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70 Kalksteine. Sedimenturgesteine. haltigem Wasser Kalksinter, Erbsenstein, Tropf stein u. dergl. 5. Korallenkalk, bildet sich durch gedrängtes Ueber- einanderwachsen von Korallen im Meere an dessen Küsten. 6. Kalkbreccie, aus Trümmern von Kalkstein, Muschel schalen oder Korallen zusammengesetzt, entsteht durch An schwemmung am Meeresufer, und erhält nach der besonderen Zusammensetzung auch besondere Benennungen. 7. Krystallinisch-körniger Kalkstein oder Marmor, scheint stets durch Umwandlung (Krystallisation) unter starker Bedeckung aus einer der vorstehenden Varietäten hervor gegangen zu sein, und findet sich deshalb ganz vorzugsweise zwischen krystallinischen Schiefern, die selbst unter pluto- nischen Einwirkungen aus thonigen Sedimenten entstanden sind, während diese ursprünglich wechselnd mit kalkigen Schichten abgelagert wurden. Die krystallinischen Kalksteine enthalten zuweilen einige krystallisirte Mineralien als accessorische Beimengungen, z. B. Glimmer, Amphibol, Pyroxen u. dergl., wodurch dann sogar charakteristische Varietäten entstehen, die z. Th. besonders benannt worden sind, wie z. B. der glimmerhaltige Cippollin. 8. Dolomit, ist Rautenspath als Gestein, oder Kalkstein welcher gegen 46 Procent kohlensauren Talk enthält. Dolomit kann leicht mit Kalkstein verwechselt werden, in den er durch ungleiche Beimengungen von kohlensaurem Talk zu kohlen saurem Kalk unmerklich übergeht, obwohl er als Mineral etwas härter und schwerer ist, und nicht so stark mit Säuren auf braust wie Kalkspath. Die Zwischenstufen nennt man dolo mitische Kalksteine. Der Dolomit tritt noch häufiger krystallinisch-körnig auf als der Kalkstein, und wird in diesem Zustande ebenfalls als Marmor benutzt. Eine solche krystalli- nische Varietät bei Predazzo in Tyrol enthält Brucit einge mengt, und ist nach dem Hauptfundort Predazzit genannt worden. Andere Varietäten unterscheidet man analog wie beim Kalkstein.