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/luer Tageblatt WN Anzeiger. Mr -as erzgebirge E WMMW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. Spnchchmö« »n XeSatiloa MilMwaatzm, »„ «»«»tage aachmUW»- 4-S Utz». — r*l«»w»«».fte»fttz, La^tlaU ftwey-ME». -waspwchw «. WlLr'MLLN »ngM! ,«» »>ch< ,,^^< .»>«. Nr. 2S7. Donnerstag, S. November 1S14. S. Jahrgang. llerlusl ein« «Kutschen hreurer;.-5eegelechi an Oer We knglsnft. Rückschau unäMusblicke. Von General der Inf. -. D. v. Bdmve. Anfang November 1S14i. In Lagen wie die, in denen Deutschland sich besing det, ist ein Wechsel von sonnenhellen und trüben Tagen unausbleiblich. Tas Haben wir in dem mmmchr drei Monate dauernden Kriege erfahren. Dem überaus alärr- -enden Beginn de» Feldzüge», in dem unser Herrliche» Heer von Steg zu Sieg eilte, und der UN» innerhalb vier Wochen den Besitz Belgien» und eine» nicht unbe trächtlichen Teiles von Frankreich mit zahlreichen Yes« tungen etnbrachte, folgte der Rückschlag an der Mmme vor.Part» und da» heldenmütig«, aber auch opferreiche Ringen an der AiSne und der französisch-belgischen Grenze, da» uns nun schon sechs Wochen in Hoher Span nung hält; der Trauerkund« von der Verwüstung eine» Telle» der Provinz Ostpreußen durch die Russen, di« Freudenbotschaft von den Strafgerichten Hindenburg»? den Nachrichten von den schönen Erfolgen unserer öfter- reichisch-ungarlschen Bundesgenossen in Russisch-Polen, die von den verlustreichen Schlachten bei Lemberg und von dem Vordringen der Russen in Galizien? den Nach richten, daß Antwerpen nach nur zwblstägiger Belage rung erobert und daß ein vereinigte» deutsch-österreichi sche» Heer siegreich in Russisch-Polen ostwürt» bi» zur Weichsel vorgedrungen sei, vor wenigen Tagen der Be richt, daß es vor überlegenen, über den Strom yervorge. brochenen Kräften Habe zurücbveichen müssen. Natürlich Haben die Siegesbotschaften von den Hee ren ebenso Wie die Nachrichten von den kühnen Taten unserer braven Blaujacken im Lande frohe Aufn<chme gefunden, di« ungünstigen Nachrichten Betrübnis er zeugt. Aber weder im einen noch im anderen Falle Hat sich die Ueberschwenglichkett oder Weichhertzigkett be merkbar gemacht, der Grundton der int Lande herrschen den Stimmung ist tiefer Ernst und feste Entschlossenheit geblieben, welche die beste Gewähr eine» glücklichen Aus ganges des Kriege» bieten. Wir haben hierdurch an laut ausgesprochener Achtung bei unseren Feinden und an Vertrauen bei unseren Freunden gewonnen, Schwan kende aus unsere Sette gezogen. Wenn un» vor Wenigen Tagen die erfreuliche Nachricht zugegangen ist, daß zahl reiche Buren in Südafrika sich weigern, auf Verlangen Englands die Waffen gegen un» zu ergreifen, und wenn der Telegraph uns de- weiteren meldet, daß die Türket, die Wohl auf den Anschluß anderer mohammedanischer Böller rechnen kann, sich mutig zu Deutschland» Gun sten erhoben hat, so hat hieran sicherlich die einmütige, entschlossene Haltung der deutschen Nation einen nicht geringen Anteil. Die Kunde kommt zu guter Stunde, da sie geeignet ist, die Offensive