Volltext Seite (XML)
Puppenwäschc. Verantwortlicher Aedalieur: Karl Theodor Lenzer In Stuttgart. Druck und Verlag der Union Deutsch» Verlags,esellschaft in Etuttgart. Auflösungen von Nr. zy: der zweisilbige» Scharade: Mein Eid — Meineid; des LogogrtphS: Nase, Base, Base, Oase, Hase, Gase. «INIttllllMNIIOttttlttlttttlttttlllttttMIIsttlllllllllUIttlttlllttttttNIttlttttttlMttllllllttlttMIttllNttllllttlllttlttlllttlllNlttlttllllttlNIttllllllllUIItt Alle Rechte Vorbehalten. arbeitet und eilf lebendige Kinder hat. — Man hat tausend Louisdore geboten, wer den großen Räuber lebendig liefert — dem Mann kann geholfrn werden." sW. Vie «an sich Liebe geumntt und erhält.—Der Wunsch, sich die Zuneigung des anderen Geschlecht« zu erringen, bald zu beiraten und den Geliebten oder die Geliebte an sich zu fesseln, hat zu zahlreichen Volksbräuchen geführt. In Schlesien trägt da« Mädchen die Gräten eine« Karpfens im Tischtuch am Weihnachtsabend ins Freie und schüttelt sie dort aus, damit sie im nächsten Jahr Braut wird. In Böhmen drücken die Mädchen eine Braut, die die Kirche verläßt, fest am Arm, weil sie dann ebenfalls bald in den Brautstand treten, »ährend zu dem selben Zweck im Harz dir Brautjungfern das Kleid der Brant mit ihren eigenen streifen. In Westpreußen schöpft das Mäd chen am Ostermorgen vor Son nenaufgang drei Löffel Master au« einem Bach, trinkt sie au« und spricht darauf: „Untergrhn, auferstrhn, immer treu, ewig neu." Der, an den sie während dessen denkt, kann dann nimmer von ihr lassen. Etwa« umständ licher ist das Verfahren, das in Böhmen geübt wird. Da« Mäd chen fängt sich einen jungen Täuberich, pflegt ihn, bi« er gut fliegen kann, stellt sich an einem Morgen an den Herd, drückt den Täuberich an« Herz, schiebt ihn dreimal durch den linken Hemd ärmel und läßt ihn alsdann mit einem Segenswunsch an den er wählten Burschen durch den Kamin fliegen. In Franken gilt es als ein erprobte« Mittel, die Gunst der Männerwelt zu gewinnen, daß da« Mädchen die Wurzel vom Liebstöckel bei sich trägt. Im Vogtland erreicht e« da« selbe dadurch, baß es sich einen Zweig in die Tasche steckt, auf dem ein Bienenschwarm gesessen hat. Dagegen muß in Pommern der Bursch«, der bei dem schönen Ge schlecht beliebt werden will, ein Schwalbenherz bei sich tragen. Um die Treue d«S Geliebten zu befestigen, blickt in der Ober pfalz das Mädchen bei zunehmen dem Mond nach dem Abendstern und spricht dabei: -Ei du, mein lieber Abendstern, Ich seh' dich heut und allzeit gern. Schein hin, schein her. Schein über neun Eck', Schein über meins Herzliebsten Bett, Daß er nicht rastet, nicht ruht. Bis er an mich denken tut." In Posen näht ein Mädchen dem, zu dem sie sich hingezogen fühlt, einen RoSmarinzwng in den Rock. Dann kann er dem Mädchen nicht widerstehen. In Baden verliebt sich ein Mädchen sicher in einen Burschen, wenn dieser ihm heimlich drei Hahnenfedern in die Hand drückt. In der Pfalz hat der Bursch«, um sich di« Liebe eine« Mädchens zu gewinnen, einen Laubfrosch nötig. Am Georgitag« legt er ihn vor Sonnenaufgang in einen Ameisen haufen. Haben die Ameisen da« Fleisch an dem Körper abgenagt, so nimmt der Bursche die Knöchelchen heraus. Mit dem Schenkelknochen, dem so genannten Liebeshaken, streicht er alsdann über den Rücken des Mädchens. In Böhmen fängt der Bursche eine Kröte, die er unter der Haustürschwelle der Angebeteten vergräbt. Sowie sie über die Schwelle schreitet, muß sie ihm ihr« Liebe zuwenden. Einen etwas bitteren Trank bereitet rin Mädchen ihrem Geliebten, den sie an sich ketten will, dadurch, daß sie ihm in Franken im Kaffee spanische Fliegen kocht, denen sie vorher die Köpfe abgebiffen hat. In Hessen und Oldenburg aber steckt man sich ein Stück Jucker unter den Arm und läßt es dann den Geliebten essen. In Hessen entwendet das Mädchen dem Geliebten heimlich emen Schuh, trägt