Erstarrungs- oder Eruptivgesteine. 47 Trennung und besonderen Benennung geworden, so z. B. im Extrem bei Wacke und Mandelstein. Ein echter Mandelstein mit ausgefüllten Blasenräumen kann natürlich nie als solcher entstanden sein; es war früher ein blasiges Gestein; und was man Wacke zu nennen pflegt, ist in der Kegel ein Verwitterungs zustand gewisser basischer Eruptivgesteine. Soll man nun etwa, — ich muss nochmals darauf zurück kommen — weil die Gründe der bisherigen Gesteinsunter- scbeidung nicht recht harmonisch oder logisch waren, dieselbe ganz aufgeben und eine neue einführen? Soll man, weil die Masse aller Eruptivgesteine wesentlich einerlei ist, sie gar nicht mehr in Arten trennen, oder soll man sie nur in nach chemischen Principien, etwa nach Silicirungsstufen, unterscheiden? Ganz abgesehen von der wahrscheinlich unüberwindlichen Schwierigkeit, welche mit dem Versuche einer vollständigen Beseitigung und Erneuerung der geläufigen Nomenclatur ver bunden sein würde, dürfen wir nicht vergessen, dass die üblichen Unterscheidungen, welche vorherrschend auf der be sonderen Mineral- und Texturentwickelung beruhen, auch einen wirklichen geologischen Werth haben, in so fern sie in be stimmten Beziehungen zu den Lagerungsverhältnissen und zu den besonderen Umständen der Bildungsweise stehen. Man würde jetzt — wenn sie noch keine Namen hätten — jeden falls für viele Gesteine passendere wählen, aber die meisten üblichen Unterscheidungen würde man beibehalten, mit dem Bewusstsein, dadurch nicht scharf umgrenzte Species zu be zeichnen, sondern nur ungleiche Erscheinungsformen der Masse. Eine totale Umgestaltung und Vereinfachung der Gesteins- nomenclatur ist deshalb meines Erachtens, so wünschenswertli sie auch aus einigen Gründen erscheinen mag, zur Zeit noch nicht geboten; ja sie ist überhaupt nicht rathsam, so lange sie sich nicht auf sehr einfachen und unter sich übereinstimmenden Principien ausführen lässt. Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen über Gesteine möge hier eine kurze Uebersicht und Schilderung der wichtigsten dieser, den Erdbau bildenden Mineralaggregate folgen. Da aber