zu Whmen, die Rußland anscheinend im Begriff steht, gegen un» zu versuchen. Und die Freude, die da» Eintreffen dieser Kunde in fvevi lin hat laut Werden lassen, ist um so erklärlicher, al» wir bisher immer nur von der Vermehrung unserer Feinde durch Völkerschaften aller Weltteile Kenntnis erhalten haben. Daß ivtr un» trotz allem in erster Linie aus die eigene Kraft verlassen müssen Und von unserer Entschlossenheit in Glück und UnjMck nicht um «ine» Haares Breite abgehen dürfen, dessen bleiben wir un» bewußt. 0!e Lage >a frMiM. Kurz nur und wenig Neue» meldend gestaltet» sich der gestrig« Bericht au» dem Großen Hauptquartier sodaß da» Auer Tageblatt davon abgesehen Hat, ihn durch Sonderblatt zu verbreiten, in der wohl richtigen Annahme, daß dem Publikum n'chts daran, liegt, nicht hervorragend wesentlich» Mitteilungen auf diesem weg, mitgeteilt zu erhalten. Der Bericht lautete wie folgt: Große» h«Wpta>a,t»ettz ». Vtze». «em» Uns»»« Anguss« «f dl»«»« Mtzktch >»»«» «O Mich «oisson» schritte« lanWrw. «M, e»f»'!,»»ich vonvärt». Südlich ve«d«n «nd ß, vage e« ««»den französische Angriff» astg»»t,sf,n. Aus dem östlichen Kriegafcha,«»laße Pst sich nicht» wesentliche» «retWtt. Vsteuste steepeSlettuftst Nach dem amtlichen französischen Bericht vom «. November soll der Feind die linken Ufer der M ich' »ärt» Dixmutden völlig prei»g«g«ben halben. Nördlich ver-Ly» wurde die Front überall gehalten oder VftOr h«- «stellt. Im Zentrum an der Atme wurden Fortschritte «macht. Oestlich Bailly haben sich unsere Str^tkräste ans "ras Tal weiter gegen Osten hi« -urück-iehen müls- s e n. Zwischen Reim» und der Maa», ebenso aus dem Haute» de Meule fand eine heftige Kanonade statt, nord« westlich Pont - Mousson wurden Fortschritte gemacht. D«r Fest»»g»krttg iw »Veste«. — »er Zustand unserer Truppen. — Die Verlust«. Bon gut unterrichteter Stelle wird der Franks. Aty. au» Berlin gemeldet: Der Ftldlri«, ist zu« F«st»,g»k,is«g zstmord« »atz «uß tze-haltz auch mit derselben Mittel, wie dieser »führt «erde», »aß sich »«ser« Truppe» chrf diese Art de« Krim— »ersteh«», habe« die neueste» Erfolge an der Aisne bewiesen. «mH Vie «Kimmung unserer Truppen hat. wie «an auf Gruntz von Beobachtungen, die an Ort und Stelle gemacht wuOe* der Schwierigkeit ,nd lange» Dauer de» Posttimuari»«»» nicht glitten. Sie ist «ach ml« vor au»geMch«H der GestmdheiwMstand vor, tmsf'ich. Sn «»«n Stelle« funktwnwrt die Verpflegung vorzüglich. Vie Mannschaften, di« auf «roß», Strecken d«, Front ziemlich ruhig liege« und sich nur zu »erteitzi. gen Haden, find t« ihre, «iwrtff»l«st schwer zu Oasste. »,, Offeufivgeist ist da« alt» geßlkevem »t, Verlust«, die mir «m besoudew Heftig umsttttt«. nea stratevsth »ichtigm Punkten stellenwrts, gehabt Haden, find gasch gmß, ast«, wir dürfen dabei nicht »ar, «st«, daß sie erst dann richtig gewürdigt «erde« könne«, wenn mir st« »ergfetche, mV dar Verlusten, die uns«« Feind, erlitt«, häbe«^ und da »n«n wir mit »ölliger vewißheft behaupt«, daß di« Verlust« unserer Feind« ga«, «sthebltch dle unser» üb erst ei- gen. M« in