ihn acht Tage lang selbst und gibt ihn dem jungen Mann zurück, der jetzt dem Mädchen nachlaufen muß. Liebende dürfen sich in Thüringen keine Schuhe schenken, weil auf diese Weise die Liebe „zerlatscht" wirb. Und in Sachsen und Baben kein Buch, da sonst die Lieb« „verblättert" wird. Befürchtet in Böhmen ein Bursche, daß ihm .die Geliebte ihre Gunst entzieht, so geht er um Mitternacht an das Grab eines umgetauft gestorbenen Kinde« und entnimmt ihm drei Hände voll Erde. Wenn er diese der Geliebten über den Kopf wirft, erwacht ihre Liebe zu ihm aufs neue. sTH. S.j Vie kleine Zeh«. — Zu Hxn am meisten mißhandelten Gliedern des mensch lichen Körpers gehört ohne Zweifel die kleine Zehe. Durch den Druck de« engan liegenden Lederfliefrl« wird schon bei Kindern eine Verunstaltung der kleinen Jeh« hervorgerufrn, dir mit den Jahren zunimmt und mit Beginn drrDreißiger ihren Höhepunkt erreicht hat: die kleine Zehe ist dann in den weitaus meisten Fällen ein bogenförmig gekrümmtes, völlig plattgcquetschtcS und halb über die Nachbarzcbe hinübcrgcdrücktcS Glied geworden, an dessen Spitze nur noch ein winziger Rest von einen: Nagel wuchert. Niemand wird diesem vollständig verbildeten Bestandteil des menschlichen Fußes dann noch ansehen, daß er — was den meisten überhaupt wohl unbekannt sein dürfte — drei Gelenke besitzt im Gegensatz zu der großen Zehe, die nur zwei gelenkig ist. , Bereits 1824 stellte der Pariser Anatom Huguet nun fest, daß bei manchen Menschen die kleine Zehe ehenfalls nur noch zweigelenkig ist. Dieselbe Be obachtung machte auch verschiedentlich der Wiener Professor der Medizin Schennler, der 1854 über diese immerhin auffallende Erschei nung eine Arbeit veröffentlichte, in welcher er die Schuld an dieser Verwachsung des End gliedes mit dem Mittelgliede dem Druck des Schuhwerkes zuschreibt. In neuerer Zeit hat man diesem Vorgang erhöhte Beach tung geschenkt, und da ist die Wissenschaft an der Hand eines reichlichen Materials, bas nicht nur in Kulturländern, sondern auch unter unzwilisierten, festen Schuhwerks ungewohnten Völ kerschaften gesammelt worben war, zu erheblich anderen Schlüffen gekommen. Besonders der Anatom Wilhelm Pfitzner stellte fest, daß diese Umwand lung der kleinen Zehe in ein zweigelenkiges Glied ebenso häu fig bei Menschenrassen aufttitt, die stets barfuß gehen, bei den malaiischen Völkern, den Neaer- stämmen Afrikas und den süd- amekikanischen Indianern, daß mithin der dauernde Druck der festanliegenden Schuhe nicht als Ursache dieser Knochenverwach sung angesehen werden könne. Ebenfalls dagegen spricht nach Pfitzner das gesunde Aussehen der verwachsenen Knochenteile sowie die Tatsache, daß zwei gelenkige kleine Zehen schon bei Kindern im zartesten Alter ebenso häufig wie bei älteren Personen angetroffen werben. Femer ist statistisch nachgewiesen — und dies ist von größter Wichtig keit —, daß die Zahl der Men schen mit zweigelenkigen Zehen in den letzten fünfzig Jahren erheblich zugenommen hat. Es kann sich hier also nur um einen naturgemäßen Vor gang handeln, worauf auch die Art der Verwachsung der bei den Jehengliedrr mit Sicherheit hinweist, um eine Rückbildung, in der die menschliche kleine Zehe begriffen ist und die al« ein neues Raffenmerkmal angesehen werden muß, das aus einer bisher noch nicht auf geklärten Veranlassung auftritt. sW. K.j lMMMMMIMttttMMttMMUMIIMMttMMttMMMttttMNMMNttttl«. ttttttMNNUiMMttttMttUMttMttNttUMttMttklUttlMttttiM Buchstabenrätsel. - Was find im Jahr die ersten Stare? Am Kopf die ersten »rauen Haare? Rauchfaulen a«8 des Kraters Munde? Ein Schmerz an längst geheilter Wunde? TaS Wort mit 0 es »ffentarc! TaS Hindernis mit «, aus Wiesen Zu pflücken Blumen, die da sprieflen. Den schatt'gca Waldweg einznschlagcn, Der uns gerade will behagen, Kann uns zuweilen recht verdrießen. Auflösung folgt in Nr. 39.