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Cm gemütlictisr Diener Naron (rum neuen Diener): 3ck 6äckte gar, 5ie lüinineln kick auk clem §oka Kerum uncl mucken l! Der neue Diener: Der gnä6ige 6err Kaden ja vorkin geiogt» voenn ick arbeite, koii ick nickt raucken; na, 6a kab' ick ge6ackt, 6a rockkte 6ock lieber! Wohnhäuser in -er Stadt voiran auf den Hügeln am User des voiran- sees. — Am Ufer des DoiranseeS halten die Verbündeten der Mittelmächte die Wacht an der griechischen Grenze gegen den Vierverband. Der Doiranscc liegt in gerader Richtung nördlich von Saloniki, das seit kurzem geradezu als englisches Schutzgebiet erklärt worden ist, und eine Eisenbahnlinie verbindet ibn mit der einst griechischen Hafcnfestung: die Linie von Saloniki nach , Dedragatsch berührt die Stadt Doiran. Lange Zeit herrschte Ruhe dort an der Front, nur hie und da kam eS zu einem kleinen Aufflammen der Kampf tätigkeit, zu Plänkeleien zwischen Patrouillen, zu Fliegcrkämpfen und so weiter. Ende März fand zum Beispiel gelegentlich einer Aufklärungsfahrt, zu der ein Verantwortlicher Redakteur: Karl Theodor Lenker in Stuttgart. Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgcjellschajt in Stuttgart. Logogrlph. Es lieg« als Stadt im deutichen Vaud, Dem srommcn Pilger woblbekannt. Doch test ma» noch zwei l hinein. So tünt'S im Lenz aus ,held und Hain, Wenn dort ein Poget, leichtbeschwingt, Rus voller Brust sein Lieschen singt. Auslösung folgt in Nr. 32. Auflösungen von Nr. go: des Rätsels: Rotz, Rose: des Palindroms: Reittier. Alle Rechte Vorbehalten. undzwanzig französische Flugzeuge von Topsin aufgestiegcn waren, ein heftiger Kampf mit einem deutschen Luftgeschwader statt; zwei französische Flugzeuge stürzten ab, eines davon in den Doiransee, drei andere mußten schwer beschädigt in Karasuli landen; nur zwölf von ihnen sollen unversehrt zurückgekommen sein. Anfang Juli meldeten Pariser Blätter wieder heftiges Geschützfeuer auf dem linken Wardar- ufer. Als besondere „Heldentat" zündeten französische Flieger die Ernte im Strumitzatal an; eine würdige Kulturtat! Deutsche Torpedobootbesahuilgen retten englische Mannschaften nach einem See gefecht. — Einen immerhin auffälligen Um stand können die englischen Berichte trotz aller Bemühungen, die Seeschlacht vor dem Skager rak zu einem glänzenden englischen Sieg um zudichten, nicht aus der Welt schaffen: die „siegreiche" englische Flotte hat keine Ge fangenen gemacht, wohl aber die „geschla gene" deutsche Flotte. Man meint, diese Tat sache sollte selbst den englandfreundlichen Neutralen zu denken geben. Aber mit dem Denken scheint es gegenwärtig eine eigene Sache in der Welt. Die Seeschlacht vor dem Skagerrak war der bedeutendste Zusam menstoß der beiden Flotten, sie war aber nicht der erste. Nur waren eS vorher stets kleinere Abteilungen gewesen, die sich meist nur auf kurze Gefechte einließen. Immerhin aber hatten die Engländer dabei schon manchen Schaden davongetragen. Eines aber war sich immer gleich geblieben. Wo eS den Mann schaften deutscher Schiffe nur irgend. möglich war, da retteten sie, was sie erreichen konnten, von den Mannschaften versenkter feindlicher Schiffe. Selbst solche Scheußlichkeiten wie der Baralongfall und die schmähliche Ver weigerung der Hilfe bei dem Untergang des D -9 durch englische Seeleute, sie können die Deutschen nicht abhalten, Feinde aus Seenot zu retten. „Bei einem solchen Anblick kann man nicht anders als helfen, wo eS nur geht," hat ein deutscher Seemann gesagt, und so denken sie alle. II Mannigfaltiges. j 4»! Musik bei Hose. — König Karl X. von Frankreich war wenig musikalisch. Eines Sonntagabends ließ der Orchcsterleiter die königliche Kapelle eine der schönsten Symphonien Beethovens spielen. Nach dem ersten Teile gähnten bereits die sämtlichen höchsten und hohen Anwesenden. Der zweite Teil belebte sie wieder ein wenig; hei dem Adagio aber nickten mehrere Herren und Damen ein, der König sprach mit einem seiner Begleiter von der Jagd, und die Damen unterhielten sich von dem letzten Balle. Der Orchesicrleiter hemerkte dies und nahm den letzten Teil so ungeheuer schnell, daß die Musiker der Bewegung nicht folgen konnten und um mehrere Tafte auseinander waren, so daß eine wahre Katzenmusik entstand. Von den hohen Anwesenden bemerkte es niemand. Im nächsten Karneval erhielt der Direktor den Befehl, in Saint-Cloud durch Musik den Hof zu erheitern. Er gab seinen Leuten Kinderinsirumenle: 20 kleine Geigen, b Pfeifen, 10 blecherne Trompetchen, 