allem lößt sich über d« heutigen Stand de» Dinge sag«, daß wir durch«» Grund hab«, zu« er- sichtlich«, »eiter« Entwicklung der Ving» «tgst^n. prseh«. Der Leinp» meldet: Di« Deutsch« haben am Sonntag und Montag von neuem begonnen. Reim» heftig zu beschießen. Di« «glifch-sranzöfisch, Flott« an tze, belgischen Küste. Heber die Tätigkeit der englischfranMsch« Flotte an der belgischen Küste wird au» »NSravenhagen untevm 4. No vember gemeldet: De» Abendtrlegranrm« zufolge wird di« MltHoa d«, feindlichen Fladt« an de, belgisch« Küste immer stärker. Zunächst griff« dort «l, vier Kar», nenboote i« d«n Kampf et«, später wäre« 11 Schiff« he, tetltgt und heut« find kg englische und ö französisch« Kriegeschiffe all«, Gattung«« an der Küste versammelt. Vach Telegrammen de» Daisy Thronte!« wurde« in «in, »elnen Vesechtephase« de» «estrig« Tage» bvoSyddit, gr analen in «in«r halben Stund« Verfeuert. Di« Verbündeten unternahmen Mt«d«rholt versuche, die insgesamt sch« fiedenmaj v« beide« Partei« eroberte Stadt venssela«,, wieder «tnzunehme«. Dies« versuch« blickben jedoch biehe, «rfolglo». Hiernach schein« die Engländer in der Tat hier Schlachtschiff« gegen unsere Haubitzen an der Küste zu ver- wend«, «in Bewei», daß st« bet einem Durchbruch der Front Lei Ypern einen Angriff auf England selber befürchten. Hier geht re eben um alle». Di« d«utfche Offensiv«. Di« deutsch« Offensiv« hat sich in d« letzt« Tag«mit ÜLerrafchenderWuchtgegenPoern konzentrier^, da di« Angriffe geg« di« westliche Linie Sei Nieuport wegen d«r Urberschwenrmung« immer schwieriger werden. Nachdem di» Deutsch« von Osten au» Ppern nicht hab« erreichen können, habens»« einen groß« Krei» beschrieben, Ltz» an der sranaäflsch« Grenz« Misch« Me- nin und Armenti««, überschritten und «irrig« wek- lig« Erhöhungen genomm«, di« in dem sonst ganz ebenen Land« gut« Stellung« find, yp« rn ist jetzt der Knoten punkt der strategisch« vag« Belgien»: nur nach sein« Ein nahm« könnten di« Deutsch« gegen Norttwestfrankretch vor- marschieren, doch gehen di« «Mündet« gegen Nordest« vor und bedroh« di« Deutsch« in der Flanke. Via llebersHwWNMNng« bei Ppmm. Der Berlin« Lokalanzeiger -«richtet au« Rott«rdam, daß di« UeLerschwemmung Lei Poern sich noch mehr au »dehne, wodurch die Operation« sehr schwierig wer. den. D ix m u Id en A ift d« Kämpfen der letzt« Tage vollständig zerstört morden. — Gaily New» schrei- S«: Dixmuid« ist zum Friedhof de, gefallen« «er- stündet« geword« -lbfpemias SelMr. San-dlsdlast melört, -a- jdöur vrrkahk zvchiha« Glut» aatdk- brochea m»ü akrman- geftaLrt sei, Srlgtra zu bete »tau ober zu verlass»». Au» welchem Grunde diese Maßnahme erfolgt ist, ent zieht sich vorläufig noch der Oeffentlichsteit. Zwei Bomb« auf König Albert» Villa. Da» Reutersche Büro meldet au« Dari»: Letzte Woche hatte König Albert in einer kleinen Billa Wohnung genommen. Die Deutschen, die davon unterrichtet wurden, entsandten am Mittwoch «ine Flug maschine dorthin, die zwei Bomben warf. Diese fielen jedoch in den Gart« der Billa und richteten keinen Schaden an. Pritt, Aeacht« Albrecht