind folgende Offiziere kn den Kämp en Ser Ypern vom 19. Oktober Vi« S. November gefal- en: vom Regiment 241 Hauptmann Haubold, Hauptmann o. Sabine«, Oberleutnant Mtntig, Leutnant» Leonhardt und Böhm«; vom Regiment 242 Oberstleutnant Hammer, Aberstleutnant Garten, Leutnant Bemd» Oberleutnant i lugst; vom Regiment 248 Major Hohnhorst, Leutnant» Schierer, Thümmler, Schmidt, Winter, Oschatz Zeißler, i kchrecker, Wiesang und Schreiber; vom Regiment 244 Oberstleutnant v. Holleben, Oberleutnant» Kästner und PiP, Leutnant» v. Schmieden und -ipfert, Oberleutnant Weiner; vom Regiment 24V Oberleutnant» Kstubler, Ar nold, Jäger, Freiherr v. veoerförd«; Jäger Nr. 28 Major Bichl, Oberstleutnant Wagner, Oberleutnant Jacobs Leut nant» Dannenfelser und Eichler; vom Feldartillerie-Regi ment VS Hauptmann Münschmann; vony yeldvrttllene- Regiment V4 Major Neumanst, Hauptmann Schlesier und S^,«k«a,r f»I In» -<m» »I,^»«. »,«, mit »ninnhm, „n «»NI,. NN» j«I»etae»n. Uns,,» -«ttun^-u». US,,, nn» »ui,ad,MU,n, s»»I» »U» prstansta»«" und o^iftre-«, „hm,n »,st«llun,,n «»»,,,««. vrr Hi«pf grgeil aie Nüsse«. vom östlichen Kriegsschauplätze haben wir wieder einen schönen Steg zu verzeichnen, der stch in der Gefangennahme von 4000 Ruffen handgreiflich ausdrückt. Der amtliche Be richt sagt darüber: Große» Hauptquartier 9. No», vor«. I« vste, rwud« ei, Angriff starke» r,ssi» fch«, Kräfte »Erblich de» wyeztytm See, unte, schwere« Verluste« für den Fek.«d -»rück, geschlagen. Di« Russe« ließen übe« 4000 Marm al» Gefangene und 10 Maschinengewehr« t, »nseyor HL*»«. Wir stehen im Osten zurzeit einer ungeheuren Leber macht gegenüber und unsere Taktik muh sich daher bi, auf weitere» auf di« Abwehr von Angriffen beschränken. Daß di« Abwehr de» Angriffe» am Mystztytensee in so glänzen der Wckse erfolgte, ist ein Wagender Bewei» Mr die Tap ferkeit unserer Truppen und di« Geschicklichkeit ihrer Führer. Im übrigen geht unsere Rückwärtsbewegung in Polen un unterbrochen planmäßig vor sich. Wir sehen in dieser Be wegung »in« konsequente und zielbewusste Durchführung dm taktischen Grundsätze, die immer Mr den zufällig schwäche ren Eegne» geltest, nämlich entscheidenden Kämpfen muyu- «eichen, bi» man sich selbst seinen Htlfequellen genähert sat und der Feind von den seinen abgelockt worden ist, bi» «in «»»gleich der Kräfteverhältnisse «tngetreten ist und man wieder Aussicht hat, den Kampf mit Erfolg «chmhmen zu können. Die Kämpf« t« dm vtzkowina. Da» Budapest« Blatt Ast Est berichtet: Die Russen räumten Stani»lau» und Kolomea. Der Feind zieht sich in da, Dnjestrtal zurück. In der Bukowina und tu Ostgalizien war »orgchern Ruhe, Die Russen wurden auf ihrem a l l- i «meinen Rückzüge von unseren Truppen oerfalgt. Im «tryjtal, «erden di« Ruffen zurückgedrängt. Daselbst treffen fortgesetzt russisch» Gefangenmtrameporte ein. Mer Tageblatt .LV