8 Brummcisen, 4 Schnurren, einige kleine Halbmonde, 2 Trommeln und so weiter. Nach drei Proben waren die Musiker hinreichend eingeübt. Der Hof wunderte sich sehr, als man die Musiker mit solchen Instrumenten erscheinen sah. Daü Orchester begann die Ouvertüre, und es läßt sich unmöglich eine Beschreibung von den Tonen geben, mit denen die 75 kreischenden, pfeifenden, quiekenden, piependen In strumente den Saal erfüllten. Ein allgemeines Gelächter brach los, das nicht wieder enden wollte. Man war lange nicht so heiter gewesen in Saint-Cloud. Nur ein Mann, der in der Ecke des Saales stand, verzog das Gesicht fort während, trippelte hin und her und schien die größte Pein zu empfinden, sagte aber kein Wort. Es war Cherubim, der Direktor des Konservatoriums. Er litt Höllenqualen. Alle anderen Anwesenden dagegen, selbst die königliche Familie, lachten, daß sie sich die Seilen halten mußten, und als das Stuck zu Ende war, wurde das Orchester mit Beifall überschüttet. sC. T.s Gesundheitliche Bedeutung -er Gewitter. — Schwer lastet des Sommers Schwüle auf Körper und Geist. Je länger die Hitze andauert, um so gesättigter j 4» I Lu unseren Sil-ern. l § I wird der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, und dem Organismus fällt eS immer schwerer, seinen Schweiß nach außen zu verdunsten. Es treten dann leicht Fälle von Hitzschlag ein, der nichts anderes ist als das Ergebnis innerer Wärme stauung. Dazu nimmt die elektrische Spannung in der Atmosphäre in beäng stigender Weise zu, bis ein erlösendes Gewitter allen diesen Schädlichkeiten ein Ende bereitet. Durch die gewaltigen Regengüsse wird der heiße Staub der Luft, werden Krankheitserreger, Fäulnisstoffc und trockener Schmutz der Straßen in die Kanäle geschwemmt oder sickern in tiefere Erdschichten, so daß sie jedenfalls unschädlich werden. Ein großer Teil der Wassermassen verdunstet, wodurch so viele Wärme verbraucht wird, daß die Entwärmung des Körpers nun leicht vonstatten geht. Das heiße Straßen Pflaster, die sonnen durchglühten Häuser wände kühlen sich ab, und bald bläst ein frischer Hauch erquickender Lust. So stellt sich das Gewitter als lustreinigender „himmlischer" Sendling dar, dessen wohltätige Wirkungen man durch die weilgeöffneten Fenster mit diesen Atemzügen aufnehmen soll. Lustreinigendcn Einfluß übt daö Gewitter auch durch die Bildung des Ozons, jenes energischen Oxydationsmittels, das auf alle Fäulnis- und Krankheitserreger abtötend wirkt. Überhaupt bringt der Blitz ganz ge waltige chemische Veränderungen in der Zu sammensetzung der Lust hervor, deren günstige Einwirkung auf den Körper wir wohl fühlen, aber noch nicht genügend erklären können. Wir wissen zum Beispiel, daß der Stickstoff mit dem Wasserstoff des Regens unter der Wirkung des Blitzes Ammoniak bildet, und mit dem Sauerstoff salpetrige Säure. Die Entladungen der Lufteleftnzität sind für unseren Körper jedenfalls sehr bedeutungs voll; sie bilden mächtige LcbenSreize, die eine kräftige Umstimmung in unserein Wohlbefin den verursachen, wie jeder nach einem Ge witter mit großem Behagen fühlt. Der Gcwitterfurcht sensibler, nervöser Per sonen, die ein Gewitter ost schon lange vor dem Ausbruch als Beklemmung und Bangig keit „in den Gliedern" fühlen, liegt wohl auch eine Beeinflussung der Nerven durch die elektrische Spannung in der Atmosphäre zugrunde. Erwachsene sollen aber wenigstens vor Kindern sich nichts davon inerken lassen, sondern bei diesen der Gcwitterfurcht durch Aufklärung vorbeugen, indem sie ihnen die höchst wobltätigcn gesundheitlichen Eigenschaf ten des Gewitters schildern. Die gewaltig er schütternden Erscheinungen von Blitz und Don ner sind notwendige Naturwehcn, die eine neue reine Lebenslust hervorbringen. sDr.Th.j Lin praktischer Dichter. — Der einstige Stadtsekrctär Wolff in Braunschweig war Poet und ein lustiger Bruder; besonders als GclcgenhcitSdichter konnte er etwas leisten. Als einmal zu Ehren des Herzogs Karl festlich beleuchtet werden sollte, übersandte er einem befreundeten Kaufmann auf Ersuchen für ein Transparent folgende Reime: „Das Hauü der Welfen soll grünen und blühn! Hier ist ein großes Tuchmagazin. Durchlauchtigster Herzog, bclobnc die Treu, Reiß alle Tag' ein Paar Hosen entzwei." sC. T.j Silbenrätsel. Wir Menschen sind die erste» zwei. An spiest nnd Stiesel dient, was drei Uns kündet. — Eins zwei drei man trinkt. Allein es keiner ser:igbri»gt. Doch, Leser, in dem Rätsel hier Macht' ich es selbst ganz dreist mit dir! Auslösung folgt in Nr. :!2.