Eruptivgesteine. Rliyolithe und Phonolithe. 57 An die Trachyte lassen sich am besten auch die soge nannten Rliyolithe anreihen, welche als mehr oder weniger dichte oder glasartige Zustände trachytischer Gesteine angesehen werden können, dabei aber meist etwas kieselsäurereicher sind als die echten Trachyte. Dahin gehören: 1. Liparit oder Trachytporphyr, eine kieselreiche, dichte, felsitische Grundmasse mit porphyrartig eingestreuten Krystallen von Sanidin, Oligoklas, wohl auch Glimmer und Quarz. Zuweilen kaum von gewöhnlichem Quarzporphyr zu unterscheiden. Geht bisweilen über in l’erlit oder Bimsstein. 2. Perlit oder Perlstein, dieselbe Grundmasse, zuweilen auch mit denselben Krystallen wie beim Liparit (als Perlit- porphyr), aber die Grundmasse ist zum Tlieil emailartig, oder enthält perlähnliche Felsitconcretionen von oft concentrischem Bau. 3. Obsidian, wahrscheinlich dieselbe Masse wie Trachyt, aber im glasigen Zustande, vielleicht in Folge besonders schneller Abkühlung. Wenn dieses natürliche Glas Sanidin- krystalle enthält, nennt man es Obsidianporphyr, und wenn es durch Blasenräume im höchsten Grade porös ist: 4. Bimsstein. Unter dem Mikroskop zeigt jedoch auch der glasähnlichste Obsidian in seiner Blasse kleine haar- und nadelförmige Krystallbildungen, deren Zahl mit der Stärke der Vergrösserung zuzunehmen scheint. An die trachytischen Gesteine reihe ich liier auch noch den Phonolith (Klingstein) an, der kaum irgendwo als wirkliche Lava beobachtet worden ist, in der Regel vielmehr isolirte Kegelberge bildet. Seine dichte Grundmasse, in welcher zuweilen Sanidinkrystalle deut lich erkennbar sind, besteht nach mikroskopischen Unter suchungen aus einem innigen Gemenge von Nephelin und Feldspath (Sanidin), Leucit oder Nosean mit etwas Hornblende; jenachdem der eine oder der andere jener ersteren Bestandtheile