von Pwvßen verwundet. Prinz Joachim Albrecht von Preußen, der al» Majo« an den Kämpf« im West« teilnahm» ist durch «in« Schuß am rechten Fuß verwundet word«. Der Prinz, der da, Eifern« Kreuz erhielt, ist in München «in- getroffen, wo er bi» zur Heilung der Wunde verbleibt. Vie KSiiipse !m ort«. Ue-er die Kämpfe gegen di« Nuss« liegen heute nur von österreichischer Seite Meldungen vor: Di« Operation« in Russisch »Pol« »atz Sasßpe» werden beleuchtet durch folgend« amtliche Verlautbarung vom 4. NavemL«: l < Die Beweg»««« »ns««, Trapp«, in v»sfisthchwlwi wurde, am Lienetatz vo« MO« nicht ^»vt. WO» unsere, Korp» »tvnnt an» de« Käwps« auf de, Stzsagev» kvvsfiztarenndrrovMa»« aV»S>*sa>»g»«e mit. Auf d«, galiftsch« FroO ergab«, sich bei Podbu» südlich Sawbor, übe, Wü. am «ittwochftüb t-t AaeMm» zoovn,«. De, stM-erttcktend« Chef de» Mneralstast«. höfep^ Geaevahnatzer« Der Kaiser von Rußland Hat sich in Begleitung de» Krieg-Minister» und mit Gefolge zur Feldarmee begeben. — Auf wie lange? Die Kämpfe Sei Tzervwattz. Die -ei Kuty, sowie nördlich von Czernowitz bet Kooty- ornik geschlagenen ruUchen Abteilungen hab« sich gegen Sniatqn zurückgezogen. Sie versuchten, sich dort zu ver- einigen, wa, jedoch mtßlang. Die Berlnste der Russ« sind sehr bedeutend. Sniatyn wurde von un« wie der -esOt. vor Czernowitz blieben die Nuss« ruhig. Da« erfolgwich« voOrtng« in G«sti«. vom südlichen ,Kriegsschauplatz wird amtlich gemeldet: Im weiter« Borrücken stnd unsere Truppen südlich und süd westlich Schabatz neuerding» auf den Feind gestoßen. Der sofort angesetzt« Angriff schreitet günstig fort. Während der Kämpf« auf der Rpmanja wurden inpgeßamt 7 Ofstzi«» und «47 Mann gchangen, 5 Geschütze, ß Munt. tion»wag«, L Maschinengewehre, viel Munition», und Krtegumaterial erbeutet. Den Montenegrinern wurden über 1000 Stück Vieh, da, sie au- Bo-ni« nftt- nehm« wollt«, abtsenomm«. -adtsche Vveßstzwchewt«. Au» PetewLuua meldet Reuter: Der Zar beantwortete ein Etgebencheittteiegvamm der Moskauer Kaufmannschaft, worin auegchproch« wird, Fried »ft »Verhandlun gen sei« erst möglich, nackdem die Nuss« da» Herz Deutschland» erreicht hätten, dahin, daß er ganz ein verstanden sei. Die Erwartung eine» Friebewschluffe» vor gänzlicher Vernichtung de. Deutsch« Reiche» entbehre aller Gründ,. — Im Reden sind all» unser« Gogner gleichmäßig ftz. wir Deutsch« -alten mehr vom Handeln und werd« damit wähl auch am Snd» Lefsere Geschäfte mach«. Püpststchw PpotH Mö« «Wß» vawOWM. Vie Frankfurt«, Zeitung meldet au» Nom: Di« Kurte ist höchst »rLittert üb« di« V«aawaltig«ng der katholisch« Rach«« Galitzi««, di« sich mit dem KuL tu» auch di« ruWch, Svrach« auftzw'ngen rass« mußt« und bat Leim russisch« Gesandt« am Vatikan Widetfpruch er hob«. St« hat sich, da di» gegenwärtig» Lay» Verhand lung« mit P«t«r»burg erschwert, ei« energisch« Verfol gung der Angelegenheit für später Vorbehalt« Vtt sirieg säl ree hat auf Outscher Sette leider wiederum da» Opfer eine« Ä-« »An Mr meldet« ^Unglück heute früh sch« durch eine Sow derauegaste. Di« Meldung kautet: